Hallo Freunde,
langsam sind wir bei der Zusammenstellung meines Buchs, ‚Ainringer Wirtshausgeschichten‘. Man verlangt jetzt von mir, ich muss unbedingt in Kurzform mein Leben beschreiben. Was alles so los war, wie ich aufgewachsen bin und so weiter. Naja, dann fangen wir halt mal an, wenn ich jeden Tag was schreibe, werde ich das schon bis Ende Februar schaffen. Unter dem Motto „wir schaffen das“.
Grußwort: Ainringer Wirtshausgeschichten
Mein Name ist Thomas Berger, ich bin am 17.02.1960 geboren. Meine Mutter, ist die Marianne Berger, geboren am 10.08.1928. Mein Vater, war der Hans Berger, er wurde am 20.05.1915, in Ainring geboren, beim Sepp-Huber Bauern. Sein Vater war der Berger Simon.
Meine Mutter ist zuhause beim Lenzen Wirt in Ufering. Dort ist sie als lediges Kind aufgewachsen. Sie war auch ein Wirtshauskind und hat von ihrer Oma das Kochen gelernt. Als beim Lenzen Wirt eingeheiratet wurde, sagte die junge Bäuerin, dass die Marianne jetzt nach Hause muss, zu ihren Eltern nach St. Georgen bei Roßdorf. Hier hat sie keinen Platz mehr. Das hat ihre Großeltern sehr gekränkt, aber sie kam dann doch mit 12 Jahren zu ihren Eltern. Zum Irlingerbauern nach St. Georgen. Sie waren 4 Geschwister, die Jüngste war die Martina, die Cilli, die Rosi und die Älteste war meine Mutter Marianne, geborene Gassner. Meine Mutter hatte es sehr schwer ohne Gastronomie und ohne Lenzen Wirt. Sie durfte nur selten zum Lenzei, aber ein, zwei Mal die Woche, das war erlaubt. Ihr Vater, Hans Gassner, ist kurz vor Kriegsende ´44 gefallen. Da stand meine Oma mit 4 Töchtern alleine da. Meine Mutter fühlte sich in der Landwirtschaft nicht wohl, sie wollte nur kochen und backen und waschen, das war immer schon ihr Leben. Eine geborene Wirtin sagte der Großvater. In Ainring gab’s das Gasthaus Neuwirt. Die Familie Thurnhuber. Gastwirtschaft, Landwirtschaft und Viehandlung, ja der Tuhrnhuber Heini und sein Bruder Max waren damals schon die Größten in Ainring. Für die, die nicht wissen wo der Neuwirt war, der stand dort wo heute unsere Bauhalle steht, da wo der Busparkplatz ist. Dazu gehörte der Neuwirtsaal, wo heute unser Privathaus ist und die ganzen Grundstücke drum herum gehörten alle zum Neuwirt. Der Lenzenwirt, der Onkel von meiner Mutter, Franz Aicher, hatte einen Kuh- und Heuhandeln mit Thurnhuber. Ein Geschäft kam nur dann zustande, wenn der Franz Aicher seine Marianne als Köchin wo unterbringt. Der Heini sagte, ich kann sie schon brauchen, schickst du sie mir halt und so brachte er sie mit dem ersten Opel B-4 nach Ainring zum Neuwirt. Die Einheimischen mochten meine Mutter, weil sie einfach eine gute Köchin war und einiges hat sich beim Neuwirt verändert. Mein Vater hatte schon den Rupertihof, wo er mit seiner ersten Frau Walburga Berger, die ersten Fremdenzimmer gebaut hat. Mein Vater war zuerst noch in München, in einer Großgaststätte mit seiner Frau. In der Floßlände. Ein Gasthaus mit Badebetrieb, das beliebteste Freibad in München. Dort war auch noch mein Bruder Helmut, der in München geboren ist. Die Familie Zeller wollte unbedingt, dass mein Vater diese Gastwirtschaft weiter betreibt. Mein Vater musste aber heim, weil 2 Brüder gefallen sind und der Opa und die Oma mit dem Sepp-Huber Bauern in Ainring ganz alleine da standen. Als er in Ainring ankam und als Musiker und Gastwirt, 8 Kühe betreuen musste, hatte er es schwer und der Gomei Hermann sagte zu mir einmal, dein Vater hat sogar mit der Krawatte Mist gefahren. Er wollte damit sagen, Bauer war der Papa keiner. Seine Idee war, „Fremdenpension“ und so baute er die ersten Zimmer im Heuboden aus. Er bekam dann die Maul- und Klauenseuche und der ganze Viehbestand war weg. Nicht versichert und kurz vor dem aus. Mein Bruder Hansi kam 1952 auf die Welt und war 4 Jahre, wie seine Mutter verstorben ist. Helmut 14 und mein Vater stand mit den Buben ganz alleine da. Die ersten Möbel wurden beschlagnahmt und man klebte auf die Rückwand der Gästezimmer einen Kuckuck, das war früher ein Siegel, wie bei den heutigen Gerichtsvollziehern. Es gab ein paar Leute die ihm geholfen haben, Sägewerk Spitzauer in Feldkirchen, wo er nebenbei Holz handelte und er durchs schmuggeln Geld hatte. Möbel Reichenberger, der alte Sigi Reichenberger aus Thundorf gab ihm auf Kredit die ersten Möbel. Zum Telefonieren, musste er immer zum Neuwirt und die Köchin, die Marianne schimpfte, wenn er mit seinen dreckigen Stiefeln durch die Küche ging. Als bekannt wurde, das beim Thurnhuber es finanziell zu Ende geht, sagte meine Mutter immer „zum Berger würd ich nie gehen, lieber mim Heini nach Landshut“, wo der große Thurnhuber Heinrich nur noch eine Stelle als Friedhofswärter oder Totengräber bekam. Ja, es war schon traurig, wenn man sich das alles so überlegt, wie mein Vater damals da stand. Die ersten Gäste kamen und das erste Geschäft begann. Der Neid war groß, wie der Berger auf einmal Gäste für 3 Wochen hatte. Kriegsversehrte Doppelbeinamputierte, Blinde, mit Rollstuhl. Das wollte man in Ainring nicht haben. „Wir haben im Krieg genug Leid gesehen!“ sagte ein Nachbar.
Nachweislich trug mein Vater die Gäste vom Gleis 4 in Freilassing auf dem Buckel zur Pferdekutsche oder ins Auto. Er hat alles getan und die ersten Fließwasserzimmer und Zentralheizung gebaut. Damals mit seinem Freund Theo Falkenberg, Freilassing, baute er die erste Schwerkraftheizung in Ainring. Die Gäste waren zufrieden und es kamen auf einmal auch Kriegerwitwen. Mein Vater war ohne Frau und ´56 kamen noch ein paar Ainring Damen zum Berger, zum Arbeiten und so manche wollte den Hans heiraten. Die Kathi aus Sur beim Thundorf, wir sagte die Hanei Huaba Kathi, kaufte schon den ersten Wamser Küchenherd, weil sie Wirtin wird und den Berger heiratet. Doch der Vater hatte auch Augen für so manchen Feriengast und Kriegerwitwe. Er erzählte mir einmal, dass auf der Zimmerliste eine Freifrau von Lüning stand. Ihr Mann war ein hohes Vieh beim Militär, ich glaub sogar General. Egal wie, mein Vater war auf die Dame gespannt. Für 3 Wochen mit Tochter Kuseda. Die Einheimischen die noch leben, kennen Freifrau von Lüning. Sie hatte damals schon fast 2000 Mark Rente. Geld ohne Ende. Der Dusch Hans war damals Schankkellner beim Berger. Er sagte zu mir, den Sekt und Doornkaart hab ich nicht her gebracht, was die gesoffen hat. Sie ließ dann die 3 Wochen Kur auf 6 Wochen verlängern. Wurde alles vom Wohlfahrtsverein bezahlt und blieb 6 Wochen. In der Zeit nahm sie sich schon der 2 Buben Hansi und Helmut an und fuhr nach 6 Wochen nur noch Heim, ihr Gepäck zu holen. Dann zog Sie in den Rupertihof mit ihrer Tochter fix ein. Sie hat gesoffen, das kann man sich nicht vorstellen, sagte der Duschei zu mir. Die hat uns alle unter den Tisch getrunken. Mein Vater hatte also eine reiche Witwe, die ihn auch finanziell unterstützte. Auf der anderen Seite sagte man was sie mitbrachte hat sie dann auch wieder getrunken. Ich schreibe dann noch ein paar Geschichten über die Freifrau von Lüning und über den Duschei, das passt jetzt nicht so rein, aber mein Vater hatte jetzt eine Lebensgefährtin. Telefonieren musste er immer noch beim Neuwirt und er erzählte mit vom letzten Öffnungstag des Gasthauses Neuwirt, der Familie Thurnhuber in Ainring. Der Heini kam in die Küche und saß am Küchentisch. Meine Mutter erzählte mir, dass er zu ihr sagte, machst a Lingerl Marianne. Sie sagte Chef, dann brauch ma a Lung und a bissl a Groafleisch. Er müsse ins Kühlhaus nach Freilassing. Damals war das Kühlhaus in Freilassing am Bahnhof. Nur kurz nach der Währungsreform hatte Thurnhuber Heini dort noch 10 Ochsen hängen. Das war so viel Geld, das kann man sich nicht vorstellen. Der Heini fuhr nach Freilassing und kam nach einer Stunde mit einer Kiste Kuhfüße, die Metzger sagen ‚Kuhklauen‘. Meine Mutter sagte Chef, aus dem kann ich kein Lüngerl machen. Heini setzte sich an den Küchentisch und fing bitterlich zu weinen an. Mein Vater kam grade zum Telefonieren, ihm ging´s ja genauso schlecht, er konnte ihm auch nicht helfen. Heini sagte, da gehen wir halt doch auf Landshut und i moch an Totengraber. 2 Tage später musste meine Mutter nach St. Georgen. Beim Neuwirt war´s aus. Mein Vater fuhr zu ihrer Mutter und sagte „red du mit der Marianne, i brauch sie“. So kam 1957 meine Mutter in den Rupertihof als Köchin. Die Chefin war die Freifrau von Lüning. Es gäbe da so viel zum Erzählen, aber das kommt noch in meinen Geschichten, was da alles ablief. Nur eins steht fest, die Frau Lüning hat fürchterlich mit der Marianne geeifert und sie hatte sie gewaltig auf dem Kicker.
Obwohl meine Mutter einen fixen Freund hatte, den Jakl. Der beim Irlinger aus- und einging. Für sie war klar, dass sie den heiratet. Sie hat vom Lenzen Wirt in Ufering, von Opa und Onkel, ein Baugrundstück bekommen und kann gleich neben der Bahn ein schönes Haus bauen. Meine Mutter war sehr sparsam, hatte durch ihre Arbeit beim Thurnhuber was gespart und hatte einen perfekten Hausstand. Das Bauholz von zuhause, sogar Lerchenholz, für Türen und Fenster. Die schönsten Bäume wurden für die Marianne gefällt. Sie war in Ainring und ab und zu kam der Jakl mit dem Motorrad und holte sie an Ihren freien Tagen ab. Das Haus war schon ganz fertig und bald kann man heiraten. Der Mesch Steff, der Klinger Stefan, der bekannte Musiker von er Kapelle Menzel, damals spielte er noch mim Anderl, erzählte ihr aber, er hätte den Jakl schon ein paar Mal mit der Cilli in Reichenhall gesehen. Meine Mutter sagte, „ist doch meine Schwester, die ist noch jung, fährt halt gern Motorrad.“ Dann kam Silvester beim Lenzen Wirt und da zog der Jakl nicht so recht zum Hingehen, aber als die Cilli auch mit durfte war er dabei. Also, das sie alles richtig verstehen; meine Mutter hat mit dem Jakl ein Haus gebaut und sie wollten heiraten. Jakl hat das schlau gemacht, er stand im Grundbuch. Der Grund war vom Lenzei. Nur die Cilli gefiel ihm auf einmal besser und als meine Mutter merkte, dass da was nicht mehr stimmt, hat sie ihn gefragt und am selben Abend wurde klar, er hat sich kurzfristig für ihre Schwester entschieden. So stand meine Mutter alleine da. Keine Arbeit, keinen Freund und kein Haus mehr. Ja, so kann’s gehen im Leben. Der Berger, mein Vater, hat das natürlich erfahren und sich immer mehr für die Marianne interessiert. Für meine Oma war das natürlich furchtbar und die Cilli musste aus dem Haus. Ja, trotzdem war meine Mutter alleine und ohne Haus, denn das war auf ihren Freund geschrieben. Egal wie, eine schwere Zeit. Meine Mutter hatte es nicht leicht. Mein Vater gab nicht auf und sie sagte immer „Die Lüning muss aus dem Haus“ das hat er ihr dann gesagt, obwohl er wusste, dass sie ihr Geld in den Rupertihof gesteckt hat. In dieser Nacht war viel los und eine noch lebende Zeugin, die ich jetzt nicht nennen möchte, die mit meiner Mutter vom ersten Stock auf den Lokaleingang schaute hörte, wie er die Frau von Lüning raus warf. Sie war stockbesoffen und der Berger sagte, jetzt ist Schluss! Sie hat mit beiden Händen alle Scheibe eingeschlagen. Wer den Rupertihof früher kannte, kennt die Glastüren beim Eingang. Sei hat sie wirklich mit den Händen eingeschlagen und der Duschei das ist der Dusch, von E-Dusch, ja das war der bester Freund meines Vaters, haben sie nicht mehr rein gelassen. Er hat das oft mit meinem Vater besprochen und gesagt wenn der … nicht gekommen wär, hätten sie uns eingesperrt. Zufällig kam ein Stammgast und hat die Lüning blutüberströmt gefunden. In letzter Minute, so erzählten die beiden immer. Meine Mutter sah das alles von oben und hat sich mim Maral gefürchtet. Was wird heute noch alles passieren? Am nächsten Tag kam die Frau von Lüning zurück. Mit eingebundenen Händen und drohte meinem Vater mit einer Anzeige, weil sie ihm ja 5000 Mark gegeben hat. Mein Vater meinte du hast 10-mal so viel versoffen! Aber er einigte sich mit ihr. Einen neuen VW-Käfer plus 5000 Mark und sie unterschreibt, sie hätte keine Ansprüche. Ich muss jetzt lachen, weil der Herr Oster, unser Buchhalter erzählte mir immer die Geschichte vom Pritschstopfer, so hieß der Gast mit Familiennamen, aus Darmstadt. Den hat sich die Lüning angelacht und die Beiden besprachen die 5000 Mark vom Vater und den VW. Der Gast meinte, sie soll mit ihm nach Darmstadt kommen, da ging´s ihr besser wie beim Berger und mein Vater war beruhigt. Der Herr Pritschstopfer und die Frau Lüning fuhren dann am Abend nach der Vereinbarung mit dem VW-Käfer nach Salzburg. 5000 Mark dabei. Gut ausgestattet haben sie in Salzburg dann Gas gegeben. Als meine Mutter in der Früh mit dem Maral den Radio aufdrehte, kam in den Salzburger Nachrichten, das eine deutsche mit einem neuen VW voll besoffen gegen die Stautsbrücke rannte, beide Innsassen wären verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Ich weiß das drum so genau, weil ich diese Geschichten 100-mal hörte und daran als Kind immer meine Freude hatte. Berechtigt sagen sie, warum hat man mir das als Kind erzählt? Das war halt so. Wenn es mir meine Mutter nicht erzählt hätte, dann hätt ich´s halt am Stammtisch gehört. 1958 kam dann die Erna, unsere Köchin die über 42 Jahre bei uns war, als junges Mädchen, ich glaube am 15 August, mit der Martina der Schwester meiner Mutter in den Rupertihof. Eine als Köchin, die andere als Bedienung. Meine Mutter war immer noch ledig. Einer machte ihr den Hof der auch eine Wirtin suchte der Doppler Mart aus Adelstetten. Sie ging mit der Bliem Erna zum Kranzl zum Doppler und man machte ihr einen Heiratsantrag. Der Martin meinte, „ham´s da doch eh die Schua raus gstellt, warum staist dien so bled o? Sei froh wennst a Stena-Wirtin wean koost!“ Meine Mutter sagte, Martl und wennst 10 Wirtsheisa host, NA! Und lief mit der Erna davon. Ihre Garderobe haben sie in Martls Schlafzimmer abgelegt. Das war früher so. Die Garderob war im Schlafzimmer. Die Beiden gingen dann wieder in den Rupertihof und sie sagten Gott sei Dank ist die Lüning weg. Beim hergehen sahen sie schon Licht beim Berger, so nannten sie meinen Vater. „Na in Gottes Willen, jetzt is des Mistviech wieder do!“ Ja, die Freifrau von Lüning verstand es immer wieder meinen Vater zu überreden. Ich will jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, aber irgendwann hat mein Vater sich doch endgültig für meine Mutter entschieden. Sie haben dann geheiratet. Das musste ganz geheim bleiben. Da mein Vater mit dem damaligen Amtsleiter der Gemeinde, Fritz Daffinger gut befreundet war, haben die Beiden ausgemacht, dass er nicht ausgehängt wird. Früher musste das glaub ich eine Woche aushängen. Der Zetteln hing nur eine Stunde, oder gar nicht. Bei der standesamtlichen Hochzeit verschwieg man dann auch noch, das mein Vater nicht nur 2 Söhne, sondern eine ledige Tochter hat. Das sagte immer meine Mutter, dass das eine große Frechheit war, dass sie das anderweitig erfahren musste. So war´s halt früher, aber Schwamm drüber. Am 17.02.1960 kam ich dann auf die Welt. Meine Mutter erzählte mir immer, von meiner Geburt im Krankenhaus Bad Reichenhall. Eiskalt, sie wäre fast erfroren. Draußen hat es über 20 Grad minus und fast keine Heizung. Aber um 9 Uhr war ich dann da. Die Hebamme sagte, ein Mädchen, sie sagte nein des is a bua! Irgendwo am ersten oder zweiten Tag kam dann ihre Schwester Cilli ins Krankenhaus, sie hatte sie 3 Jahre nicht mehr gesehen und bat sie um Verzeihung. Sie können nicht heiraten wenn sie ihr nicht verzeiht. Die beiden haben sich versöhnt, ja und alles war dann eigentlich ganz ok. Man sieht, was es alles im Leben so gibt. An dem 17.02. hat mein Vater mit dem Duschei, dem Bliem Hans und dem Demi Gebei eine Wasserleitung für Trinkwasser vom Rupertihof in Richtung Campingplatz gebaut. Unser Buchhalter der Oster kam um 9:00 Uhr auf die Baustelle, oben am Huber Bühl und sagte „mia ham an Buam!“ Mein Vater sagte, der heißt Thomas, wie mein Großvater. Ja, jetzt war ich auf der Welt und die Mama kam mit mir vom Krankenhaus nach Hause und das Maral erzählte mir vor kurzem, sie hätte mich nur in der Küche abgestellt und wär gleich ins Waschhaus. Die Erna erzählte mir immer, dass ich meistens in der Küche und unterm Herd lag, weil´s da warm war. Ich weise ausdrücklich darauf hin das alles den Tatsachen entspricht und ich einfach, wenn ich schreibe alles schreibe so wies war, auch wenn’s manchmal nicht so schön ist und einen selbst nachdenklich stimmt. Aufgewachsen bin ich einfach in der Küche und im Lokal. Eine Wohnung kannte ich damals nicht. Wir hatten ein Wohnzimmer und Schlafzimmer und ich lag in der Eisdiele. Das große Fenster vom Rupertihof, dort war mein Zimmer. Wer meine Mutter kennt und bei uns vielleicht die Wohnung sauber gemacht hat weiß, das da keine Spielsachen zu sehen waren die Schränke waren voller Wäsche und natürlich Kleider, aber gespielt wurde in unserer Wohnung nicht. Meine Spielwiese war der Fernsehraum, der auch für die Gäste da war. Der Stammtisch, die Küche; mein Esszimmer war der Kartoffelkeller, die Garage, dort wo die Frau Janko die Kartoffeln schälte. Mindestens 5 Damen aus Ainring wissen, dass das alles so stimmt und werden jetzt lachen und sich an die schönen Zeiten im Rupertihof erinnern. An die Freifrau von Lüning und an die Kuseda, bestimmt ein paar Ainringer, sie war sehr hübsch und Balletttänzerin. Der Mesch Steff lebt leider nicht mehr, der Klinger Stefan der über 50 Jahre bei uns musizierte. Das muss man sich mal vorstellen 50 Jahre beim Berger Musik gemacht. Leider ist er letztes Jahr verstorben. Er war ein Freund des Hauses und er könnte jedes Wort bestätigen. Er las die Ainringer Wirtshausgeschichten und sagte einmal zu mir, Thomas schreib weiter, was bei uns alles passiert ist muss aufgeschrieben werden, aber er sage mit leiser Stimme, bitte schreibe nie von mir. Stefan hab ich immer gern gemocht und geschätzt. Dass ihm die Frauen gut gefallen haben, weiß ja jeder und mehr und nichts Schlechtes könnt ich über den Stefan sagen. Ich habe ihn drum nochmal erwähnt, weil er ein Freund der Ainringer Wirtshausgeschichten war und mir oft gute Informationen lieferte. Eine Geschichte wird demnächst veröffentlicht da werden alle nur noch staunen, dass es das gibt aber ich brauche noch einige Zeit, es ist noch nicht so weit.
Es ist jetzt 19:30 Uhr und ich höre gerade Julia hat morgen frei, morgen gibt’s keine Nachrichten, dafür am Dienstag, Nein, Dienstag hat sie auch noch frei. Bei uns hat nur einer nicht frei und das bin ich! Aber da gibt’s bestimmt noch ein paar Überraschungen. Angeblich haben Sie die Vorstandschaft vom Dränverband erweitert. Was glaubt ihr wer da rein gekommen ist? 3 Mal dürft Ihr raten. Das ist wirklich eine Weihnachtsüberraschung die mir gerade mitgeteilt wurde. Unser Rohr bleibt ein Dauerbrenner. Ich kann wirklich nur noch lachen… Bis Mittwoch weiß ich alles.
Jetzt hab ich grade noch Zeit und erinnere mich, wie der Götzinger Gepard aus der Hammerau meinen Vater zur Explosion brachte. Es war der 2. Feiertag, ich glaube so 1975. Mein Bruder Helmut war gerade frisch geschieden und suchte eine Frau. Zum ersten Mal hörte ich, dass man auch um eine Frau annoncieren kann. Das hab ich noch gut in Erinnerung. Dann flog der Helmut in Urlaub nach Mallorca, das war damals auch was Besonderes und lernte die Chris kennen, eine Engländerin. Die Engländerin kam dann auf besuch. Helmut erzählte dem Stammtisch sie hätte ein riesen Ölgeschäft, mit Fernlastzügen und allem was dazu gehört. Das hat meinen Vater schon hellhörig gemacht, aber trotz Ölgeschäft war er von der Engländerin nicht so begeistert. Der Gepard war von meinem Vater ein guter Freund, aber in diesen Tagen war schlechte Stimmung. Der Gepard sagte immer „Ohhhh, die Engländerin, eine fesche!“. Mein Vater sagte zu Ihm: „Ich sag dir eins, hör auf mit dieser Engländerin mir reicht’s von vorne bis hinten!“. Der Gepei hörte nicht auf und stichelte immer wieder. Am Nachbartisch saß die Loni die hatte eine Auge auf den Gepard und er wollte nichts von Ihr wissen. Ja, der Vater war Weihnachten nicht gut aufgelegt. Die Einheimischen lachten über die Engländerin und machten ihn ganz narrisch. Auf einmal kam gegen 22 Uhr der Gepard vom Neuwirt und sagte, jetzt hab ich mich gerade mit deiner neuen Schwiegertochter unterhalten. Mein Vater wurde leichenblass und sagte: „Gepei noch ein Wort über diese Tante, dann kracht´s. Meine Mutter servierte ein halbes Hähnchen und der Gepei fing wieder an. Auf einmal haute ihm mein Vater das Hähnchen mitten ins Gesicht! Gepei sprang auf und sagte, er würde nie wieder rein gehen. Ja, so kann’s einem gehen. Wies mit der Engländerin aus ging steht dann im Buch.
Sie fragen sich warum ich so Sachen nicht vergesse? Ja das Lokal und der Stammtisch waren einfach mein Wohnzimmer und diese Erlebnisse haben wir ja am Stammtisch schon oft genug erzählt. Man sieht, es wiederholt sich alles immer wieder. Wer meine Geschichten liest, müsste eigentlich erkennen, dass die Gastronomie kein Honiglecken ist. Eins bleibt mir sicher ganz tief drin in Erinnerung. Wenn meine Mutter zum Fernsehen ging sagte mein Vater, dann muss ich gehen. Zu zweit fernsehschaun und die Gäste alleine lassen, das war nicht möglich. Und wenn dann ging´s auch nur wenn wirklich kein Gast da war und dann war der Papa sowieso stock narrisch. So jetzt ist Schluss muss auf die Bühne.
Heute 24.12.2015 Ich hab euch versprochen jetzt täglich ein paar Nachrichten aus Ainring zu senden.
24.12.1992 ist Hansi Berger geboren. Mein Sohn Hansi hat heute Geburtstag! Ich habe ihn noch nicht gesehen, aber auf diesem Wege schon mal alles Gute! Es hat heute früh um 5 Uhr schon bestimmte Erinnerungen bei mir ausgelöst. Wer nicht weiß, wer Hansi Berger ist, kann ja mal auf YouTube schaun, wo einige seiner Fernsehauftritte online sind. Wenn er mir das zeigt, dann hab ich auch Tränen in den Augen und erinnere mich sehr an meinen lieben Freund Karl Moik. Natürlich auch an die Maria Hellwig, an Slavko Avsenik und an den Birkl Theo. Gute Freunde, die uns verlassen haben. Aber nun noch einmal zum Hansi. Schon mit 3 Jahren merkte ich, dass er ein musikalisches Gefühl hat. Er wich einfach nie von meiner Seite.Und damals hatten wir ja noch 1000 Menschen täglich, 90 Omnibusse und ich kann nicht sagen, dass ich wenig Zeit für meine Kinder hatte. Hansi und Martina waren einfach immer bei mir. In der Küche, der Werkstatt oder täglich auf der Bühne. Das Geburtstagskind, der Hansi, war natürlich der Stargast bei unseren Gästen und es konnte keiner glauben, dass er schon mit 3 Jahren einfach felsenfest auf der Bühne stand. Je mehr Leute, desto lieber und seine Ansagen, wie bei einer großen Fernsehsendung, glaub 70. Geburtstag von Maria Hellwig, sind unvergesslich. Auch der Auftritt beim Slavko Avsenik, 70. Geburtstag, schaun sie mal auf YouTube, bleibt mir immer in Erinnerung. Ich habe es damals wirklich nicht kapiert, was es bedeutete, als Wunschgast Sohn Hansi und der singende Wirt, beim König der Volksmusik, bei seiner großen Geburtstags Party in Slowenien aufzutreten. Damals hatte ich ja nur Höhepunkte und man hat gar nicht mehr kapiert, was eigentlich los war. Wenn Sie den Auftritt anschauen, dann spürt man ganz einfach, dass der Hansi mit Leib und Seele dabei war. Oft machte man mir den Vorwurf, ich würde den Hansi zur Musik und zum Auftreten zwingen. Da konnte ich nur lachen. Das Schlimmste wär für den Hansi, wenn er nicht mehr auftreten könnte. Die Frau Porsche, die Chefin von Porsche, hatte ihn eigentlich entdeckt und da war er erst 4 ½, als er in der Sendung auftrat. Der Adi Hellwig war dann der Zweite, der ihn in eine Sendung nahm. Wie für jeden Musiker war es einfach das Größte und wie ein Traum, im Musikantenstadl auftreten zu dürfen. Da schaun sie mal bei YouTube Musikantenstadl München, ich glaub ´98 oder ´99. Ich vergesse diesen Tag nie. Denn als ich zuhause anrief, ob alles klar ist, sagte man mir am Telefon, dass der Lukei, der Sohn vom Kaibe Luk, gestorben ist. Ich musste dann wieder in die Halle zum Auftritt, zur Generalprobe und bekam zugleich den Anruf, dass die geplanten 2000 Gäste, die von Ainring mit Rupertibussen nach München unterwegs waren, im Stau stehen. 2000 leere Plätze ganz vorn. Ich musste schon ins ARD-Büro zum Programmdirektor. Dieses Loch in der Sendung, die vielen leeren Plätze, ob ich verrückt bin, warum die Busse nicht eher weg gefahren sind? Ich sagte: „sie können sich verlassen, die kommen“. Hansi weinte, weil er das mitbekam. Aber noch viel schlimmer; man hat ihm die 2 Pferde ausgespannt, vom Brauereiwagen, wo er ganz oben stand. 4-spännig wollte er fahren. 4 Pferde und ein großer Brauereiwagen und er ganz oben mit „Hallo I bin´s der Hansi“. 2 Brauerei Pferde haben einfach gesponnen und man musste sie ausspannen. Der Programmdirektor sagte: „wir lassen die Pferde ganz weg!“ Da drehte Hansi durch. Herr Moik klopfte nicht einmal am Büro vom Programmdirektor und ich hinterher. „Wenn ihr die Pferde ausspannt, könnt ihr euch die Sendung selbst ansagen!“ So Herr Moik. Der freundlich Herr sagte: „Herr Moik, übernehmen sie die Verantwortung?“ Er schaute mich an, ich meinte: „Ich steh vorn!“ Er sagte: „du Depp sitzt doch oben!“ Er holte den Rosserer ins Büro, der war auch fertig und sagte: „Ihr könnt euch auf einen Holledauer verlassen und so war alles gebongt. Schauen sie es sich an auf YouTube, Musikantenstadl in München, Olympiahalle, Eröffnung Oktoberfest oder Musikantenstadl Hof. Mit Trara es brennt, da haben die Ainringer Feuerwehrleute noch gewunken und Freude gehabt.
Ja es geht ja um Hansis Geburtstag. Aber es ist schon bemerkenswert, was er so in 5, 6 Jahren alles gemacht hat. Einen großen Bock hat er jedoch geschossen als Herr Blüm bei uns war. Ich sagte, er muss sagen „Herr Minister“, dann sagte er „Herr Kanister“. Wenn ich sagte „sagst du Herr Präsident“, dann lachte er nur. Und was sagte er zu Herrn Blüm? „Grüß Gott Herr Bisident!“ Unvergesslich! Herr Blüm hatte selten so gelacht und fühlte sich wohl im Rupertihof, bei der Familie Berger. Ja. Ich könnt noch stundenlang schreiben über meine Erlebnisse. Aber nächstes Jahr um die Zeit glaube ich, dass mein Buch auf dem Markt ist und die besten Geschichten hab ich mir halt doch zurückbehalten!
Hansi alles Gute!
Er hört mir nicht gerne zu und wenn ich sage 40 Jahre Erfahrung, dann lacht er. Zuhören tut er nur, wenn er wie gestern sagt: „was war früher am Heiligen Abend?“ oder „was war wie wir noch die 90 Busse hatten?“. “Papa was war dein größter Auftritt?“. Ich sag dann meistens: „hör auf, ich kann das nicht mehr hören! Ich hab dir das schon 100-mal erzählt.“ Gestern sagte er noch mit etwas zurückgehaltener Stimme: „weißt du noch wie sie mich aus dem Bus geworfen haben? Mit einem Brandstifter-Sohn fahren wir nicht?“. „Oder weißt du noch wie sie bei der Schnalzer Weihnachtsfeier mich nicht mitmachen ließen und mit meiner Ziach nach Hause schickten?“. Ich sagte dann: „Weißt du noch, was du alles erleben durftest? Alles kann man halt nicht haben!“. Das sag ich ihm sehr oft, dass man alles nicht haben kann und ich sage:“ weißt du noch wie dann der Bürgermeister sich kümmerte, dass du in Wals beim Krippenspiel mitmachen durftest? Das darfst du auch nie vergessen!“. Es gibt halt doch noch ein paar Freunde die gerne helfen, aber sie können halt auch nur machen was möglich ist. Man schafft sich oft Feinde, wenn man einem Freund helfen will. Ich sagte: „Hansi, auch das wirst du noch erleben!“. Gestern war überhaupt so ein Tag, wo man schon ein bisschen nachdachte. Wenn einem im Leben so viel passiert und man so viel erleben darf, könnte man seinen Kindern schon so manchen Rat geben. Aber ich glaube es braucht alles Zeit und sie müssen es selbst erleben und selbst fühlen. Wie sagte mein Architekt? „Reg dich nicht auf. Das Wichtigste ist die Gesundheit. Das größte Gut das man haben kann. Vor 14 Tagen wurde ich am Knie operiert, ein Tag mit Krücken und es geht jeden Tag besser. Nur die Kellertreppe mit einer roten Kiste in der Hand, das kann der Hansi machen, der nimmt gleich 2 Kisten. Wenn ich sage, dass er spinnt, dann lacht er mich aus. Ja, die haben noch viel Kraft, die ich leider nicht mehr habe.
Anbei für mich ganz wichtige Fotos und schöne und nicht so schöne Erinnerungen. Wie die Bühne vom Ainringerhof, nach dem Brand Tag. Ein Foto von einem guten Freund, Theo Birkl. Wieviel Auftritte waren´s mit Maria Hellwig? 40 Jahre wochenlang oft täglich. Der Hias und mein bester Freund. Ein Foto von Karl Moik im Tourneebus. Und er hielt mich wirklich nicht nur auf diesem Bild in der Hand und ich glaube man sieht’s, wir waren einfach gute Freunde.
Ich wünsche ihnen allen einen schönen Heiligen Abend und ein ruhiges besinnliches Weihnachtsfest. Und ich würde jetzt nur noch ein paar kurze Punkte erklären oder erzählen, was heute auf uns zukommt.
Hubert Bichlmeier war bis 23 Uhr bei uns und reparierte unser Aggregat. Es ist neu und hat trotzdem Macken. Hubert vielen Dank! Er rief mich heute schon um 7 Uhr an, wies läuft und ob´s läuft. Das sind nicht nur Geschäftspartner, das sind wirkliche Freunde. Jetzt ist es halb 10. Ich hoffe, dass Hansi um 10 Uhr kommt, er hat gestern gefeiert, denn müssen wir für das Abendessen vorbereiten. Circa 300 Essen im Rupertihof. Ulrichshögl bei dem Wetter bestimmt auch viel los. Das Dachstein holt noch die ganze Lieferung für 3 Tage und der Kuhstall steht schon da, er braucht die frischen Weißwürste, die ich heute schon gemacht habe. Naja, dann hoffen wir das alles läuft und alles geht und keine Maschine steht. Julia macht um 12 Feierabend und ich hab niemanden mehr zum schreiben, sonst hätte ich mich nochmal gemeldet, aber wir brauchen ja für morgen auch noch was.
Hallo Freunde,
habt Ihr den Artikel in der Zeitung gelesen? Hier geht’s um das Sichtdreieck beim Lokal Moos 2, beim Campingplatz in Ainring. Keiner kennt sich aus, jeder sagt mir das gibt’s nicht.
Unter dem Motto: „ned amoi schaun deafst“
In der Schule haben wir schon gelernt: schau links, schau rechts, schau geradeaus, dann kommst du sicher gut nach Haus. Vom Gasthaus Hanei Huaba Richtung Campingplatz darfst du nur geradeaus in Richtung Kanonenrohr oder links Richtung Thundorf schaun. Rechts ist verboten! Warum? Da würdest du deine Blicke über den Hanei Huaba Bühl richten und das will der Hanei Huaba nicht. Die Sicht ist Ihnen uvererwehrt, also gibt´s nur eins, diesen Weg nicht mehr fahren oder das Risiko eingehen. Schau grad aus, schau links, rechts zahlt die Versicherung. Nein, ein Spaß, aber ernst gemeint. Hier wird die Gemeinde jetzt ein Verbotsschild „du darfst nicht rechts schaun“ aufstellen. Das Schild wird grade angefertigt. Habe immer noch keine Baugenehmigung. Es muss einfach noch geschaut werden. Alle Vereine werden jetzt befragt, auch der Hufeisenclub Hammerau mit Ihrem Schützenkönig dem Schmiedei. Wenn das alles durch ist, wird noch gesucht nach eventuellen neuen Problemen, einfach so, wies beim Schwimmbadbau von meinen Vater 1958 war. Jetzt muss ich schon wieder an den Kaibe Luk denken, wenn wir im Viehwagen unterwegs waren und mit einem vereisten Auto von Ainring in Richtung Aral Tankstelle Feldkirchen fuhren. Ich schrie immer: „Luk wir sehen nichts!“ Und er sagte: „Um diese Zeit kommt sowieso keiner.“ Vielleicht noch für die nächsten Tage. Ich habe sehr viel Arbeit mit der Zusammenstellung von meinem Buch. Mein Bearbeiter meint, meine Geschichten wären nicht nur gut, sondern sehr gut. Man muss alles nur richtig zusammenstellen. Für die Quereinsteiger möchte ich heute noch einmal meine erste Geschichte, die Weihnachtsgeschichte im Anschluss bringen:
MEINE WEIHNACHTSGESCHICHTE
So richtig erinnern kann ich mich erst ab meinem 5. Lebensjahr. Und dabei sind mir ganz besonders die ersten Heiligen Abende im Gedächtnis geblieben. Warum gerade bei uns am Heiligen Abend 50 bis 60 Gäste waren, war mir damals unverständlich. Gäste die blind waren, Kriegsversehrte, Doppel-Beinamputierte mit riesengroßen Rollstühlen. Selbstfahrer nannten sie die. All das machte mich als Kind sehr nachdenklich.
1966 – ich ging ein halbes Jahr schon in die Schule, stand wieder der Heilige Abend vor der Tür. Meine Mutter ist heute 87 und fährt seit über 50 Jahren jeden Samstag zum Frisör Mirna nach Freilassing. Als Kind durfte ich immer mitfahren, denn in der Nähe war der Spielwaren Seigert. Dort standen im Schaufenster die neuesten Spielsachen. Unter anderem im Jahr 1966 auch eine Dampfmaschine, mit Zusatzgeräten, Kreissäge, Schleifmaschine und Schmiedehammer. Es war klar, als ich mir die Nase am Fenster platt drückte: „Die Dampfmaschine wünsch‘ ich mir zu Weihnachten!
Meine Mutter hatte ab dem 20. Dezember immer viel zu tun und für mich gar keine Zeit. Vielleicht hatte sie auch oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich in
unserer Leergutgarage allein essen musste. Auf einer Bierkiste als Stuhl und zwei Bierkisten als Tisch.
Am Heiligen Abend 1966 saß der „Kaibi Luk“ schon seit 10 Uhr Früh in der Wirtsstube beim Frühschoppen. Der Luk war ein Freund der Familie. Er frühstückte jeden Morgen um 6 Uhr mit meinem Vater. Statt
Kaffee eine halbe Bier. Um 14 Uhr als er ganz alleine da saß, sagte meine Mutter zu ihm: „Kannst Du den Buam nicht mitnehmen, er ist so lästig und fragt mich das hundertste Mal, wann bei uns heute
das Christkind kommt.“
Also fuhr der Luk am Nachmittag des Heiligen Abends mit mir zu meinem Großonkel, dem Lenzenwirt in Ufering. Da war nachmittags am Heiligen Abend immer was los. Meine Tante freute sich, dass ich kam,
sie sagte zu mir: „Gell, hat die Mama keine Zeit und jetzt bleibst a bisserl bei uns.“
Der Luk hatte gegen vier bestimmt schon zehn Halbe getrunken, als ich ihm sagte, dass wir jetzt heimfahren sollten. Auch der Onkel meinte wir zwei wären die
letzten Gäste. Luk hatte allerdings den Auftrag von meiner Mutter, nicht vor 18 Uhr nach Hause zu kommen.
Also ging der Onkel mit mir noch einmal durch den Stall und gab seinen vier schweren Pinzgauer Pferden eine extra Ration Hafer. Dabei erzählte er mir die Geschichte, dass nur am Heiligen Abend gegen
Mitternacht alle Viecher im Stall miteinander reden und er sich dann nochmal ums füttern kümmern würde, dass sie auch was zum Essen hätten. Das bleibt mir ewig in Erinnerung.
Jetzt war es halb fünf und der Luk meinte wir sollten schnell noch zum Altwirt nach Piding fahren, da sitzt ein Bauer, den bräuchte er sowieso. Der Luk war
nämlich Viehhändler und hatte schon einen modernen Viehwagen, einen Mercedes LKW, auf dem bestimmt 20 Schweine Platz hatten. Die Fahrt mit dem Mercedes LKW ging von Ufering über Vachenlueg und Aufham
nach Piding. Die Scheiben des LKW waren völlig vereist und als es Richtung Bundesstraße ging, blieb Luk am Stoppzeichen nicht stehen. Ich glaube ich schrie noch wir müssten schauen ob einer kommt.
Der Luk sagt nur: „Um die Zeit kommt sowieso keiner.“ Das war auch so. Noch heute, wenn ich an dieser Stelle vorbeifahre, muss ich oft schmunzeln.
Beim Altwirt in Piding saß tatsächlich der Bauer. Und noch ein paar andere die erzählten, wieviel Kisten Bier sie heute schon am Stammtisch getrunken hätten. Luk wusste auch genau, wieviel Halbe er
heute hinter sich hatte und gab das natürlich zum Besten. Ich glaube diese Erlebnisse haben mich dazu gebracht, dass ich im ganzen Leben kein Bier anrührte, nicht eine Halbe.
Die alte Wirtin sagte zum Luk: „Jetzt bringst sofort den Buben nach Hause, wir sperren jetzt zu.“
Der LKW war schon wieder vereist und nur ein kleines Loch an der Windschutzschiebe war frei. Wir fuhren Richtung Hammerau.In allen Häusern feierten die Leute
mit ihren Familien Weihnachten und ich sah die vielen Christbäume und Lichter durch die Fenster leuchten. Endlich geht’s zur Dampfmaschine! Ich war mir sicher, dass ich sie bekommen würde. Nach
Hammerau ging es links nach Ainring, nur der Luk bog rechts bei der Aral Tankstelle ab. Ich sagte wir müssten doch heim. Luk raunte: „Ich brauch noch ein Weihnachtsgeschenk.“ Mit dem Viehwagen
blieben wir dann vorm Eier Rehrl stehen. Luk schrie: „Hans, mach auf!“. Einen Schneeball schoss er auch noch ans Wohnzimmerfenster. Der Hans kam raus und frage ganz aufgeregt, was denn los sei. Luk
meinte, er hätte noch kein Weihnachtsgeschenk für seine Frau. „Pack mir eine Flasche Eierlikör und eine große Pralinenschachtel ein.“ Der Rehrl schüttelte nur seinen Kopf, ging in seinen Laden und
packte alles zusammen. Endlich ging’s jetzt nach Hause.
Zuhause angekommen sprang ich aus dem Viehwagen und sagte „Pfiat di“. Luk meinte, er würde nach der Mette dazukommen. Schon beim Hinlaufen zum Rupertihof sah
ich im Fenster unseren Christbaum, der zwischen einem Dutzend Gästen stand. Ein weißes Tuch! Groß abgedeckt! Da ist die Dampfmaschine!
Unter den Gästen war eine Familie mit zwei Buben aus dem Norden Deutschlands. Damals sagten wir Preissn. Irgendwie waren sie komisch.
Ich lief in die Küche in der meine Mutter geschäftig hin und her wuselte. Mama sagte: „Ich habe keine Zeit! Jetzt tust Dich baden!“ Ich ging nach oben und
badete brav. Der Onkel Max zog mich dann an. Ich ging wieder hinunter in die Küche und fragte: „Wann kommt‘s Christkind?“ Meine Mutter wurde langsam grantig: „Ich hab Dir schon hundertmal gesagt,
wenn die Essen draußen sind.“ Die Erna unsere Köchin, die 42 Jahre bei uns im Dienst war und die ich liebte, sagte: „Frau Berger, der Bua ist doch arm.“
Ich ging dann ins Lokal, um vielleicht doch noch einen Blick zu erhaschen ob unter dem weißen Tuch die Dampfmaschine wäre. Als ich ins Lokal sah, heizten die
zwei Preissn-Buben die Dampfmaschine gerade mit Esbit ein und sie dampfte schon. Ich machte leise kehrt und kroch unter den Wamsler-Küchenherd, an dem meine Mutter immer noch kochte. Das war mein
Platz. 30 Zentimeter Sicherheit vom Boden bis zum Herd, wo ich traurig und weinend einschlief. Um 22 Uhr kam dann das Christkind und meine Mutter schimpfte die 2 Buben, wie sie dazukommen würden, die
Dampfmaschine einzuheizen.
Das war mein Heiliger Abend 1966, an den ich mich immer erinnern werde.
Hallo Freunde,
hier eine weihnachtliche Geschichte vom Kaibe Luk:
in den letzten Novembertagen hatte der Schnalzerverein immer die Weihnachtsfeier beim Neuwirt und der Luk freute sich auf die Tombola. Er sagte, da gibt’s billig 2 weiße Hemden. Jeder wusste, die 2 Hemden steigert der Luk, er und der Rosna Charly hatten die gleiche Größe. Es war sowieso so ein besonderer Tag, denn im Radio kam das erste Mal die „kleine Kneipe“ von Peter Alexander, wir konnten das damals schon auf den Kassettenrecorder aufnehmen und dann haben der Luk und mein Vater mir das Lied auf dem Akkordeon beigebracht. Die 2 machten in der Zeit Schluckimpfung. Beide waren gut drauf und der Luk musste auf die Versteigerung, mein Vater setzte grad einen großen Topf mit Kartoffeln auf, für unsere Schweine, für den nächsten Tag. Meine Mutter musste einheizen mit Holz den großen Wamser Küchenherd. Der Luk sagte „Servus Hans, vielleicht seh ma uns noch!“ und er wackelte wie gewohnt zum Neuwirt. Ehrlich gesagt war ich immer ein bisschen neidisch, denn der Eschlberger Gerhard, der Sohn vom Vorstand trat immer mit seiner Schwester auf. Er spielte Akkordeon, sie Gitarre, wir hatten den gleichen Lehrer, den Unterreiner aus Freilassing und der Gerhard spielte schon ganz gut. Ehrlich gesagt, ich wollte halt auch spielen, aber das war damals schon nicht möglich. Da waren die Dusch alle da, da hat´s nur noch „geduscht“. Der Eschlberger Luk machte die Begrüßung und sagte, „zuerst grüß Gott beinand, schee das do heids da Pfarrer kann leider nicht kommen, der hod mia a Geid gem, des is ma eh liaba!“ Und alle lachten. Der Lackner Hias redete ein klein wenig lauter und störte Luks Ansprache. Auf einmal schrie der Luk „hoid die babbn Laggei, des mecht i da scho glei song!“ Und sie lachten wieder alle. Den Luk seine Ansprachen waren einmalig und unvergesslich und damals konnte man wirklich noch in Ainring lachen. Bei der Versteigerung hat der Luk die 2 Hemden ersteigert und der Charly immer das gleiche, aber das weiß ich nicht mehr. Es war einfach lustig im Neuwirtssaal. Nach der Versteigerung ging der Luk mit uns noch auf eine halbe in den Rupertihof, er musste gleich die 2 Hemden probieren. Legte sein altes Trikot ab, zog sich aus und wollte ins neue Hemd schlupfen, diesmal waren´s falsche Größen, ich würde sagen für einen ganz Schmalen. Er schimpfte 10 Jahr ham´s passt, was is do los? Schob den Kartoffeltopf auf die Seite und verheizte gleich beide Hemden 10-mal und nicht wieder. Das war ein schöner Ausklang. Ich denk so oft an den Luk, er war ein feiner Mensch.
Wünsche euch eine gute Zeit, die ersten 10 Seiten vom Buch sind in Arbeit. Ich habe einen guten Partner gefunden, der das Ganze in die richtige Richtung bringt.
Schönen Abend.
Hallo Freunde,
ich hoffe die Schweinsbratengeschichte hat euch Spaß gemacht, weder erfunden noch sonst was. Genau so war´s und nicht anders. Ich hab einige Anfragen, ich soll nochmal über die Wirte von früher schreiben. Über die Wirtshäuser und über die Herrn Gastronomen. Ja, da gibt’s schon viel zu erzählen. Aber Ihr lockt mir immer meine besten Geschichten raus! Auf der anderen Seite, kann ich ja schon mal üben für mein Buch und meine Autorin streicht schon raus was nicht gut ist.
Nur noch was aktuelles, eine Dame hat uns gratuliert, für das schönste Haus im Salzburger Land. Ja es war schon ein großes Glück, den Grund damals zu bekommen. Haus 1 die „Villa Falkenburg“, so heißt sie, wird in den nächsten Tagen fertig und die nächsten Gäste kommen schon im November. Der Fotograf kommt am Freitag, da brauchen wir schönes Wetter, einen vollen Pool und das ganze Haus muss praktisch bezugsfertig sein, damit wir es im Internet präsentieren können. Haus 2, da brauch ich Zeit, das ist so eine große Hütte, das sind so viele qm Wohnfläche, fast 400. Übrigens gehen mir jetzt die Chalets in Ainring vor. Für die Handwerker die sich mit Holz auskennen, ich habe einen LKW aus der Steiermark mit Zirbenholz gekauft. Stämme mit 60 – 80 cm Durchmesser, für Zirbenholz einmalig. Drechseln ist einfach meine Lieblingsbeschäftigung und unser Schreiner Andreas hat mir aus 5 cm dicken und 60 cm Durchmesser eine Scheibe zusammengeleimt und nur gesagt „Chef ich brauche für die neue Sauna für die Decke etwas Besonderes. Dann hab ich wieder mal gedrechselt. Das erste Mal Zirbenholz. Schon bei ansetzten vom Drechselmesser kam mir ein Duft entgegen, das ist Wahnsinn… Hansi hat mich fotografiert und gesagt jetzt spinnt er komplett, jetzt drechselt er auch noch. Naja ich nehme es ihm nicht übel. Zur, Zeit arbeiten wir sehr gut zusammen und obwohl er mit seiner Verletzung sehr behindert ist, haut er die Essen raus. Da kann man sich nur wundern. Gestern hab ich einfach nicht mehr gekonnt und in einer Stunde machte er 80 a la carte mit Matthias und 200 Hausgäste, wer sich auskennt, das ist nicht so einfach. Ein paar Bilder von der Scheibe, ich glaube es wird eine tolle Sauna, alles Zirbenholz. Das riecht, wir haben gestern das erste Mal eingeheizt, gewaltig! Es ist jetzt 20 Uhr, in einer viertel Stunde muss ich auf die Bühne. Nur schnell noch eine Wirtshausgschicht vom Ulrichshögl, nicht von Ainring, auch da oben wurde scharf geschossen.
Schüsse auf der Reiteralm.
Ich muss ganz klar sagen, ich hab den Suhrer Stefan gemocht und er war immer sehr nett zu mir auch seine Frau und die Tochter alles einmalige Leute. Zu mir immer sehr nett, nur einmal wurd´s brenzlig. Es ist ja kein Geheimnis, dass die Wirtinnen früher von den Herrn Gastronomen nicht ganz so fein behandelt wurden und es gab in unserer Gemeinde eine ganz tüchtige Frau, die aber oft, man kann sagen schwer angeschlagen war. Schuld war da immer die Gangl Kuh, wenn sie blaue Flecken oder sogar ein blaues Auge hatte, was tatsächlich war das weiß jeder. Naja familiäre Geschichten, aber schon knallhart. Wenn einer glaubt, dass das Wirtshausleben so einfach ist oder so einfach war, dann muss er sich mal näher erkundigen, was da bei uns so alles los war. Für mich ist das nicht so einfach darüber zu schreiben, aber ich finde es gehört halt auch zu den Wirtshausgeschichten und ich kann es einfach nicht auslassen. Es fällt mir da so viel ein das ist fast ein Wahnsinn, weil ich ja oft dort war und wir mit den Pferdekutschen auf der Reiteralm oft eingekehrt sind.
Der Vinzenzentag.
Jeder weiß, das ich nie ein Wirtshausgeher war, aber es gab mal eine Zeit da gab´s ganz nette Leute und ich wollte halt auch mal Abwechslung. Der Vinzenzentag ist im Februar und der Feiertag für die Holzknechte. Man traf sich auf der Reiteralm und es war ja ganz lustig. Zwei Wochen vorher hatte ein Mitterfeldener, ich weiß es noch genau, Geburtstag gefeiert. Da wurde erzählt, dass der Wirt so manchen Besucher der Geburtstagsfeier seine 0 8, eine Pistole aus dem zweiten Weltkrieg, immer in der Tasche hatte. Er zeigte es sogar seinen Freunden und gab an diesem Tag ein paar Warnschüsse ab, weil sie in der Gaststube rauften. Sie werden sagen, er spinnt der Berger. Nein ich spinne nicht! Es ist wahr! Fragen sie den alten Huber Peter oder ein paar Högler. Die wissen das genau. Damals waren da Polizisten, von denen ich auch demnächst schreibe. Die sehr früh in Pension gingen, unterm Dienst einkehrten und das Polizeiauto hinterm Haus versteckten, auf der Reiteralm Stammgäste gewesen. Auch sie haben von dieser Pistole gewusst. Auch wenn sie heute sagen, nein sie haben´s nicht gewusst. Ich überleg mir noch ob ich den Namen nenne, aber die Einheimischen kennen die Saufbrüder sowieso und ich werde demnächst über diese Herren eine extra Ausgabe schreiben.
Aber nun zum Vinzenzentag! Ich bin mit meinem Mitarbeiter Kubon hinaufgefahren und es war ganz lustig. Auf einmal sagte der Stefan zu mir: „ komm mal raus ich muss mit dir was reden“ zuerst bedankte er sich, da wir jeden Tag mit den Pferdekutschen so viele Gäste bringen und dann sagte er im Flur schön laut „Thomas wenn ich verkaufe, dann bekommst das du!“ Auf einmal kommt die Tochter um die Ecke und schreit ganz fürchterlich: „Papa wenn du das tust, dann sind wir endgültig fertig und, und, und. Da ging´s rund. Er rannte vor die Tür, schoss mit der Pistole 2 Mal in die Luft und schrie „die Weiber bring ich noch alle um.“ Mir war das sehr peinlich, denn ich habe die Buba immer sehr gern gemocht und geschätzt und ich wollte von dem Verkauf und dem ganzen gar nichts wissen. Da ging´s erst richtig rund, denn die Einheimischen haben dann den Stefan so aufgehetzt, dass er wahrscheinlich wieder handgreiflich wurde. Ja solche Wirtinnen haben schon was mitgemacht, aber viel schlimmer für mich, dass so viele zugeschaut haben was da ablief und keiner was unternommen hat. Auch ich hab mich nicht getraut. Naja es waren halt die Ehrenmänner, unsere Freunde und ich werde euch morgen noch was schreiben, was dann noch so alles passierte. Die Tage danach bleiben mir immer in Erinnerung. Ich muss jetzt auf die Bühne. Morgen werd ich schon Zeit haben, es ist ja Sonntag. Keine Baustelle und trotzdem ist viel zu tun. Schönen Abend, schönes Wochenende.
Hallo Freunde!
Ihr müsst entschuldigen, am Freitag war ich nicht gut drauf und meine Geschichte war nicht sehr stimmig, aber ich war furchtbar im Stress. Mein Neffe hat mir über einen Anwalt schreiben lassen, ich dürfte nichts mehr über den Neuwirt schreiben. Der gute Leumund seines Großvaters wäre zerstört. Ich glaube er lebt immer noch in der Scheinwelt, in der er von seinen Großeltern aufgezogen wurde. Alles was Berger ist, ist schlecht, furchtbar und wenn Ihn einer fragte, ob er zu uns verwandt ist sagte er immer: „ja aber ich will mit diesen Leuten nichts zu tun haben!“ Ich nenn ihn jetzt mal Helmudi, so nannte ihn seine Großmutter immer. Er ist der Sohn meines Bruders. Heute ein tüchtiger Mann, keine Frage, aber du musst das schon ertragen, dass dein Vater nicht so schlecht war wie er immer von deiner Verwandtschaft gemacht wurde. Mein Bruder Helmut war immer sehr fleißig, das kann man nicht anders sagen und wenn du sagst, du willst mit dem Berger nichts zu tun haben oder einfach mit uns, der Familie, da kann ich mich nur noch erinnern wie ein Hammerauer Maler zu meinem Vater sagte, ich glaube deinen Sohn zieht´s in die Hammerau. Mein Vater sagte: „um Gottes willen, da will ich nichts zu tun haben!“ Ich hab noch ein Foto von der Verlobungsfeier in der Werkswohnung. Ich kann mich halt an alles noch genau erinnern. Ich muss es wieder suchen, aber ich hab´s sicher! Mein Vater war nicht glücklich mit der Sache, weil sie halt nicht aus dem Gewerbe kamen. Er wollte halt einfach eine Wirtstochter, am besten mit viel Geld. Er vermittelte schon fleißig nach Kirchweidach, wo ein paar fesche Wirtstöchter vom Stockhammer waren und dann kam ihm die Hammerau dazwischen so war´s halt früher. Aber ich vergess nichts und meine Mutter auch nicht. Beim Essen sagte sie: „das ist ja gar keine Tischdecke, das ist ein Leintuch!“ und Löcher waren auch noch drin. Ja so ist meine Mutter, die kann man auch nicht ändern. Und was sie über das Essen sagte, das bring ich auch nicht aus dem Kopf! Also klar lieber Helmudi, ich will dir nur sagen, ich hätte 50 Geschichten und es würde immer peinlicher werden, aber ich mach das jetzt mal ein wenig vorsichtiger, damit du nicht noch mehr explodierst. Nur wird es langsam Zeit, dass du auch mal die andere Seite erfährst und nicht erst dann wenn mein Buch herauskommt und mir noch mein Buch sperren lässt. Solltest du mich wirklich vor Gericht ziehen, die Sache mit den Nägeln, kann mein Bruder bezeugen, denn nach einem größeren Streit mit meinem Vater arbeitete er auch im Werk. Vielleicht weißt du das gar nicht. Er hat mir das erzählt und er hat mir noch mehr erzählt, zum Beispiel, dass die Zeller Arbeiter alle nicht ganz sauber waren, das kannst du wirklich deiner Oma erzählen. Von deiner Oma könnt ich dir auch ein paar Sachen erzählen, aber da muss ich noch einmal genau recherchieren und den Erzähler darauf hinweisen, dass es stimmen muss. Die Ainringer Stammtischler kennen die Geschichten genau und wenn sie 40 Jahre immer gleich erzählt werden, dann werden sie schon wahr sein. Ja, leider erwischts halt einmal Leute die meinen, sie sind ganz sauber, blütenweiß, aber das ist halt keiner und das ich ein Buch schreibe und mich das trau, das hätten sie sich nicht träumen lassen. Die Sache mit dem Hackstock übrigens, da hab ich 3 Zeugen, das kann man ja auch nicht erfinden und ich erfinde nichts. Ich brauch auch nichts erfinden, denn in Ainring gibt’s so viele wahre Geschichten, da könnte man 5 Bücher schreiben und oft ist es ja so, dass die Leser sagen: „das gibt’s doch gar nicht, stimmt das wirklich?“ Ein Feldkirchener sagte vor kurzem, er wird oft gefragt ob´s in Ainring wirklich so zuging. Dann meinte ein alter Herr, wenn der alles schreibt, ja bravo dann braucht´s einen eigenen Scheidungsrichter in Ainring und einen Gerichtssaal und dann gibt’s ein ganzes Jahr Arbeit. Nach Ainring kommt noch das bayerische Amtsgericht, demnächst wird bestimmt wieder ein Wirtshaus leer stehen, wo man den Gerichtssaal machen könnte.
Es ist genau 7 nach 10 und ich muss noch für den Högl Rehragout und Hirschbraten machen. 5 Rehschlegel auslösen und der Schweinsbraten vom Högl, der sehr gelobt wird, den macht heut auch der Alte. Hansi ist noch nicht da, er war gestern in Straubing bei einem Auftritt. Er rief mich heute früh an, komm erst um 11. Papa machst du das? Ich mach es sehr gerne! Und wenn ein Junger zu den Alten sagt, bittschön mach mir den Schweinsbraten oder das Rehragout dann hab ich auch Freude. Hab noch schnell beim Lenzei bei der Rosi angerufen, denn die ist halt der Rehragout-Spezialist und für die alte bayerische Küche gibt es keinen besseren Berater als die Erna, die über 40 Jahre bei uns war und die Lenzner Rosi. Natürlich meine Mutter, aber wenn ich sie frage, „wie soll ich das machen“ dann sagt sie Volldepp kannst es imma nu ned? I mach das! Ja, dann müssen Hansi und ich so lachen, wenn sie dann mit der Schürze in die Küche kommt und uns die 2 größten Deppen von ganz Oberbayern nennt und glotcherter Hund ist dann noch der mildeste Ausdruck. Jetzt bekomm ich wirklich Tränen in die Augen, denn heute werd ich wieder einen Test machen, ob die Oma anspringt wenn wir sagen sie muss uns helfen. Die Lenzeis kommen heute zur Taufe, dann ist sie eh aus dem Häuschen.
Schnell noch zum Neuwirt und den damaligen Geschäften, der Stammtisch war bestimmt 15 Meter lang und es waren Vormittags, gegen Mittag schon 25 Mann am Stammtisch. Es ist nur schade, dass der Gomei Hermann nicht mehr lebt, er wäre ein guter Zeuge und würde sich auch trauen richtig auszupacken. Er wusste ganz genau, wer sich beim Helmut, beim Neuwirt, bedient hat, wer da gestohlen hat und ganze halbe Rinder hinten raus getragen hat. Ich glaube ich hab es ja schon mal erzählt, wie mein Bruder, der Helmut dem Kaibe Luk 28.000 DM für Schweine und Rinder schuldig war. Damals, so um 1970 kostete der Schweinsschlegel, wo du heute das kg für 3,50 € bekommst (7,- DM) bestimmt 8-9 oder sogar oft 10 DM also genau so viel wie heute. Das Schnitzel kostete aber 4,50 DM oder vielleicht 5,50 DM (2,75 €) schon damals konnte ein Wirt nichts verdienen. Und der Bierpreis war so, dass man auch nicht viel verdiente. Es gab ein paar Bedienungen die sicher mehr verdienten wie mein Bruder Helmut. Ich seh jetzt gerade die roten Köpfe der Damen, die sich bedient haben. Wie leichtfertig man mit dem Geldbeutel von meinem Bruder umging. Sie hatten sogar die Kassiergeldtasche dabei, wenn´s zum Ausflug nach Salzburg ging. Am nächsten Tag wurde dann abgerechnet was im Kassierbeutel noch drin war. Freilich sagen jetzt alle, da ist er doch selbst schuld gewesen. Ja es war halt so, man vertraute. Man glaube auch nicht, das die hochangesehenen, katholischen Damen alles schwarz machten und so viel schwarz machten, dass man heute auf der Stelle eingesperrt würde. Hochangesehene, sogar ausgezeichnete Gemeindedamen naja, aber lassen wir das jeder weiß was los war, wen ich meine und die noch leben und das mitbekamen wissen genau, es stimmt jedes Wort. So und jetzt kommt´s, denn ich habe Zeugen und wenn der Neffe sagt, dass der Opa die Nägel beim Zeller bezahlt hat, dann soll er mir die Quittung bringen. Mein Bruder weiß noch ganz genau wo die Nägel herkamen. Die Nägel waren so harmlos, dass sie gar nicht die Rede wert sind. Die Hammerauer Werksarbeiter wissen genau wer hinten mit dem Lastwagen das Zeug raus gefahren hat und so war´s halt auch beim Berger. Glaubt ihr wirklich, dass mein Vater das nicht wusste oder mein Bruder, wer alles geklaut hat? Ganz einfach, man traute sich nicht einen Einheimischen anzuzeigen, man traute sich nicht zu sagen „du beklaust mich seit Jahren“, ich habe vor einem Jahr auch mit einem Mitarbeiter einfach Schluss gemacht. Das Fass kam einfach zum Überlaufen und ich gebe zu, aus gesellschaftlichen Gründen traute ich mich auch nicht! Aber irgendwann ist einfach Schluss! Was das dann alles für einen Rattenschwanz nach zieht, obwohl jeder weiß dass ich der Geschädigte war. Nein, im Endeffekt ist es doch so: ich glaube es nicht, dass der das tut! Obwohl es alle selbst erlebt haben und am Stammtisch besprachen, wie lange ich mir das wohl noch Gefallen lasse wie hier einer Jahrzehnte lang abzockt. So jetzt ist alles raus was mich heute Nacht beschäftigt hat und die beteiligten müssen wissen, ich habe keine Angst und ich lass mir auch von einem Pidinger Anwalt nicht Angst einjagen. Ich werde ihm nicht einmal antworten! Ich freu mich nur auf eine Gerichtsverhandlung, wo sie live dabei sein können wo 2 Damen und ein Herr aussagen. Die Sache mit den Nägeln kann ich auch bestätigen und was gibt’s da noch großartiges? Jemand der ein Buch schreibt, ist ja auch künstlerisch unterwegs und bei Künstlern hat man einen bestimmten Freiraum. Man muss das so sehen wie bei der Figur in Ainring. Die gleich in der Nähe steht, auch an das kann man sich gewöhnen. Nein Spaß bei Seite. Ich weiß was ich tu und wenn ich mal was zurücknehmen müsste, dann tu ich es auch, aber ich nehme nichts zurück, weil alles wahr ist und ich dafür Zeugen habe. Ich finde es einfach gut, dass unsere Nachkommen nachlesen können, was so in einem Dorf alles los war. Das mich keiner mehr anschaut und nicht mehr grüßt bin ich gewohnt, aber die Leute haben sowieso versäumt den Kindern das Grüßen zu lernen. Und Glück gehabt das man ihnen einen Bauernhof mit viel Baugrund vermachte. Mit der Arbeit wären sie sowieso vielleicht Harz 4 Empfänger. Airning war ein gutes Pflaster für Baugrundstücke und wer das Glück hatte, dem sei es gegönnt, doch immer mit dem Finger auf einen zeigen, der es sich mit Arbeit verdiente, das will ich mit meinem Buch beweisen. Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.
Ich freu mich heute über 100 Reservierungen am Ulrichshögl. Es werden sicher 140 Leute die zu uns kommen. Wenn die Ainrigner heute erzählen, da geht keiner rein, dann ist das gelogen und wer es nicht glaubt soll heute mal schaun wie viele Autos vorm Haus stehen. Da gibt es auch 2 Speziallisten, meine Würstl-Freunde, die jeden Samstag mit dem Auto kommen und schaun wieviel Gäste wir haben. Aber damit hab ich abgeschlossen ich mag Leute nicht, die einen nur mögen wenn man gibt. Ich hab jahrzehntelang gegeben. Ich hab lange gegeben und jetzt ist Schluss.
Das ganze haben wir jetzt in 20 Minuten geschrieben, bin stolz auf meine Mitarbeiter, ob einer jetzt deutsch spricht oder nicht. Man muss nur verstehen sie richtig einzusetzen. Das muss die Politik noch lernen, da gibt es so viele die lügen und uns jeden Tag neues Caos bringen. Unser einem würden sämtliche Konzessionen entzogen und dürften nie wieder ein Geschäft führen. Bin von unserer Politik schwer enttäuscht. Die wissen nicht wie viele fleißige Leute es in Deutschland gibt. Zum Beispiel die VW-ler die so viele Leute haben, die alles für das Unternehmen gegeben haben und sie alle hintergehen und über Nacht alles was diese fleißigen Leute erreicht haben kaputt machen. Das hat mich aufgeregt.
Gestern hat einer gemeint, ich soll mal was über die Flüchtlingssituation schreiben, das kann ich nicht. Da schlagen 2 Herzen. Ich hab ein zu großes Herz, wenn einer Not leidet, ich könnte keinen abweisen der vor meiner Tür steht und ein Quartier sucht. Jeder, der bei mir gearbeitet hat weiß das. Aber was Seehofer und Merkel tun ist unverständlich. Man hätte reagieren müssen, als die ersten Schiffe in Griechenland eintrafen, aber da hatte man gesagt uns geht es gut die Griechen und Italiener müssen sich kümmern. Das sagte mir vor kurzem ein sehr intelligenter Mensch. Ich glaube er hat Recht, wir hätten sie nicht losmarschieren lassen dürfen, in dem Glauben, das es bei uns so wunderbar ist. Mit den Fotos im Kopf, die sie auf ihren Handys von Deutschland bekamen. Die Fotos sind sicher schön, aber ohne Fleiß kein Preis.
So, jetzt hab ich noch 5 Minuten und bevor ich die Geschichte vergesse, muss ich sie euch noch schreiben: wer die Gaststube beim Neuwirt kennt, weiß das man von der Lokaltür zur Treppe sah. Alle lachten wenn mein Bruder nicht 2 sondern 3 Stufen nahm und über die Treppe hinaufstürmte, weil seine liebe Frau klopfte. Es gab kein Haustelefon, aber ein Heizungsrohr vom Zimmer in die Küche und wenn das vibrierte, musste Helmut los und die Madame bedienen. Alle am Stammtisch lachten, sogar der Bua Reiter Hans, der 2 Stunden später angezündet wurde und in Flammen stand. Nun zur Sache. Der Helmut wurde halt ausgelacht, weil er ein guter Kerl war und so verliebt war, arbeitete wie ein verrückter und die Madame musste nur klopfen und er kam mit Jägertopf und allem was dazu gehörte. So einige Werbesprecher und Chefs der Werbefirmen hatten schon Platz genommen und kümmerten sich um die Madame. Welche Madame es ist, schreib ich nicht, damit nicht wieder Unfrieden entsteht. Es gab ja mehrere Madames im Bergerleben. Der Stammtisch wusste, dass mein Bruder, wenn er 100 Essen hatte, sagte er hätte 300 gehabt. Aber 100-150 hatte er schon, 30 % waren einfach Berger. Da kam einer von den Speziallisten auf die Idee, den Helmut anzurufen. Sie würden mit 450 Leuten, mit 5 Bussen kommen. Heute Abend um 17 Uhr. Alle Schweinsbraten. Fragen sie die Ainringer, ob das stimmt, sie können alle nur mit ja antworten. Der alte Echei, der Gommei und noch 2 hatten diese Idee. Einer, der gut die Stimme verstellen konnte, rief an: „können wir heute Abend mit 450 Leuten bei ihnen essen?“ Sie schnappten sich damals den Busfahrer der blauen Kurautobusse, Boris. Helmut sagte: „gerne wann seit´s do?“ Gegen 17 Uhr. Kurz noch den Preis ausgemacht und Helmut war glücklich, sprang in die Gaststube und schrie mit lauter Stimme: „stellt euch vor, heute kommen 450 Leute, ich bring sie nur unter wenn ihr heute Abend nicht kommt´s, ich brauch auch den Stammtisch.“ Selbstverständlich, Helmut wir helfen dir, wir setzen uns unter den Kastanienbaum.“ Um 16 Uhr nahmen die Herren unterm Baum Platz und warteten alle auf die Busse. Um 17 Uhr kam pünktlich der Linienbus der Chauffeur war der, mir fällt er nicht ein, ich weiß nur noch wenn er bei uns aufs Klo ging hat´s so gestunken, das sich die Gäste beschwerten, jetzt weiß ich! Ich glaub es war der Donei. Der musste immer so lange zusammen zwicken, dass wenn er sich im Rupertihof dann auslud, ich den Geschmack heute noch drin hab. Der Hoggerbus fuhr vor und die Stammgäste schrien „Helmut der Bus kommt, rein mit den Knödeln!“ Die wollte er frisch zubereiten. Aus dem Bus stiegen nur der alte Postjok, der Muei, und der Obermeier Georg, die in Freilassing waren aus. Der ganze Stammtisch lachte und schrie mögt´s ihr an Schweinsbraten? Der Jok sagte habt´s ihr an Vogl? Wir kommen grade vom Essen. Helmut ließen sie im Glauben, die Busse kämen. Bis die Bedienungen sagten, ich glaube, die haben uns rein gelegt. So waren Sie halt und hätte Helmut was gesagt oder geschimpft oder vielleicht noch einen beleidigt, was hätten sie gesagt? Da geh´ ma nicht mehr rein. Das kenn ich gut! Gott sei Dank haben wir es geschafft, dass ich keine Angst mehr haben muss.
Morgen geht’s weiter. Högl ruft schon an wo ich bleibe. Schönen Sonntag ich hoffe ich habe euch ein bisschen Freude gemacht. Des einen Freud, des andren Leid. Das hat die Lolita schon immer gesungen. Ich durfte sie für 20 Jahre begleiten und wie ich gestern den Silbereisen gesehen habe und die Lolita dastand und ich meiner frau sagte was ich alles mit ihr erlebt hatte… Ja das gibt ein anderes Buch. Über die Künstler, über Andre Rieu, bis Hansi Hinterseer. Wenn man mit jedem Wochenlang unterwegs war. Ich glaube 2 Bücher, aber ich hab zu wenig Zeit. Jetzt mach ich erst mal die Ainringer Geschichten weiter. Ich hoffe, dass der Gemeinderat am Dienstag die 5 Chalets genehmigt, die ich sofort bauen möchte. 2 ½ Jahre Genehmigung und so viele Gutachten. Irgendwann wird´s doch klappen und wenn nicht dann leben wir auch weiter, vielleicht sogar ruhiger...
Liebe Ainringer Geschichtenfreunde,
heute ist Sonntag und ich geh davon aus die Meisten haben frei. Ich konnte mich 2 Tage nicht melden, denn bei uns geht’s richtig rund. Ich muss euch einfach erzählen was in den letzten Tagen los war, auch das gehört zu Wirtshausgeschichten aktuelles und was alles so passieren kann.
„Der betrunkene Busfahrer und der Pfarrer“
Zuerst geht’s mal los mit Freitag. Es war mir schon klar, dass es am Samstag heiß wird. Ein großer Fehler meinerseits, dass ich am Samstag noch in die Metzgerei musste. Aber es ging nicht anders, weil mein super Aushilfsmetzger Helmut nur am Samstag Zeit hat. Er ist 75 und ich kenne keinen Jungen, der Ihm das Wasser reichen kann. Was der kann, da kann man nur staunen. Wir 2 arbeiten gerne zusammen. Obwohl er Metzgermeister ist, steh ich am Kutter und er an der Spritze, aber wir sind ein Team und bei uns wird nix geredet. Nur ab und zu erzählt er mir von Reichenhall und der Wirtin. Und da gibt’s ja auch wieder was Neues. Passt zu meinen Geschichten. Mit den Pächtern wird’s nicht einfach und wenn eine Bedienung glaubt, sie könnte Wirtin sein und macht in einem Monat 20.000 € Minus, legt Lieferanten und Gläubiger rein und besonders den Vermieter, der ein hochanständiger Kerl ist. So ist es halt und jeder Verpächter der eine Wirtschaft zu verpachten hat, kann sich nur von seinem Pächter hinknien, wenn er einigermaßen passt. Die Reichenhaller wissen schon was ich meine, aber ich hab selbst genug Sorgen und muss schaun, dass meine Hütten alle laufen. Am Freitag bereiteten wir uns vor für 3 Hochzeiten, 250 Hausgäste und dann noch mindestens 50 Ausflugsbusse und was alles sonst noch so daher kommt. Waren wohl weit über 2.000 Gäste in 2 Tagen. Da braucht man schon Material. Der Hansi macht den Einkauf wie kein Zweiter. Es geht uns fast nichts aus, alles ist immer da. Bei 55.000 Halbpensionsgästen 2014 und heuer werden´s mehr. Bei täglich 6 Gerichten zur Auswahl bei der Halbpension, gab es nicht einen Tag wo wir sagen mussten, „tut uns leid, dieses Gericht ist leider aus.“ Es ist so und da hab ich auch meine Freude, wenn ich sowas erzählen kann. Am Samstag bin ich in die Metzgerei. Beim runterfahren fällt mir ein, dass alle Messer von Kutter und Wolf beim Schleifen sind. Sonst mach ich das selbst, aber ich wollte sie einmal einschicken und schaun, ob der das besser kann. Gott sei Dank lag ein Paket auf dem Metzgereitisch und dann war ich schon mal froh. Normal suchen wir solche Pakete einen Tag. Ich baute dann die Kuttermesser ein. Das ist nicht einfach und auch gefährlich. Jetzt hatte ich schon Verspätung, aber als Helmut reinging war die Bratwurst schon in der Spritze und dann ging´s rund. 650 kg bis um halb 11. 12 verschiedene Sorten und auf einmal sagte Helmut „jetzt kann ich nicht mehr! Es reicht, sowas hatten wir ja noch nie!“ Ich traute mir die letzten 40 kg Mettwurst nicht mehr Kuttern und nahm das Fleisch in den Rupertihof mit. Schickte dann gleich noch eine Hilfe zur Metzgerei die zu Helmut sagte „ich muss sauber machen!“ Der sagte: „Verschwind! Siehst du nicht was mir der Chef da angetan hat? Ich verreck, ich kann nicht mehr!“ Dann kam Rainer zurück: „Helmut ist sauer.“ In der Zwischenzeit musste ich Hansi beruhigen, denn der musste 400 Kanapees, 300 für den Ulrichhögl und 100 für die Hochzeit Häuslmann machen. „Es ist halb 12 und die kommen um 1!“ das war sein ‚guten Morgen‘. Jetzt wird’s eng! Unsere Konditorin hat nur die Böden gebacken. Torten waren noch nicht belegt und noch nicht fertig gemacht. Das meistert der Hansi in gerade mal 30 Minuten. Mit dem Backen wird’s täglich besser und es klebt auch nichts mehr an der Decke. Langsam wird alles gut. „Ich muss jetzt wieder zu Helmut!“ Hansi sagt „bleib do, ich kann nicht mehr!“ Ich packte die 40kg Fleisch und sagte „Helmut, glaubst du ich könnte noch Mettwurst machen?“ Er sagte nur „jetz is a scho wurst!“ Glück gehabt! Unsere Hausgäste bestehen auf die feine Mettwurst. Hausgemacht und immer frisch!
13 Uhr Häuslmann, 14 Uhr Högl Hochzeit mit über 400 Personen, Rupertihof volles Programm. Alles gut! 17 Uhr die ersten Ausflugsbusse, 18 Uhr 300 Gäste Buffet und dann immer wieder die Verspätungen der Busse und Gäste zwecks Kontrolle am Walserberg. Ja das ist für uns auch der Wahnsinn, was unsere Gäste so erleben und ertragen müssen. Unsern Koch Florian haben Sie mit dem Ruperti-Sprinter von Kufstein bis zum Rupertihof 4 Mal kontrolliert. Er brauchte über 6 Stunden. Als er dann sauer wurde lies der Beamte ihn alles ausräumen. Ja so geht’s uns halt und wenn der Koch nicht kommt, ja was ist dann? Die Gäste müssen das auch mal lesen, was so ein Wirt alles erlebt. Um 20 Uhr ging ich aus der Küche. Zwischendurch haben wir schnell noch die Häuslmann´s bewirtet. 140 Personen Högl, Rupertihof gerammelt voll und dann kam unser Kellner „Chef, wir haben da ein Problem. Die 2 Busfahrer haben für 70 € Schnaps und Bier getrunken, sind voll besoffen und sie sagten, sie wären die Busfahrer, das geht aufs Haus.“ Ich schwöre es Ihnen, der Kellner kann alles belegen, die 2 sind ohne zahlen gegangen! Kurz vor meinem Auftritt um 20:10 Uhr kam Manfred „jetzt sitzen sie auf der Terrasse, meine Kollegin hat sie schon wieder mit Bier und Schnaps versorg“ auch eine ältere Dame, so 65 saß dabei. Ich ging zu den Herren und sagte, zuerst sehr freundlich, sie möchten bitte beim Kellner bezahlen. Der 2. Fahrer sagte „hau ab du Arschloch, das zahlt der Wirt. Wir bekamen 2 EZ zu wenig, Ihr seid Betrüger!“ Ich sagte dann, ich hatte einmal 90 Busse und kenne das Gesetz, dass Busfahrer 12 Stunden vor Antritt eigentlich nichts trinken sollen. Ich hab noch nicht ausgesprochen, da hat mir der eine Fahrer ein volles Glas mitten ins Gesicht geschüttet. Gott sei Dank sah das unser Koch Sepp (der Ski-Sepp) und das war mein Glück. Wer mich kennt weiß, dass ich normal den zerrissen hätte, aber die alte Tante sprang dazwischen und ein Hausgast beruhigte mich. Ich war so narrisch. Wie ich von einem Fahrgast der Gruppe erfuhr, war von den Beiden nur einer Busfahrer und der, der mich angeschüttet hat, ist ein katholischer Pfarrer. Einen Vollrausch, ein unsympathischer Mensch! Ich hab wirklich sowas noch nicht erlebt! Um 20 nach ging ich auf die Bühne und wieder ohne zahlen verschwanden die beiden. Ich will gar nicht länger schreiben was heute früh dann passiert ist, aber Ihr seht mal was alles passieren kann. Samstag schau ich mir immer die Menschen der Woche bei Frank Elsner an. Da war der Mittermaier aus Dorfen der Komiker. Er lies tolle Sätze los, er sagte, Menschen, die man nicht mag, denen muss man es sagen. Das ist für ihn ganz wichtig, dass man auch jemand mal sagt ‚dich mag ich nicht‘. Ich glaube mit meinen Geschichten, schrieb ich es sogar wen ich nicht mag und was ich nicht mag und wie Menschen oft ungerecht und böse sein können. Das größte Erlebnis war für mich gestern dieser Pfarrer. Demnächst kommt wieder was aus Ainring von einem Ausflug mit einem Omnibus, wo eine Dame ganz vorne saß und dem Busfahrer wieder das tollste über mich erzählte. Dass der Fahrer mich mag und mir wieder alles erzählt hat und sogar bezeugen würde, was die alles wusste. Ich weiß nicht wie dumm die Menschen sind und was sie damit bezwecken.
Ist eigentlich mein Kerzenständer wieder in der Kirche? Schreibt mir eine Mail. Einer ist ja verschwunden und seit ich beweisen konnte, dass der Kerzenständer von mir gemacht wurde, könnte es sein, dass er nicht mehr in der Kirche sein darf. Wirtshausgeschichten werden immer wieder von meinen Freunden gefordert. Das sind doch schöne Wirtshausgeschichten und auch ein Wirt kann sagen, ich hör mir deinen Scheiß nicht mehr an, ich halte das nicht aus. Nur die Leute ausrichten, kehr zuerst mal vor deiner eigenen Tür. Das hab ich schon ein paar Mal gesagt. Der dann sagte, ich geh zu dir nicht mehr rein! Ich hoffe, dass er weiß, dass ich froh bin, dass er nicht mehr kommt. Auf manche Gäste muss man einfach verzichten können man wird ruhiger und es ist unbeschwerter. Wir freuen uns über jeden Gast. ‚Der Gast ist König, aber nur solange er sich königlich benimmt‘. Das sagte mal Fritz Herkommer, mein Lehrmeister vom Luisenbad in Bad Reichenhall. Da war ich 16, aber den Satz hab ich mir schon gemerkt!
Übrigens, was sagt ihr zum Rücktritt vom BGLT-Chef, auch über das werd ich demnächst schreiben, denn es muss mir zuerst noch jemand erklären, was der Marktfindungsprozess, heißt das so?, mit dem Fremdenverkehr oder Tourismus zu tun hat. Ich habe schon lang das Gefühl gehabt, dass der aufhören will und mit den Gedanken ganz wo anders ist. Ainring kann sich nur glücklich schätzen, dass ich dafür gesorgt habe, dass wir bei diesem Verein nicht mehr sind und wir nicht jedes Jahr 40.000 € für nichts zahlen. Jetzt wird eine neue Idee gebraucht, um eine Daseinsberechtigung zu finden. Ich finde die BGLT, so wie das jetzt läuft, für den Landkreis eine Einrichtung die so umsonst ist wie der Blinddarm. Sie haben für unsere Region weder einen Gast noch eine Gruppe gebracht. Das sind die Tatsachen und das wissen die Herren Bürgermeister vom Freilassinger Landkreis. Erst der Hedecker hat Berchtesgaden zu dem gemacht was es jetzt ist. Einzelkämpfer sind wichtig. Große Organisationen und Politik gehören nicht in den Tourismus. Politiker kommen und gehen. Nur wir Hoteliers bleiben. Wenn´s normal läuft für Generationen. Wir investieren und riskieren unser Hab und Gut, damit´s die Gäste schön haben und wenn sich ein Gast nicht wohl fühlt, dann kommt er sowieso nicht mehr und er schickt auch keinen Andren. Ich mach mit dem Thema vielleicht heute noch weiter. Ich muss jetzt in die Küche und zum Högl. Da muss ich heute noch alles vorbereiten, denn unsere Buchhalterin braucht ab morgen ein neues Büro, die darf nicht mehr gestört werden, auch nicht vom Chef. Jetzt wird ein Gästezimmer ohne Telefon ausgeräumt, wo sie von dem ganzen Zirkus nichts mehr mitbekommt. Ich denke oft nach, wie es das gibt, dass so viele Leute ins Berchtesgadener Land kommend. Die Nachfragen sind unbegrenzt und mit den Chalets, da hab ich auch wieder was Neues entdeckt, aber das sag ich euch nicht. Nur, normal haben wir an einem Tag auf der Bayern Chalets Seite 150 bis 200 Zugriffe, nach meiner Idee, jetzt täglich über 1000 bis 2000 Zugriffe und in den letzten 24 Stunden haben 6 Chalets gebucht. Über 8 Tage, 14 Gäste und 12 Hunde, die bei uns auch pro Nacht 20 Euro kosten. Jetzt bauen wir einen Hundeplatz. Wer hat Tipps? Wer kann mir da helfen? Bitte schreiben Sie mir!
Hallo Freunde,
komm grade aus Bad Goisern auch hier gibt’s einiges zu tun. hab euch ja erzählt, in den letzten Tagen wurde eingebrochen den Tresor, den sie mitnahmen hat die Polizei heute im Wald gefunden das Haus hat 200 Betten und über 240 Leute wohnen im denn es gibt auch noch Eigentümer mit Appartements keiner hat was gehört obwohl sie mit dem Vorschlaghammer unterwegs waren. Vielleicht auch gut so, ich wäre sicher runter und wer weiß was dann passiert wär.
Habt ihr heute schon die Zeitung gelesen? Ziemlich langer Bericht, man könnte das eigentlich viel kürzer machen, aber wer meine Geschichten liest, der kennt ja das Problem. Gehen tut´s genau um 3 qm Wiese die nass werden. Ob´s regnet oder schneit. Ob ich die Chalet baue oder ob zum Beispiel 180 Wohnwägen mit Vorzelt dastehen, ich glaube diese Dachflächen geben 10 mal mehr Dachfläche wie 15 oder 18 Chalets. Aber lassen wir es gut sein es gibt ja Gutachter. Wir brauchen sowieso überall ein Gutachten. Mich würde mal interessieren, wie das früher alles ohne Gutachter gebaut werden konnte. Haben die Griechen Gutachter gehabt oder die Römer? Nein! Sie haben Arbeiter gehabt und ein paar g´scheide Leute die angeschafft haben. So war´s und nicht anders. Welcher Gutachter wird jetzt entscheiden wie viel Flüchtlinge wir aufnehmen können? Was Deutschland verträgt? Mir tun sie auch leid, aber wenn sie alle kommen und eingeladen werden, müssen wir auch halten was wir versprechen. Mehr will ich dazu nicht schreiben, denn es geht ja um Wirtshausgeschichten und aktuelles gibt es ja mit mir oder unserem Betrieb genug.
Habe gestern noch vergessen mich beim Landratsamt zu bedanken, ich weiß nicht warum, aber sie sind alle so nett und wollen helfen das mit den Bayern Chalets bald los gehts. Das heißt natürlich nicht, dass sie nicht alles einhalten, nein sie machen alles ganz genau es werden sogar Spezialisten eingesetzt, weil der Wiesbacher oft gescheiter wie wir zam ist. Er war ja schon als Kind mit 4 Jahren so g´scheid wie er heute ist. Das sagt immer der Hias vom Musikantenstadl zu mir. Heute sagte ein gescheiter Mensch, der geht bis zum Bundesgerichtshof, alles klar, alles gut. Auch das werden wir aushalten, ich bin nicht mehr so narrisch wie früher wenn´s dauert dann dauert´s. Mittlerweile 2 Erben weniger, Hansi kann nicht mehr tun, wie er schon tut und mein Hobby, das bauen, naja meine Frau hat mir heute schon wieder 6 Apartments im Dachstein gezeigt, die neu gemacht werden müssen im Rupertihof gibt’s auch genug Arbeit und am Högl hätt ich eine Idee, kommt demnächst. Da werden sich die Högler wieder freuen, die werden jetzt alle wieder kommen wenn sie erfahren was ich vor hab. Momentan haben sie abgemacht, keiner geht mehr rein. Alle machen da nicht mit, aber die paar kann man wirklich verkraften, weil die schreien eh so, dass ich einen anderen Gast nicht halten kann. bei meiner früheren Verwandtschaft sind auch ein paar Schreihälse dabei.
Nur noch eine kleine Geschichte von meinem Bruder Helmut, er war in der Schweiz als Koch, in Garmisch und nicht zuletzt in Petershofen. Gesehen hat er viel und er war als Koch schon an guten Plätzen. Sein Jägertopf vor 40 Jahren, er war so ähnlich wie heute das Ulrichhöglerpfandl, da kannte man bei uns nur an Schweinsbraten, a Schnitzl und a kocht´s Rindfleisch. Die Lehrerin die Frau Teufenbach, der Herr Pfarrer und die Frau Vogl haben immer beim Neuwirt gegessen. Einmal war die Freu Teufenbach alleine und es gab als Aboessen Jägertopf, sie beschwerte sich immer über die Schreihälse am Stammtisch und Sie wollte gern ins kleine Stüberl. Helmut sagte, geht nicht, Werbe-bus. Sie soll in der Gastsubn hocken bleiben. Mein Freund der Kaibe Luk erzählte uns immer was die Marianne für ihn gekocht hat es gab Ente, Rossbraten, Nudelsuppe und Gulasch, er wär so voll und alle lachten, denn er war noch gar nicht daheim. Die Frau Teufenbach war beim Essen und schüttelte den Kopf weil´s wieder so laut war und die Vasein, das waren die Mitarbeiter der Keramik. 12 Mann mindestens 8 Vollalkoholiker, saßen am Stammtisch und tranken Bieber, schon mittags doppelte Kognaks, auch mein Bruder Hansi war bei der Keramik. Freu Teufenbach beobachtete ich als Schüler ganz genau. Ich musste die Flaschen raus räumen und ich war stolz, dass Sie bei und gegessen hat. Auf einmal sprang sie auf und ging Richtung Küche. Der Luk sagte: „das horkle Mistvieh hat wieder nicht zusammen gegessen!“ und nahm Platz wo meine Lehrerin saß und hat einfach mit ihrem Besteck weiter gegessen. Das Beschwerdegespräch mit Helmut dauerte länger. Auf einmal kam sie rein und sah den Luk vorm Jägertopf, sie schrie ganz laut „jetzt reicht´s! Nie mehr wieder schreit weiter, aber ohne mich!“ Jaja so war´s beim Neuwirt eine Grillstube hat er auch gebaut der Helmut. Seine Frau war nicht vom Fach, kam aus Hammerau. Sie hatten eine Werkswohnung, die Wirzingers ein Geschäftsmann aus Hammerau warnte meinen Vater, dass seit sie mim Helmut beinand ist, jeden Tag der Möbelwagen kommt und groß umgebaut wird ich war auch mal in der Wohnung, da hatten sie vor der Waschschüssel nur einen Vorhang, aber der Würzinger gab mir immer Nägel und ziemlich viel. Die lies er bestimmt beim Zeller mitgehen, so viel konnte ich gar nicht nageln was der an Nägeln anlieferte. Leute es stimmt jedes Wort und meine Sekretärin könnte bezeugen, wie ich jetzt lachen muss. Glaubt mir, mir macht das auch selbst spaß und solche Dinge soll man einfach nicht vergessen.
Von meinem Vater der Freund war der Petz Karl aus Mitterfelden. Seine Frau war die Chefin vom Verkehrsamt und über sie schreib ich demnächst aber nur gute Sachen sie war eine tolle Frau. Ihr Mann war Polizist und Lebensmittelkontrolleur. Obwohl er mit meinem Vater befreundet war, sein Job war ihm heilig und a gab´s keine Freundschaft. Der schnappte sich den Helmut und seine Frau und machte richtig Zunder zwecks Sauberkeit in der Küche. Beschlagnahmt hat er den Hackstock vom Neuwirt, der war nicht gerade, der hatte eine Mulde und zwar 10 cm Höhenunterschied. Zum Schnitzlklopfen musstest du dich schräg stellen. Ich sehe Helmut heute noch wie er die Schnitzel an der Seitenwand nieder geschlagen hat. Zu seiner Frau sagte er „liebe Renate Berger, heute Abend muss der Hackstock anders ausschaun, sonst werd i narrisch und gibt’s a Anzeige!“ Da wir genug Nägel im Haus hatten, hat sie dann mit Dachpappnägeln ein Stragula, wer nicht weiß was das ist, das war der damalige Fußboden wie PVC oder heute Laminat. Stragula, bemalte Dachpappe, auf den Hackstock genagelt. Der Stragula war nur leicht gebraucht. Es war der herausgerissene Boden vom Personalzimmer Petro. Der erste Ausländer in Ainring, aus Spanien, der bei uns gearbeitet hat. Als der Petz kam, holt er meinen Vater und ich vergesse nie mehr, wie der geschrien hat. Zur Strafe für meinen Vater wurde dann ein Zaun gebaut und der kleine Helmut durfte nicht mehr in den Rupertihof. Enkelentzug, das war die Lösung. Leider spricht der Sohn von meinem Bruder bis heute nicht mehr mit meinem Bruder Helmut, der auch schon 75 ist und dem es sehr weh tut. Der sollte auch mal überlegen, ob er nicht mal mit seinem Vater Frieden schließt. Der Helmut redet recht viel, aber er ist ein braver, fleißiger Mensch und ich glaube die Zeit wär da, einmal Frieden mit seinem Vater zu schließen. Ich glaube er hat ihm wirklich nichts getan und Scheidungskinder, naja da gibt’s halt immer was. Ich misch mich da nicht ein, aber vielleicht hilft´s und Helmut denk mal nach, ob´s du doch nicht noch einmal zu deinem Vater gehst ich würde meinem Bruder diesen Frieden gönnen, denn ich weiß wie weh es tut wenn´s mit den Kindern Zirkus gibt. Mir fällt grade noch ein meine Mutter wurde 85 und da war die Musikkapelle Ainring da. Viele junge Musikanten, die ich zum Teil auch gar nicht kenne. Der Lackner Hias erzählte mir am nächsten Tag, dass ein junges Mädchen zu ihm sagte wer ist das denn alles am Ehrentisch? Er sagte Ihr die Namen und dann sagte sie und wer ist das? Ja das ist dein Opa, der Berger Helmut. Was wird man diesem Enkel alles erzählt haben, dass sie nicht einmal hingeht und sagt grüß dich Opa ich bin dein Enkel. Ich erleb es ja jeden Tag, wenn die Kinder weg schaun, grüßen hat man ihnen ja wahrscheinlich eh nicht beigebracht und oft denk ich mir, ihr könnt ja nichts dafür wenn euch eure Eltern nur Mist erzählen. Einer grüßt immer vom weiten, der junge Lackei, ein super Trompete, guter Musikant, ein freundlicher Bua. Aber wahrscheinlich hat er von seinen 2 Opas genug von unseren gemeinsamen Erlebnissen gehört und oft wird einer der beiden Opas sagen, was wir alles mit dem Berger erlebt haben kannst du dir nicht vorstellen! Hansi fragt mich auch immer, was war, was habt ihr gemacht? Alles kann ich ihm nicht erzählen, weil wir waren schon Deppen! Wir sind aber auch nicht heiliggesprochen worden wie andere.
Jetzt muss ich in die Küche, wir haben 60 Tiroler, die standen 3 Stunden im Stau. Hansi hat frei und das ihr es auch wisst, ich glaube er hat eine, aber wer weiß. Bis morgen 12 Uhr hat er Frei und ich bin wieder Küchenchef. Sei es Ihm gegönnt wir hatten jetzt wirklich sehr viel Arbeit! Geheimtipp, gestern gingen wir um den Altaussee es war ein Wahnsinn! So schönes Wetter, kein Mensch da, das ist ein Kraftplatz! Fahrt mal hin, schöner geht’s nicht. Auch Bad Aussee ist ein toller Ort und zum Grundlsee nicht weit. Beim Heimfahren könnt ihr ja in Bad Goisern, im Alpenhotel Dachstein mal vorbei schaun. Herr Sommerbauer ist der Direktor, er war schon in der Schweiz und am Wörthersee bei uns als Hoteldirektor ich muss jetzt aufhören, wir bauen auch noch gerade das neue Rückhaltebecken es müssen ja jetzt 2.000 Kubikliter Platz haben, aber morgen ist es fertig und dann kann´s regnen, schau ma mal wie schnell das es voll ist. Sind ja täglich genug Beobachter da, heute ging´s zu, gleich nach der Zeitung, wie in einem Taubenschlag. Wer einmal eine „Privataudienz“ bei mir möchte, am Samstag auf 8 bin ich in der Metzgerei 600-800 Würste machen, gegen halb 10 gibt’s kesselfrische Weißwürste gratis, aber nur für Ainringer Geschichtenfreunde. Brot selbst mitbringen, Senf haben wir da, Getränke nur Wasser von der Gemeinde, das ist ja noch sauber. Morgen hat meine Sekretärin frei, am Samstag werd ich mich mal melden. Momentan fällt mir so viel ein weil wenn ich an den Neuweit denke, könnt ich ein Buch schreiben. Über den Neuwirt und über die Leute die uns damals belogen, betrogen und bestohlen haben, nicht mich, aber meinen Vater.
Wie man einen ganzen Bullen durch den Gulli entsorgt, das werd ich euch mal schreiben. Der Bulle war vom Rimann aus Ainring hatte 18 Zentner. Leider lebt der Muck nicht mehr, aber der Spitzauer Rudi lebt noch und kann das bezeugen, was ich da schreibe. Wer sich beim Neuwirt alles blasiert hat, das glaubt ihr auch nicht aber ich wird´s euch schon schreiben. Ein paar leben ja noch und von denen die nicht mehr da sind, soll man es nur wissen, dass sie auch nicht heiliggesprochen werden.
Hallo Freunde,
wieder mal was Neues. Am Wochenende gab´s viele Mails und Fragen, ich kann das alles gar nicht beantworten, tut mir leid, schaff ich nicht. Personal- oder Familienangelegenheiten sind eigentlich Privatsache, aber wer verteilt muss auch einstecken können und darum hab ich mir überlegt bis zu einem gewissen Grad auch hier Auskunft zu geben. Bevor manche wieder Misst erzählen und Unwahrheiten verbreiten, schreib ich es euch wies wirklich ist!
Ich habe kurz erwähnt, dass mein Sohn Thomas aufgehört hat, nicht so wie man aufhört, wie man sich das so als Chef oder Vater vorstellt. Thomas macht es einfach nach seinem Kopf und seinen Vorstellungen. Vor 14 Tagen hätte er Dienst im Kuhstall gehabt und hätte den Geschäftsführer vertreten müssen. Um 11 Uhr ruft mich der Koch an, kein Kellner da, kein Thomas da. An diesem Tag erfuhr ich, dass nicht nur seine Mutter plus Luise Oma den Aufweckdienst haben und Ihn jeden Tag aus dem Bett holen, sondern jetzt auch Hansi eingesetzt ist wenn er zum Beispiel um 10 Uhr nicht da ist muss der Rupertihof wecken. Der Hansi hat sogar ohne meines Wissens den braven Matthias eingesetzt, ein Pole, ein wirklich absoluter Spitzenmitarbeiter, der muss dann nach Thundorf, den Thomas persönlich wecken. Um 12 Uhr hab ich das an diesem bewussten Tag erfahren, um 1 Uhr hatte ich noch keinen Kellner für den Kuhstall, der Geschäftsführer musste vom Frei zurück und einer von Ainring war unterwegs. Um 13.30 Uhr ein Anruf vom Thomas, er hätte verschlafen, er kommt gleich. Ich sagte nur, er soll sofort nach Reit im Winkl und nicht mehr in den Rupertihof kommen. Ich war der Meinung, er ist als zweiter Kellner in Reit im Winkl und der Geschäftsführer kann frei machen dann ruft mich die Buchhaltung an, Gästehaus Irene steht sein Auto, er hätte alle Schlüssel abgegeben, er mag nicht mehr. Dann bin ich mit Hansi losgefahren und wir haben Ihn gesucht, in Mitterfelden bei seinen Spezialfreunden, die wenn abends im Rupertihof auftauchen, dann reicht´s mir sowieso. Nicht auffindbar. Nächsten Tag stand er dann wieder da, er hätte einen Aussetzer gehabt, ich war froh, dass er wieder da war, alles lief wieder normal die große Hochzeit am Samstag und alles ausgebucht. Alles wieder wunderbar. Dann kam ein neuer Knaller, den ich einfach nicht erzählen will. Auch wieder ohne ein Wort zu sagen, Schlüssel in der Buchhaltung abgegeben, schöne Grüße an Papa, er macht jetzt was anderes. Irgendwo ist es ja gut, die jungen Leute müssen was anderes sehen und sollen auch mal wo anders hineinschnuppern, daraus können sie nur lernen, aber die Art und Weise gegenüber meinen anderen Mitarbeitern, ist für mich fast unerträglich und vor allen Dingen ist es einfach nur zum Schämen, wenn der eigene Sohn mitten in der Saison alles hinschmeißt. Jetzt hat die Luise Oma es ja erreicht, die immer zu ihm sagt, „lass dich von deinem Vater nicht ausnutzen“ und so weiter und die Tante aus Jechling gibt auch noch ihren Kommentar ab. Ja das Leben ist nicht einfach. Er ist 19, er muss jetzt selbst auf seinen Beinen stehen. Ich denke nur noch an ein Beispiel wie ich, die Sekretärin von der Grundschule ist Zeugin, ihm mal das Mofa weg nahm, weil er auch wieder was angestellt hat wo die ganze Schule sich aufregte. Am Dienstag nahm ich ihm das Mofa weg und sagte „du bekommst es erst wieder wenn du dich anständig aufführst“. Am nächsten Tag erfuhr ich von Hansi, die Mama hatte ihm ein neues Mofa gekauft, er fährt schon wieder. Ohne Helm oder den Helm nur bis zur Stirn. Wer in Thundorf wohnt kennt die Helmstellung von Thomas. So jetzt wisst ihr alles, wer Kinder hat weiß wie es ist. Nur nicht über andere reden, sonst hat´s einen selbst am Schlawittchen.
Es ist jetzt 16:50 Uhr und ich muss gleich in die Küche und ich muss auch wieder alles auffangen was der Thomas zwischen 16:30 und 18 Uhr gemacht hat. Ich habe Ihm meinen Posten in der Küche beigebracht und ich hatte jeden Tag Freude, weil das klappte, wenn er bei mir war hat´s gepasst das muss ich auch als Vater sagen.
Muss euch aber noch eine Geschichte erzählen von meinem verstorbenen Bruder Hansi, auch im Gästebuch steht, ich soll da mal Auskunft geben. Bis gestern konnte ich das nicht. Denn wenn man einen Bruder durch Selbstmord verliert, das belastet einfach wahnsinnig und je älter man wird, desto öfter denkt man nach, ob man da nichts machen konnte. In den nächsten Tagen werd ich halt mal so Geschichten schreiben was da alles passiert ist. Mein Vater hatte 3 Söhne Helmut, Hansi und Thomas und sein größter Stolz war, dass er immer sagte alle 10 Jahr einen Buben und für alle hab ich eine Existenz. Das besprach er oft mit dem Moor Sepp und dem Moor Pauli. Als Kind habe ich aber sehr viel miterlebt, was in der Gastronomie Kind und Kindheit betrifft, wenn man dann Erwachsen wird und mit anschauen muss, was in diesem Job alles läuft, dann ist es wirklich ein Wunder wenn man diesen Job mit so viel Freude macht wie ich.
Helmut und Hansi verloren Ihre Mutter 1955, da war Hansi grad 5 Jahre alt. Sie können meinen Bruder Helmut fragen der würde nie über meine Mutter ein schlechtes Wort kommen lassen, auch mein Bruder Hansi verstand sich mit meiner Mutter weit besser als mit seinem Vater. Sie hat ihm ja auch immer geholfen wenn der Papa stocknarrisch war und jetzt wird’s wieder mal lustig. Hansi schlief über der Küche in einem kleinen Einzelzimmer, hatte immer den Namen „Hansi Zimmer“. Die Einheimischen wissen wo das Zimmer war, denn dort in der Bude ist ja einiges passiert. Ein Ainringer wird jetzt aufschrecken, hoffentlich schreibt er das nicht! Na, na, Hans brauchst keine Angst haben die Sache bleibt unter uns, aber du weißt schon was ich meine, die Sache mit der Großenzehe. Schwamm drüber, Hansi war Angestellt beim Papa als Metzger und Hausmeister. Beim Neuwirt war die Metzgerei. 30 Schweine jeden Tag und Hansi verschlief fast täglich. Mein Vater war Zuckerkrank, 2 Herzinfarkte, aber er hat dann auch zu viel getrunken und die Sauferei die hab ich als Kind schon nicht gemocht. Hansi war auch stolz wenn er erzählte, wie er mit dem Eschei über eine halbe Schoppen Wein und Bier trank. Das war halt die Zeit wo sie beim Neuwirt viel zu viel gesoffen haben. Meine Oma fand wieder Zettel in seiner Tasche 80 -100 Euro vom Pferdestall in Reichenhall oder vom Café Meran, wieder Theater. Verschlafen war fast täglich und die Frau Oscter war der Weckdienst. Hansi stand wieder nicht auf, es war zum Wursten am Freitag und Papa drehte durch, alle warteten auf Hansi denn er war wirklich ein guter Wurster und konnte mit dem roten Blitz, dem Kutter beim Neuwirt, wirklich gut umgehen auf einmal drehte beim Frühstück um 7 Uhr mein Vater durch, als der Muck kam und sagte „Berger wir brauchen den Hansi!“ Papa nahm den Schrubber, lief vors Haus und schlug von unten die Fensterscheiben ein. Hansi sprang aus dem Bett, lief zum Neuwirt, schaltete alle Maschinen ein die er nur einschalten konnte und tat so als würde er schon lange arbeiten. Dieser Trick ist ihm geglückt und der Vater sagte es würde ihm leid tun, er hätte alle Scheiben eingeschlagen. Die Geschichte kennen viele Ainringer, aber so ging´s eigentlich los und am morgen ging´s weiter. Mein Bruder Hansi war ein guter Handwerker, ein guter Musikant und ein guter Unterhalter. Er war auch ein guter Wirt, nur war er leider selbst der beste Gast. Jetzt geht’s in die Küche und morgen gibt’s da ein paar alte Geschichten vom Neuwirt, von der Bude, vom Bruder Helmut und den ganzen interessanten Dingen, die beim Neuwirt passierten. Alles kann ich nicht schreiben, aber ein paar gute Sachen hab ich schon auf Lager.
Es ist 19:10 Uhr und ich hab grade Küchenpause, klappt alles gut, alle brav. Vor kurzem hat mich ein Gemeinderat angerufen zwecks der Ampel, warum ich mich da einmische, ich hätte doch sowieso keine Ahnung. Vielleicht hat er ja Recht, aber mir würde eine Ampel in Perach gut gefallen. Aber grade ist mir eine nette Geschichte eingefallen, vom Kaibe Luk.
Wer Quereinsteiger ist und nicht weiß wer der Kaibe Luk ist, dem will ich das kurz erklären: der Kaibe Luk war Viehhändler und schrieb sich Spitzauer Ludwig aus Ainring.
Ich war 10 und er war halt schon 35. 1970 fuhr ich immer mit seinem Viehwagen mit, wenn meine Mutter für mich keine Zeit hatte. Ja er war mein Lehrer, mit 12 konnte ich eine Kuh auf 10-15 kg schätzen. Das war Händlertalent. Luk hat mir alles erklärt, er war ein feiner Kerl, leider halt zu viel getrunken. Durst hatte er immer und er war bei uns wie zuhause. Was hat das mit der Ampel zu tun? Das will ich euch sagen!
Wer alt genug ist kennt noch das Gasthaus Waldeslust in Perach, Richtung Freilassing über die alte Bahnüberführung. Da saßen nur Speziallisten. Der Chef der Waldeslust oder sagen wir mal „Stammtischchef“ war der Dusch Hans. Ich weiß nicht mehr wie die Wirtin geheißen hat, aber das fällt mir vielleicht noch ein. Luk sagte Schnull, er nannte mich so, weil ich ziemlich lang nen Schnuller hatte, den hat er mir auch abgenommen. Ich muss zum Metzger Hirschei. Wir fuhren durch Perach, Luk hatte immer das Seitenfenster auf, es zog wie verrückt, „wir brauchen frische Luft“, meine Freunde sind zur Zeit immer unterwegs. Damals wurde man sogar eingesperrt, wenn man das zweite Mal mit Trunkenheit erwischt wurde. Den Luk hat´s nie erwischt, denn er war mit den Polizisten immer nett und übrigens, die ham auf der Reiteralm täglich gesoffen und nicht wenig, versteckten immer das Polizeiauto hinten beim Stall beim Surer Stefan.
OK wir fahren durch Perach beim Gommei vorbei und dann Richtung Waldeslust, jetzt steht da eine Ampel und die schaltet grade auf Rot. Früher war da keine Ampel über die Bahnüberführung, die war neu, zwecks Gegenverkehr. Luk sagte „was soll der Scheiß jetz is road!“ Luk parkte 5 Meter vor der Ampel rechts ein, direkt neben der Straße ließ er seinen Mercedes Viehwagen stehen und sagte, „da Duschei is a do, kaff ma uns a hoibe“. Aus der Halben wurden 3 ca. 2 Stunden, dann sagte Luk „jetz pack mas“. Ich weiß noch genau wir gingen über die Stufen vom Gasthaus Richtung Straße, 5 bis 6 Stufen und dann kam schon der Verkehr und Luks Viehwagen. Er sagte „guad basst grea, foa ma!“ Die Ampel schaltete schon beim Einsteigen um auf Rot. Dann sagte er, „jetzt kennans uns am Arsch lecka jetz voa ma!“ Ganz oben auf der Brücke, quasi ein bisschen mehr als in der Mitte, kam uns dann die Polizei entgegen, Sie schüttelten den Kopf „ja Herr Spitzauer, Luk hast du nicht die Ampel gesehen?“ Er sagte, meine Herren die ist kaputt, wir stehen seit einer halben Stunde, sie zeigt immer Rot! Das geht doch nicht! Die Polizisten entschuldigten sich und meinten „ein Kontaktfehler“ da mussten sie Rückwerts zurückfahren und ließen ganz freundlich den Kaibe Kuk vorbei. Ich hab so gelacht!
Und das zur Ampel von Perach. Die Polizei dein Freund und Helfer. Am Samstag beim Brand war ein Polizist da, der lieber nicht auf die Menschen losgelassen werden sollte. Aber wahrscheinlich war er nur beleidigt weil er Blütenstaub vom Ölfilm vom letzten Ölunfall nicht auseinanderkannte, da hat er mit mir gewettet und verloren. Aber er ist sowieso nicht mein Freund und ich hoffe, dass er nicht mehr auftaucht und wenn er kommt dann red ich mit diesem fränkischen Dorfpolizisten sowieso nicht mehr ich hoffe man kann auch ein Gespräch ablehnen und macht sich dann nicht strafbar wenn man jemandem sagt, mit Ihnen red ich nicht mehr. Ich hoffe er liest das. Heute waren 2 Polizisten am Campingplatz, zwecks Zirkus mit einem Camper. 2 nette Herren, man fühlte sich wohl und das Gespräch passte. Man hatte nicht das Gefühl wie beim Franken, dass sie einem was Böses wollen und das wünscht man sich als Bürger.
So jetzt geht’s wieder in die Küche und dann auf die Bühne. Nächste Woche am Dienstag ist Gemeinderatssitzung und da geht´s um die Chalets. Ich hoffe nur, dass jetzt kein Windstoß mehr kommt der die Baugenehmigung verreist. Ich hoffe auch, dass sich die Gemeinderäte nicht mehr von dem Nachbarschaftszirkus beeinflussen lassen, dass das Wasser über den Berg hinunterläuft und nicht rauf ist bewiesen, dass es weiterlaufen soll und nicht bei einem stehen bleibt, ist eigentlich auch klar. Aber das zu beweisen hat mich 47.000 € gekostet. Ich habe 3 Mal vor Gericht gewonnen und ich hoffe, dass es jetzt losgehen kann. Vielleicht noch einen Punkt, es gibt einen Busfahrer vom Omnibus Hogger, einen gewissen Herrn Huber, der bei uns auf dem Campingplatz wohnt, er erzählt gewaltige Geschichten und zur Zeit ist mein Anwalt mit Ihm beschäftigt, er schreibt mir aber auch was bei den Vereinsausflügen so manche Ainringer über mich sagen. Herr Huber war auch beim Bürgermeister und bei der Zeitung. Herr Huber hat auf dem Campingplatz ein Holzhaus errichtet oder ein Holzhaus von einem Camper gekauft ein riesen Schwarzbau. Lange hab ich das geduldet, aber jetzt geht’s nicht mehr, jetzt erzählt er die schlimmsten Sachen. Klar und unmissverständlich, unseren Campern die kein Dach über dem Kopf haben und auf der Straße stehen habe ich immer geholfen, auch wenn sie nicht zahlen konnten oder einmal kein Geld hatten. Jahrelang hab ich sie unterstützt und ich glaube sagen zu können, herzlich und menschlich gehandelt, auch jetzt beim Chaletbau helfen wir alle zusammen, um die schwierigen Fälle unter zu bringen und nicht vom Platz, wie Herr Huber behauptet, zu verjagen. Nur Festeinbauten und Vorzelte wie ein Wohnhaus mit Dach und fest eingebauten Wänden und fast 80qm Wohnfläche, das geht nicht. Nächste Wochen sind alle Fälle gelöst und wer vernünftig ist, sieht auch ein, dass es so wie es war einfach nicht mehr geht. Mit ein paar Bierkisten beim Platzwart zu bezahlen, die Zeiten sind halt vorbei. Der neue Platzwart trinkt nichts. alles klar ihr wisst Bescheid wenn Ihr was besser wisst dann schreibt mir! Jetzt muss ich los.
Hallo Freunde,
leider hab ich zur Zeit, zu wenig Zeit zu schreiben, aber heute geht´s mal kurz. Gott sei Dank ist der politische Krimi in Ainring nach 3 Tagen beendet worden. Ich hoffe nur, dass es dabei bleibt, bin mir nicht sicher, dass das schon alles war. Wenn gute Freunde zu Feinden werden, da muss man aufpassen, hab ich alles selbst erlebt. Ich hab geschrieben „Schuster bleib bei deinen Leisten“ und dass ich mich mit Ampeln nicht auskenn´, aber ich hab mich mal schlau gemacht und mit Fachleuten, die das studiert haben gesprochen eine Ampel mit einem Einschleifer wär sicherlich die beste Lösung. Jetzt schau ma mal was draus wird, wenn Fliesenleger oder halb Fliesenleger es besser wissen. Lassen wir uns überraschen, meine Meinung ist, man sollte sich an Fachleute halten. Jedem kann man es sowieso nicht recht machen.
Zum Burschenverein Ainring, ich hab das ganz vergessen, vor ca. 3 Monaten hat sich der neue Vorstand, ein äußerst freundlicher, netter Bursch, bei mir vorgestellt und sagte, es soll einfach alles besser und anders laufen er wär jetzt der neue Vorstand und möchte keinen Wirbel und fragt mich zwecks dem Ainringer Dorffest. Ich sagte, Jungs alles ok, aber es muss danach wieder sauber sein. Heute, Sonntag 13 Uhr schlafen noch alle, Hansi war auch um 10 Uhr noch bewusstlos, Thomas war nicht dabei aber der kam auch erst um 13 Uhr. Ich bin mit Schlafanzug um halb 7 Richtung Burschenhütte, schaute dem DJ in die Augen, machte einen Wink und es war leise. Dann konnte ich doch noch eine Stunde schlafen. Auf unserem Grundstück ist nichts großartiges passiert, es müssen wahnsinnig viele Leute da gewesen sein, meine Nachttischlampe hat vom Bass vibriert, ich musste sie vors Schlafzimmer stellen. Aber ich war auch gestern bewusstlos und schlief mit Popmusik ein. Alles gut, alle brav hoffentlich bleibt´s so!
Wichtige Nachrichten: mein Bagger hat einen Fahrer gefunden. Ein super netter Mann mit Erfahrung und ist sogar Maler und Baumeister. Ich hab mich so richtig gefreut viele haben über meine Annonce gelacht, aber wer zuletzt lacht, lacht am besten.
Aktenzeiche XY ungelöst
Ich werde morgen eine Annonce im BGL schalten „suche Kriminalbeamten in Pension für die Aufdeckung und Klärung verschiedener krimineller Taten in Airning“. Der Althammer Pauli sagte immer zu den Judokämpfern „Frackobareißer“ da musste ich immer lachen, jetzt gibt es in Ainring eine neue Sportart die „Zettelobereißer“ da sind sie ja schon geübt, denn früher haben sie meine Plakate auch immer runter gerissen oder beschriftet zwecks Stimmbruch geschlossen.
Jetzt wird’s aber wirklich kriminell! Wie sie wissen, warten wir auf die Baugenehmigung für unser Chaletdorf, gut ein Jahr Verspätung, vielleicht sogar 1 1/2 Jahre. Allein für das Wassergutachten hab ich 47.000 Euro bis jetzt bezahlt. Das hängt auch mit dem Kanonenrohr zusammen, warum das so teuer wurde. Aber laut Wasserwirtschaftsamt ist alles jetzt klar und den Prozess haben wir nicht nur einmal sondern zweimal gewonnen. Jetzt gibt’s aber neue Ideen und die sind sogar geglückt, um unser Chaletdorf zu verzögert. Bei der vorletzten Gemeinderatssitzung wurde die zweite Auflegung des Bebauungsplans beschlossen die muss aber, wie seit mehr als 50 Jahren, an den Anschlagtafeln in der Gemeinde ausgehängt werden. Ein absoluter Spitzenmitarbeiter der Gemeinde, zuverlässig und ein wirklich netter und angenehmer Mensch der Riedl Alois musste die Zettel aufhängen. Sein Vater war 30 Jahre bei mir und den Alois schätz ich seit ich Ihn kenne, hatte den Auftrag die Zettel an die Anschlagstafel zu hängen. Bekanntmachung irgendwas mit Kindergarten, irgendwas mit Feldkirchen und der dritte Zettel war Bayern-Chaltedorf Bebauungsplan. Laut Gesetz und Gemeindeordnung müssen die Zettel ausgehängt werden.
Der schlaue Fuchs aus Ainring auch Horstl genannt hat sich bei der Gemeinde beschwert die Auslegung des Bebauungsplans wär nicht rechtens, die Gemeinde sagte, warum? Er meinte weil die Zettel nicht an der Anschlagtafel hängen. Soviel ich weiß wurde dann der Riedl befragt, er beschwört er hätte alle drei aufgehängt. Jetzt geht der ganze Zirkus von vorne los 4 Wochen Verspätung vielleicht sogar 6, das hat der Fuchs erreicht.
Haben Sie jemand beobachtet, der in der Nacht an den Anschlagstafeln Zettel runtergerissen hat? Können Sie sich vorstellen wer sowas machen könnte? Einer war auf der Gemeinde, hat Einspruch erhoben und jetzt muss sich die Gemeinde und der Gemeinderat bei der nächsten Sitzung mit dem Thema beschäftigen. Es braucht eine neue Satzung, dass die bewussten, bekannten Abmachungen im Glaskasten hinter Glas (Sicherheitsglas mit 380 V) abgesichert Ausgehängt werden müssen. Das ist die einzige Möglichkeit. Sollten die Gemeinderäte anderer Meinung sein werde ich meine 12 Bauarbeiter, 3 Wochen vor den Anschlagstafeln kampieren und scharf bewachen lassen. Ein langjähriger Mitarbeiter meinte, er wisse hundertprozentig wer die Zettel runtergerissen hat, ein Busenfreund der sich bei der Gemeindegesetzgebung gut auskennt und auch gerne was aus geheimer Sitzung rumerzählt wer alle Geschichten liest, es geht wieder ganz von vorne los. Mein Nachbar schrie vor ein paar Wochen über den Zaun „lang dauert´s sowieso nimma bist pleite bist!“ Er wisse das 100 %. Kennt Horstl jetzt auch die Kontostände? „Sag mir wer dein Freund ist dann sag ich dir wer du bist!“ Eins muss man ihm lassen, schlau ist er. Aber jetzt kommt´s nur drauf an ob sich die Gemeinderäte das bieten lassen was hier abläuft. Was mich das Rohr Geld und Zeit gekostet hat und was mit der ganzen Regierungsgeschichte ablief, hier hätte jeder andere schon lange das Handtuch geworfen. Aber ich höre da die Stimme von meinen Vater der immer sagte „Bua aufgem gibt’s ned“
Meine neue, gute Sekretärin hat das jetzt in 15 Minuten geschrieben und weil ich noch 10 Minuten Zeit habe fällt mir da was ein:
Der Florentinermarsch, die Musikanten wissen, dass das ein wunderschöner Marsch ist und beim Trio gibt’s ein Piccolo Solo. Gestern sah ich ein Bild in unserer Kiste und da kam´s mir mal wieder, welche Typen wir in unserer Gemeinde haben oder gehabt haben. Als ich 1972 bei der Musikkapelle Ainring anfing, war der Busch Albert Kapellmeister ein ordentlicher Mensch, gerecht, aber er stand halt auch unter Druck von seiner lieben Verwandtschaft. Busch war nämlich Schwager, er hatte eine Demei Toschter geheiratet. Ich glaube er hat mich gern gemocht ,ich muss sagen, er war einfach gerecht und ein guter Kapellmeister. Damals war ich einer der wenigen Jungen und saß hinter den Vollprofis in Sachen mindestens 15 bis 20 Halbe pro Tag. Ich hatte nur Glück einen unvergesslichen Sitznachbarn zu haben der die erste Trompete spielte Fritz Gstettner in meinen Augen der fleißigste Handwerker den wir in Ainring und darüber hinaus hatten (wieviel Selbstständige gibt es eigentlich in Ainring und wieviel junge Leute gab es in den letzten 30 Jahren im Dorf die Arbeitsplätze schiefen?) Der Gustl Fritz war einer der Tüchtigen und er hatte auch die Neider um sich. Aber da kommt noch was, mein Freund war der Hansi, der Piccolo spielte, ein ruhiger Zeitgenosse und braver Bub 4 Jahre älter als ich, aber trotzdem verstanden wir uns gut. Ich hatte als Schutzpatron den Fritz und vor mir saß aber der S-Klarinettist Valentin Obermeier, nüchtern ging´s, aber ab 5 Halbe ungenießbar. Bei ihm klemmt sogar die Zigarette beim Spielen noch in den Fingern. Dieser S-Klarinettist war so nett und freundlich, dass es keiner neben Ihm ausgehalten hat. Der Hansi saß aber so brav neben ihm, da konnte er nichts machen und schließlich war er mit seinem Vater ganz hinten mit dem S-Horn und einmal hat er ja schon mit dem S- Horn auf einen Eingeschlagen dass es ausschaute wie eine Wellblechgarage, darum hatte Valentin schon was vom Irmann Hans, denn Kraft hatte der und schnell war er auch. Aber trotzdem hat er den Hansi immer blöd angeredet „scheiß Piccolo was ist das für ein Instrument, den scheiß hatten wir noch nie bei der Musi“ der Irmann Hans ( Hans Eschlberger sen. aus Ainring) war befreundet mit meinem Vater Hans Berger und der alte Stehböck aus Ainring und der Schusterbauern Martl das war das Traumteam 10, 15 Viertel Wein an einem Abend und 25 bis 30 Semmeln die haben nämlich mit Semmeln den Wein herausgetunkt. Mein Vater sagte zum Irmann Hans er möchte einmal den Florentinermarsch hören. Der Hans sagte den spie ma beim nächsten Standkonzert. Früher hatte das Piccolo Solo immer der Valt gespielt mit der S-Klarinette. Furchtbar! der Busch meinte, das spielt die Piccolo! Der kleine Hansi. Warum ich der kleine Hansi schreib? Er war halt damals ein kleiner, anständiger und netter Bursch und hielt sich aus allem raus. Er hatte es mit seinem Instrument nicht einfach. Standkonzert Rupertihof, ich such das Foto und ich werde es finden. Die 3 Typen Schusterbauer Martl, mein Vater und der Schuh (Spitzname für den Stehböck) standen vor dem Rupertihof und warteten auf das Solo, der Irmann Hans war am S-Horn neben dem Baunzl Ich glaube ich habe ein Foto wo der Stammgast Werzl im Rollstuhl saß, der über 50 Jahre im Rupertihof Gast war und die Flößheimer applaudierten bei diesem Marsch ganz ungewöhnlich, auch mein Vater freute sich, er war halt wider der Musiker. Der Irmann Hans war auch ganz stolz, wie sein Hansi das Solo auf der Piccolo spielte. Danach gemütliches Beisammensein und da ging´s schon los Valentin war beleidigt und hat schon mit dem Busch gestritten. Zwei Wochen später Standkonzert Neuwirt, mein Vater bestellte den Florentinermarsch und hatte schon ein Tablett Schnaps in der Hand. Der Busch sagte, Berger tut mir leid wir können den Marsch nicht mehr spielen es gibt Ärger mit dem Valentin. Man konnte dem Hansi dem Buben den Erfolg nicht gönnen und so könnte ich Ihnen ohne nachzudenken mindestens 2 Stunden lang schreiben. Wie immer die gleichen Herrschaften waren neidig, missgünstig und was sie selbst geschaffen haben, das kann man nachverfolgen. Jetzt ist es 13:29 Uhr, ich muss sofort zum Högl, große Taufe, Lokal ist voll, Chef muss sofort kommen. Schönen Sonntag denkt drüber nach, übrigens der alte Obermeier Georg der Vater vom Valentin war ein feiner Mann ich hab bei Ihm Trompete gelernt bei Ihm und beim Fritz Gstöttner. Der Valt war so nicht ohne, aber neben ihm als Musikant zu sitzen war schlimmer wie einen Wagon Ameisen um den Högl herum zu treiben sagte der Felber Hans einmal zu mir „den hoitst ned aus! Scheiß die nix beiß durch!“
Ich muss weg.
P.s.: Schade das es der Valentin nicht erlebt hat, dass der kleine Hansi Bürgermeister wurde.
Jetzt ist es 20.34 Uhr ich war grade zwischendurch auf der Bühne und muss euch unbedingt etwas erzählen, ich habe eine ganz tolle Rezeptionistin die Julia die schreibt wie der Teufel, in der Zeit, in der ich musiziert habe hat sie die 2 DIN A 4 Seiten geschrieben und reingestellt. Auch die Geschichte mit Slavko, die Fotos und den Film, das hat Sie alles gemacht.
Persönliche Einladung für alle Geschichtenfreunde heute kam vom bayerischen Fernsehen der Abendschau noch einmal die endgültige Zusage, nicht nur für die Bayern live Sommertour am 10.08. in Ainring sondern auch eine Fernsehgeschichte von ca. 12 Minuten in der Abendschau von Thomas Berger und seiner Laufbahn und was er alles so tut und macht. Der Rupertihof, die Chalets und alle Rupertibetriebe werden gezeigt und dann gibt´s eine live Schaltung und eine Livesendung vom Rupertihof am 10.08. haltet euch diesen Termin frei und reserviert schon mal Plätze meine Freunde bekommen die besten Plätze, aber bitte reservieren, meine Mutter hat den 88 Geburtstag es kommen die Zellbergbuam eine Überraschung aus Tirol viele Musikfreunde und vor dem Rupertihof gibt’s ein großes Sommerfest. Die Bayern live Sommertour ist live dabei für euch zu freiem Eintritt, aber nochmal jetzt reservieren im Rupertihof anrufen bei Fr. Öllerer oder an der Rezeption wir machen das nämlich vorm Rupertihof und ich kann nur höchstens 200 Plätze hergeben wir haben 300 Hausgäste und die Verwandtschaft (da kommen auch nicht mehr alle meine Geschichten sind zu heiß) und die einheimischen, speziell die Ainringer Geschichtenfreunde möchte ich unbedingt dabei haben, aber wenn´s geht nur die netten. Um 17.00 Uhr müsst ihr da sein denn um 17.30 geht’s los um 18.00 Uhr ist Liveschaltung. Einen schönen Abend an alle.
Hallo Freunde,
muss mich entschuldigen in den letzten Tagen hatte ich keine Zeit. Da es in Ainring mit der Baugenehmigung für unser Chalet Dorf noch dauert und meine 12 Bauarbeiter fast arbeitslos wurden musste ich mir was einfallen lassen in schönster Lage in Grosgmain mit Blick auf den Predigtstuhl haben wir ein sehr schönes Haus wo ich vor 15 Jahren schon mal wohnte. Dieses Haus haben wir vermietet und ich behaupte es ist einer der schönsten Plätze im Salzburger Land im Anschluss haben wir noch 2000 qm einen Plan für ein genehmigtes Luxushaus. Ich wollte das eigentlich noch nicht angreifen weil mir das Chaletdorf sehr wichtig ist aber wenn nichts weitergeht muss sich einfach was tun. Ich will meine tüchtigen Bauarbeiter nicht verlieren und 12 Mann brauchen Arbeit am Montag haben wir angefangen in Traumlage das erste Luxusferienhaus im Slazburger Land zu bauen mit allem was man sich vorstellen kann eigener Wellnessbereich 3 Schlafzimmer großes Esszimmer mit Blick auf den Predigtstuhl,4 Bäder jede Familie hat sein eigenes Bad und eine Traumterrasse, mit einer Doppelgarage für 2 Autos. Wenn sie mal in Grosgmain sind, gleich beim Feuerwehrhaus geht’s rein und dann oben auf dem Berg wo gebaut wird. Da bin ich jeden Tag um 7 Uhr früh bis 10 Uhr und dann geht’s wieder nach Hause. Den Keller haben wir der Baufirma Matthias Koch übergeben mit dem ich schon 35 Jahre zusammenarbeite. Er hat sich auch gefreut weil er gerade eine Lücke hat. Freunde müssen einfach zusammenhelfen dann geht vieles leichter. Wenn das Haus fertig ist werden wir dieses Luxusferienhaus im Internet präsentieren und nur für exklusiv Gäste anbieten es wird eigentlich ein Probehaus für die Bayern Chalets ob es auf der Welt wirklich Leute gibt die sowas suchen. Ich weiß das es Sie gibt man muss Sie nur finden. Meine Frau hat eine Tante, im Lech am Allberg ganz genau am Oberlech wer schon mal im Lech war kennt bestimmt die Tankstelle gleich links beim Reinfahren der Bruder von meinem Schwiegervater war genauso ein fleißiger Mann wie mein Schwiegervater Helmut Müller nebenbei bemerkt kenn ich keinen besseren Techniker oder Mechaniker für Kaffeemaschinen, Spülmaschinen und Aggregate wie Helmut Müller meinen Schwiegervater er hat zusammen mit seinem Bruder die Tankstelle in Lech aufgebaut. Die beiden haben jeden Tag Autos abgeschleppt, fremdgestartet und jeden Tag wie er sagte „Geld wie Heu verdient“. Der Bruder und er waren auch in der Nacht unterwegs und hatten einen Einsatz wo ein Deutscher kurz vor Lech liegengeblieben ist zwischen Schleppwagen und steckengebliebenes Auto wurde der Bruder eingeklemmt und ist tödlich verunglückt. Die ganze Sache war eine ganz schlimme Geschichte und passt auch zu Wirtshausgeschichten da seine Frau dann eine Pension (Pension Sabine Oberlech) in Oberlech gebaut hat eine wahnsinnig fleißig und tüchtige Frau eine Lungauerin von der man sehr viel lernen kann ehrlich gesagt Sie hat mir erzählt das neben ihr jetzt ein Russe jetzt ein Luxuschalet baut mit Hallenbad, 3 Schlafzimmern, großem Essraum, 5 Fernseher sogar Großbildfernsehn in der Sauna usw. Ich habe mir das angeschaut Ihr Mann konnte über den Hausmeister ins Haus. Halten Sie sich fest was dieses Haus im Winter in Allberg kostet. Sie werden´s sowieso nicht glauben, aber die Russen haben dieses Appartement in der Wochen zwischen 60 und 80 tausend Euro im Angebot. Was sagen Sie dazu? Ich war sprachlos. Das werden wir natürlich in Grosgmain nicht kriegen aber unsere Mitbewerber Chaletdorf Priestereck hat ein Willi-Bogner Haus gebaut. ein sehr schönes Chalet mit eigenem Pool aber wir bauen jetzt schon wieder bestimmt das luxuriösere, das Willi-Bogner Haus kostet am Tag vierzehnhunder Euro und ist 300 Tage ausgebucht. Wir haben jetzt in Ainring zwei 5 Sterne Luxuschalets und die nächsten Häuser werden noch luxuriöser wenn´s langsam mit der Genehmigung was wird, jetzt kämpf ich schon 3 Jahre, ein anderer hätte sowieso schon alles hingeworfen so wie in Reichenhall jedem Investor wird die Sache zu bunt und dauert ihm zu lang aber ich geb halt nicht so schnell auf und hoffe das wir im September in Ainring loslegen können und wenn nicht dann hab ich ja in Grosgmain noch 10.000 qm in einzigartiger Lage aber ich wollte das doch in Ainring machen am Lieblingsplatz von meinem verstorbenen Vater beim Bergerbad schauen Sie mal vorbei wie schön sich das Grundstück jetzt schon entwickelt hat. Wenn man sich die Diskussionen im Gemeinderat angehört hat muss man nur rausfahren und einmal links und einmal rechts schauen links sind die Chalets, der Teich und der neue Baugrund ohne Wohnwägen rechts sind die Wohnwägen was ist Ihrer Meinung nach schöner? Muss man da überhaupt diskutieren in Großgmain freut man sich über 2 Luxusferienhäuser in Bestlage 5 Sterne superior. Grosgmain ist stolz sowas zu bekommen. Ainring hat auch 5 Sterne Luxuschalets, hier wird diskutiert und der Investor so lange geärgert wie es nur möglich ist. Wie sehen Sie das? Schreiben sie auch mal wieder ins Gästebuch ich würde mich freuen, aber bitte nur über dieses Thema. Mich interessiert ihre Meinung. Zum Tourismus, die Österreicher sind uns viel voraus das hab ich schon vor 30 Jahre gesagt mein Freund der Hias vom Musikantenstadl sagte immer wenn wir auf der Bühne standen „wir Österreicher sind froh und stolz, dass wir die Bayern haben“ ich sagte „warum?“ „Weil sonst wären wir die blöden.“ Heut ist Mittwoch jetzt fahr ich noch auf die Baustelle und danach besuch ich meinen Freund Wasti. der Bürgermeister freut sich auch, dass es jetzt in Grosgmain die vielleicht luxuriösesten Ferienhäuser im ganzen Salzburger Land gibt.
Na Leute, schaut euch mal unter Aktuelles das Video an vom Geburtstag von Slavko Avsenik damals hab ich das alles nicht begriffen, dass ich als einiger deutscher Interpret und Sänger für Slavko das Geburtstagsständchen singen durfte. Damals war ich mit 90 Bussen und 104 Reisebüros über 1000 Mitarbeiter Festangestellte plus 400 Teilzeitkräfte die die Prospekte verteilten so überlastet, dass ich es gar nicht genießen konnte. Ein Termin und Auftritt jagte den anderen und ich weiß es noch wie heute, dass ich einen Tag vor diesem unvergesslichen Auftritt fast absagen musste. Warum? dass werd ich euch demnächst schreiben, aber ich hab zur Zeit fast keine Zeit und drum nur noch eine kleine Geschichte, denn mein heutiger Tag begann um 5 Uhr. Fuhr in die Metzgerei und schaltete schon mal alles ein, für einen Metzger in diesen Außentemperaturen Wurst machen ist nicht ganz einfach. Außer 10 Minuten plaudern mit unserem Zeitungsausträger hatte ich seit 5 Uhr bis jetzt noch keine Pause. 750 kg Wurst haben wir heute gemacht und grade jetzt um 16 Uhr sind wir fertig geworden. Jetzt heißt´s duschen und um 5 in die Küche. Hansi hat heute einen halben Tag in dieser Woche verdientes Frei, denn er kann doch krank vom Fußballausflug zurück, Sommergrippe. Heute Abend 280 Hausgäste noch ein Bus vom Schaider volles Programm, bei der Hitze in der Küche 40 Grad, auf der Bühne glaube ich noch wärmer. Scheinwerfer bleiben aus! Heute Nacht habe ich zufällig in Servus TV die Sendung die original Oberkrainer gesehen, dass müsst Ihr euch unbedingt noch im Internet ansehen Slavko Avsenik war wirklich der König und wer diese Sendung gesehen hat wird mir recht geben. Er sagte im Fernsehen zuerst waren es 9 Oberkrainer Gruppen die Ihn kopierten und dann waren es über 1000 in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
1977 habe ich die Idee gehabt, die Ainringer Buam zu gründen. 3 von den Herren Dusch ein Wiesbacher, Hansi Eschlberger und Thomas Berger. Wir spielten natürlich nur Obrekrainer. Auf der Autobahn, das Trompetenecho, deine blauen Augen, der Birnbaum blüht, Resi, hinterm Hühnerstall, die Feuerwehrpolka usw. vor dem Rupertihof hatten wir dann unseren ersten Auftritt leider war der Hansi nicht mehr dabei, Pikkolo und Saxophon würde nicht passen ich schäme mich heute noch dafür dass ich bei diesem Rauswurf auch beteiligt war. Aber die Demein konnten einen besseren Musikanten sowieso nicht akzeptieren und die ruhige und hochanständige Art die der Hansi hatte passte auch nicht in Ihr Konzept, von Randalismus wollte der Hansi nichts wissen. Er war schon skeptisch als ich in der Burschenhütte Nägel in die Decke schlug weil wir zu wenig Mikrofonständer hatten und für sein Saxophon und für die Pikkolo kam nur eine Schnur mit Mikrofon von der Decke. Heute würde er sagen „schon wieder ein Schwarzbau statt Mikrofonständer Nägel in der schönen Decke“. Ja wir waren damals schon sehr gute Freunde und ich habe aber einen Freund im Stich gelassen, kurze Zeit darauf organisierte ich den ersten Fernsehauftritt und nebenbei nahmen wir eine Kassette beim Tonstudio Martin in Bad Reichenhall auf. Da ich damals schon zu den besten Kunden vom Tonstudio Martin zählte gab es für die Aufnahme einen Sonderpreis, ich weiß dass mein langjähriger Freund Martin Koch meine Geschichten liest. Da er ein wahnsinniger Fan von Slavko ist und bestimmt jetzt schmunzelt, wie wir die ersten Lieder von Slavko bei Ihm aufnahmen. ZDF 18:55 Uhr kurz vor der heute Sendung die Ainringer Buam. Frau Maria Hellwig sagte „da hat´s gleich drei mal g´duscht“. Auch ihr waren die Dusch nicht ganz geheuer, denn wie wir landeten und die Dusch´s Frau Hellwig zum ersten mal sahen, sagten Sie ganz laut, so dass Sie es hörte „mei schaut die oid aus“ Anstand hatten Sie nie gelernt, das trau ich mir auch ganz öffentlich zu schreiben. Die Sendung war super, beste Sendezeit und wir waren schon bekannt. Ein halbes Jahr später wurde ich gekündigt unter der Ansage ich hätte Bleifinger könnte nicht Oberkrainer begleiten und wäre als Akkordeonspieler zu schwach und würde den Erfolg des Ensembles bremsen und stören. Aus dem Hansi ist auch was geworden, er ist heut Bürgermeister von Ainring und das ich bei Slavko Avsenik´s Geburtstag einmal spielen darf hätte ich mir damals sicher nicht träumen lassen. Aber ich muss mich bei diesen Herren heute einmal von Herzen bedanken denn nur Sie haben mir die Kraft gegeben die ich in den letzten 40 Jahre hatte denn ich hab mir immer nur gedacht ich wird´s euch schon zeigen. Glauben Sie mir wie mir Hansi gestern diese Aufnahme im Internet gezeigt hat war ich geschockt und ich konnte mich gar nicht mehr an diesen Auftritt richtig erinnern. Als Gregor Avsenik der Sohn von Salvko Avsenik und ich das Lied das Sie da im Video sehen komponiert haben, gab es in Ainring wieder mal ein Großfeuer vielleicht hab ich morgen Zeit zu erzählen wie die Kriminalpolizei um 5 Uhr früh Herrn Avsenik aus Zimmer 7 im Rupertihof holten. Aber auch das schweißte zusammen und bleibt der Familie Avsenik immer in Erinnerung. Slavko Avsenik schrieb den Titel Freunde wir bleiben Freunde verbunden mit Musik und ich könnte bestimmt 100 Geschichten schreiben was ich alles auf Tourneen mit Slavko erleben durfte wenn er mit Hansi stundenlang in der Garderobe saß und Hansi Tricks und Kniffe zeigte, wenn er traurig war weil er schon 90 Tage seine Frau, Kinder und Familie nicht gesehen hat und auch in diesem Ensemble gab es Probleme und er sagte oft zu mir bei jedem Titel und bei jedem Lied sind 80% Herz und nur 20% musikalisches Können, Thomas es kommt auf das Gefühl an jedes Lied hat seine Tonart und sein Tempo und wenn ich ihn dann wie Sie auf den Fotos sehen begleiten durfte sagte sein Manager, ob ich schon weiß, dass er niemand kennt der mit Slavko öffentlich, neben Ihm in einer Arena stand. Für Ihn ist das einmalig und er machte immer Fotos. Wir beide waren auch nicht immer Freunde weil er Angst hatte, dass ich Ihm was wegnehmen würde, seinen besten Kunden. Ich war nur stolz mit Slavko spielen zu dürfen und sehr stolz das ich mich als Freund der Familie Avsenik bezeichnen kann. Leider ist mein Freund jetzt auch nicht mehr da, die guten Freunde werden immer weniger.
Eigentlich müsste ich schon lange Schluss machen aber da fällt mir noch was ein, ich glaube nur die Musiker können das verstehen, was es für mich geheißen hat mit Slavko Avsenik auf der Bühne zu stehen. Als Kind hab ich nur davon geträumt ihn live zu erleben und das ermöglichte mir mein Vater 1970 im Kurhaus in Bad Reichenhall noch 15 Jahre später durfte ich mich als seinen Freund bezeichnen. Auf das bin ich sehr stolz und ich glaube die Musiker können sich schon einfühlen die es erleben durften wie ich vor 8 Jahren beim Mittwochsstammtisch beim Wasti in Großgmain mit der Familie Avsenik zu Gast war. Sie kannten Slavko zuerst gar nicht aber als wir beide dann spielten griffen alle zum Handy in einer Stunde waren 100 Leute da, Slavko Avsenik beim Wasti in Großgmain und spielte in Großgmain leider gibt’s das nie mehr. Auch Slavko wollt noch einmal zum Wasti „ a guada Blotz“
Zum Notarvertrag von gestern gab es viele Anfrage per E-Mail. Sie könnten das nicht glauben, dass es sowas gibt, beziehungsweise meinte einer ein Notar könne das nicht zulassen. Ich habe auch schon mal einen Notar hinterfragt ob man durch ein Bauernhaus eine Grenze ziehen kann es ist tatsächlich so, dass man das selbstverständlich trennen kann, nur war das bei den Bauern nicht üblich denn man versuchte den Hofinhaber oder Haupterben keine Grenze ins Haus zu ziehen. Ich meine damit, dass man sich selbstverständlich selbst ein Leben lang Unfrieden schafft, wenn man hier eine Trennung macht die einfach nur zum Streit führt.
Ich war ja als Kind immer mein Lukei meinem Freund natürlich auch beim Kaibi Luk und der Marianne. Lukei hatte oft Telefondienst wenn die Bauern anrufen sie hätten was zu verkaufen oder ob der Luk schon pünktlich am Dienstag zum Kaibimarkt nach Traunstein fuhr. In den letzten Jahren hat er oft verschlafen oder sein Lastwagen sprang nicht an. Lukei musste zuhause bleiben und oft haben die Bauern angerufen und nur gefragt kommt der Luk schon morgen kommt.
An dem bewussten Dienstag, es waren Schulferien, wollten uns der Högler Fertl und der Luk auf die Fahrt nach Traunstein zum Markt mitnehmen. Um 7 Uhr hätte es losgehen sollen der Luk kam bestimmt erst um 2 nach Hause, der letzte Gast im Rupertihof sagte mein Vater beim Frühstück. Die ersten Bauern riefen schon um halb 7 an wo er denn bleibt. Auf einmal hörten Lukei und ich einen Schrei im ersten Stock, „Marianne ich brauch eine Unterhose!“ Sie sagte: „mir ham koane mehr!“
Luk hatte ein Problem, dass er viele Unterhosen einfach, wenn was daneben ging, wegwarf da gibt es auch noch eine tolle Geschichte aber die, die den Luk kannten müssen wahrscheinlich jetzt auch herzhaft lachen, weil er tatsächlich meistens mit dem Stuhlgang ein Problem hatte, näher will ich darauf gar nicht eingehen. Mit ihm im Lastwagen zu fahren war nur bei offenem Fenster möglich
Nun wieder auf den Dienstag seine Frau rief wir haben keine Unterhose mehr, auf einmal kam Luk über die Treppe mit einem Nachthemd von seiner Frau oben am Kragen waren sogar rote Rüschen, dann klemmte er das Nachthemd zwischen die Beine und zog seine braune Hose drüber, schnell noch den neuen Viehmantel, wo er sich rot Ludwig Spitzauer Viehhändler Ainring einsticken lies, an. Nun ging er zum Waschbecken in die Küche neben der Waschmaschine, spritzte sich mit kaltem Wasser das Gesicht an, kämmte sich mit dem Wasser an seinen Händen und sagte „auf geht’s Buam back mas“. Wir mussten so lachen weil wir die roten Spitzen oben aus dem Viehmantel funkeln sahen.
Dann ging´s nach Traunstein auch hier war der Luk der Mittelpunkt, in der Kantine kam die Kellnerin zu uns mit einem Tablet Bier und Luk sagte, „es gibt nichts schöneres als eine tragende Kellnerin“ alle Viehhändler waren begeistert von Luk seine Sprüche. Der Knopper Fertl aus Ufering ein Cousin meiner Mutter sagte zu mir, „hat der ein Nachthemd als Hemd an?“ Wir 3 Buben mussten gleich wieder so lachen und dann ging die Versteigerung los.
Bei der Heimfahrt kurzer Stopp bei der Wagenröth die Wirtin freute sich auch immer wenn der Luk kam und dann noch zum Lenzei da kaufte er schnell noch eine Kuh und man musste telefonieren, die Metzger sollen warten die Kuh muss sofort geschlachtet werden. Als wir über Roßdorf fuhren musste er noch zum Weiherer der Bauer stotterte massiv und sagt nur, „Lululu Lululu bist endlich do!“, das war für uns die größte Gaudi. Luk sagt zu uns, ich red jetzt mit ihm schau die Kuh an und sein Sohn möge den 3 Enten den Kopf abreißen und da oben einfach reinschmeißen. Lukei war in diesen Dingen schon geübt und Ente war Luks Lieblingsessen.
Als wir nach Ainring kamen und bei seinem Viehwagen hinten die Tür aufmachten war alles voller Federn und die Metzger meinten ob er in eine Hühnerfarm eingebrochen hätte. Beim ausladen der Kuh kam seine Frau, komm schnell bring noch 3 Mann mit die Kuh kälbert. Wir Lukei, Fertl und ich mussten natürlich mit, der Metzger Mat und er Hausei, alle schon ziemlich betrunken hinter der Kuh und der Luk machte den Eingriff und hängte die Stricke an. Auf einmal wurde es dem Luk zu heiß beim Ziehen und er riss die neue Viehkutte runter dann rutschte ihm die braune Hose runter das Kalb so halb herausen, der Luk mit den 2 Metzgern am Keibestrick, Luks Hosen auf dem Boden und dann das Nachthemd. Könnt ihr euch diesen Anblick vorstellen? Wir mussten alle so lachen und es gab ein schweres Stierkalb.
Diesen Anblick werde ich in meinem Leben nie vergessen. Heute könnt ich stundenlang schreiben auch noch über die ganzen Streitigkeiten mit seinen Eltern und seinem lieben Bruder der diesen Anbau, so nannte ihn Luk, hatte. Das Luk ein beliebter Viehhändler war wollten Vater und Bruder nicht wahr haben. Auch wenn Luk viele Fehler machte. Ehrlich gesagt, er war ein hilfsbereiter und ehrlicher Mensch, dass seine Familie es mit ihm nicht immer einfach hatte ist mir auch klar, aber ich habe immer das Gefühl gehabt, für den Luk war seine Frau und die Familie sehr wichtig. Es gab nicht nur Weihnachten Eierlikör, sondern auch mal Blumen für die Marianne und wenn er heimging vom Rupertihof kaufte er auch noch eine halbe Torte für seine Frau. Wieviel Bauern haben das gemacht zur damaligen Zeit? Auch mal an ihre Frau gedacht?
Möchte darauf hinweisen, dass wie bei all meinen Geschichte hier nichts erfunden ist sowas kann man nicht erfinden und wenn ich diktiere muss ich wirklich herzhaft lachen. An die Unterhosenprobleme vom Kaibe Luk. Bis morgen gibt’s noch was interessantes 2 Häuser weiter, auch hier war nicht alles so wie man sich das vorstellt.
Hallo Freunde,
zum Notarvertrag fällt mir grade eine Geschichte aus meiner Kindheit ein. Mein Vater und der Kaibi Luk waren ja immer beim Frühstück neben den Gesprächen wer mit wem und welcher Ainringer welche Bedienung hat gab´s natürlich auch traurige und ernste Gespräche als Kind hat mich die Sache sehr bewegt weil ich es einfach live erlebte.
Dem Kaibi Luk seine Frau die Marianne wird das bestimmt auch lesen und Sie kann das nur bezeugen was da ablief. Der Kaibi Luk hatte mit seinen Eltern Probleme warum das könnt Ihr in vielen Geschichten lesen, nur der Viehhandel war ein Problem der Vater war auch Viehhändler und die beiden waren Konkurrenten der Luk, mein Freund, war der sympathischere und bei den Bauern viel beliebter. Als er zum Handeln anfing war er überaus tüchtig und machte somit seinem Vater Konkurrenz. Damals war noch nicht übergeben, aber er war schon verheiratet und als ältester Sohn war klar er wir der Nachfolger, er musste sofort den Handel einbremsen sonst hätte ihm der Vater die Hölle heiß gemacht. Es gab dann einen Notarvertrag, den mein Vater am Küchentisch mit dem Luk durchlies. Ich hab das damals noch nicht kapiert, aber Jahre später hatten Sie den Fetzen immer wieder in der Hand.
Sie müssen sich vorstellen ein Bauernanwesen und mitten durch den Bauernhof geht eine Grenze, eine sogenannte Mauer. Da wo früher der Rossstall war wurde eine Wohnung für die Eltern zum alten Teil gebaut. Ein ganz normaler Vorgang, aber normal bleibt doch diese Wohnung dann beim Hof, das war nicht so. Im Notarvertrag stand folgendes: Die Wohnung gehört nach dem Tode nicht dem Luk sondern seinem Bruder Fritz und der Viehanhänger darf auch vor dem Wohnungseingang geparkt werden der Stellplatz war notariell festgelegt, aber so das der Luk nicht mehr in die eigene Tenstür hineinkam der Streit war also von Haus aus vorprogrammiert die sogenannte Austrag war so hoch, dass sie für einen normalen Bauern nicht zu bezahlen war. Der Plan der Eltern war ganz einfach das Leibgedinge und die Auflagen so hoch zu machen, dass Luk den Notarvertrag nicht unterschreibt und eingeht er hätte diese Auflagen nie unterschreiben dürfen, aber Luk war da anders, er wollte den Hof und wusste, dass er dann mit dem Handeln so viel Geld verdient das er das alles bezahlen kann. An den Ewigkeitsstreit, was seine Frau die ganze Zeit mitmachen musste, an das hat er nicht gedacht auch nach seinem ableben hatte die Marianne nur das Schlimmste.
Der Lukei der Sohn war mein Schulfreund und wir beide mussten am Freitag immer die Austragstaschen vor die Eingangstür der Wohnung stellen es waren zwei Einkaufskörbe kann man sagen eine gelbe und eine blaue in der gelben waren die Milch- und Nudelprodukte und in der blauen das Fleisch oft ließen die Alten 1-2 Tage die Taschen vor der Tür weil sie auch ein Haus in Freilassing hatten, nach dem 3ten Tag sagte der Luk: „stellt die Taschen in die Sonne, dass wenigsten die Fliegen was davon haben!“ Abends rührte sich dann die ganze Tasche die Fliegen und Maden waren gekommen, dann regten sich die Nachbarn auf und dann haben die Alten die Austrag an die Nachbarn verschenkt.
Wies in der Geschichte weitergeht schreib ich euch vielleicht morgen. Glück hat das Ganze nicht gebracht. Was alles dann aus der Sache herauskam wissen die Einheimischen und sogar Leser aus Reichenhall und Bayerisch Gmain. Der Kaibe Luk war ein feiner Mensch griff nur zum Alkohol weil man ihn buchstäblich fertig machte. Mein Vater und der Luk haben oft darüber geredet. Der Luk hatte als Händler einen riesen Erfolg und konnte für die Austrag und das Leibgedinge jeden Monat viel Geld bezahlen, aber es brachte nur Hass und Ärger und der Luk musste jung sterben.
Warum der Notar damals die Trennung des Hauses zu lies kann ich nicht verstehen er hätte auf die Probleme mit dem Eingang und dem Viehanhänger hinweisen müssen. So seh ich das. Aber Luk hat unterschrieben, aber er hatte den Druck denn sonst hätte sein Bruder den Hof bekommen. Die Alten waren der Meinung die Auflagen geht der nie ein und Luk hat einfach unterschrieben. Diese Geschichte ist für mich sehr aufregend, denn ich habe das alles mitbekommen und mein Freund der Lukei musste auch sehr jung sterben der ewige Streit im Haus war auch für die Marianne nicht auszuhalten und Sie zog aus diesem Haus aus. Ich habe gerade noch ein Bild gefunden so waren sie halt in Ainring immer lustig die Tassen hoch. Was zuhause los war, war nicht wichtig.
Am 19.07. hätte mein bester Freund seinen 77. Geburtstag gefeiert so sind wir tausende Kilometer im Bus nebeneinander gefahren auch Karl wurde irgendwann mal müde.
11.06.2015
Liebe Ainriger G´schichtenleser,
es tut mir leid, ich habe momentan einfach keine Zeit, meine Sekretärin ist krank, unsere Hotels sind voll, der Küchenchef hat sich sein Bein gebrochen, es gibt viele Krankheitsfälle und täglich was Neues.
Aber es läuft zurzeit ganz gut und wir freuen uns über die Zustimmung des Gemeinderates in Sachen Chaletdorf.
Wie Ihr vorgestern vielleicht in der Freilassinger Zeitung gelesen habt, wurde mit Namen unser lieber Nachbar genannt. Auch mein Name war gut lesbar. Der Gemeinderat hat langsam gemerkt, dass es nicht um die Sache geht, sondern nur darum, jemandem etwas nicht zu gönnen, oder einfach dagegen zu sein. Auch beim Rohr unter der Kreisstraße beim Campingplatz ist erwiesen, dass hier kein Schaden für den Nachbarn entsteht und das Gerichtsurteil vom Oberlandesgericht ist jetzt auch rechtskräftig. Das Rohr muss auf und wird in den nächsten Tagen von einem Bagger, den ich bezahlen muss, geöffnet.
Welche Schäden wir bisher hatten, ist bekannt. Dass bei Regen die Wiese nass wird, ist logisch, dass trotz viel Regen im Mai das „Kanonenrohr“ trocken blieb zeigt, wie böse man mir hier mitgespielt hat. Ich würde mir wünschen, zu wissen, wenn es umgekehrt wäre, was dann los wäre. Für diejenigen, die sagen, da streiten zwei, wird langsam klar, dass die Sache doch ziemlich einseitig ist. Wir hatten in unseren Betrieben 6 Großbrände, Randalismusschäden und es wurde dem Unternehmen Ruperti – Betriebe böse mitgespielt. Die tollsten Gerüchte und unfassbare Behauptungen haben mich und meine Familie schwer belastet.
In dieser Woche war für mich ein wichtiges und unvergessliches Telefongespräch mit einer hohen Persönlichkeit aus dem Finanzamt. Ich hatte es seit langem einmal wieder mit einem Menschen zu tun und auch Beamte können sehr herzlich und nett sein. Gerechtigkeit steht hier an erster Stelle. Das Finanzamt musste 16 Ordner durchlesen, es ging um steuerliche Belange zwecks Versicherung, kriminalpolizeiliche Ermittlungen usw. in Sachen Brand Ainringer Hof. Aus dem Finanzamt kam die Aussage: „Herr Berger, wir sind überzeugt, sie trifft keine Schuld und Ihnen wurde böse mitgespielt“. Ich traue mir, das öffentlich zu schreiben, weil es einfach so war und mir geht es seit dieser Besprechung um vieles besser. Langsam merken die Leute, dass es nicht normal war, was bei uns ablief.
Leider kann ich heute nicht mehr weiter schreiben, aber demnächst werde ich veröffentlichen, wer alles beteiligt war, um den Berger nach dem Brand geschäftlich zu ruinieren, wer mit wem auf der Yacht war, wird auch noch interessant. Da gäbe es tolle Bilder. Der Privatdetektiv, der eingesetzt war, ist nämlich der Mann der bekanntesten ORF-Radiomoderatorin der Volksmusik. Als ich ihn bezahlen wollte, sagte er, er nehme kein Geld, ich würde ihm leid tun, was die mit mir gemacht haben, sei nicht normal. In der Kriminalakte ist alles nachvollziehbar und beweisbar.
Ich muss nachdenken, denn jetzt wird es heiß, wir kommen wirklich in die heiße Phase, denn angeblich weiß einer, wer in der Sache Brand Ainringer Hof was getan hat. Ob er mir stehen bleibt, bezweifle ich momentan, aber vielleicht kann ich ihn ja noch zu einer Aussage bringen.
Ich bin froh, dass man mich 10 Jahre durchleuchtet hat, besonders in Sachen Brandschutz. Zuletzt musste noch der verkohlte Träger in der Rosshalle ausgewechselt werden für über € 30.000,-, eine neue Statikprüfung usw. war notwendig. Wenn ich Schneizlreuth beobachte, kann ich im Nachhinein nur dankbar sein, dass wir so gute Aufpasser haben und ich in den letzten 10 Jahren jede Hausaufgabe und alle offenen Baustellen geregelt habe.
Leute passt auf, die Sache Schneizlreuth trifft jeden, der irgendwann mal vermietet hat. Sind wir uns doch mal ehrlich, wer hat nicht schon mal ein ungenehmigtes Zimmer vermietet oder jemanden darin schlafen lassen. Jeden, der eine Pension oder ein Hotel hat, stimmt diese Sache von Schneizlreuth nachdenklich und man sollte hier nur nachdenken, ob einem das nicht schon selbst passieren hätte können.
Thomas Berger
05.06.2015
Liebe Ainringer – Geschichtenfreunde.
Ich muss mich bei Euch entschuldigen, aber ich kann zurzeit nicht schreiben. Sekretärin krank, Küchenchef von der Treppe gefallen und Fuß gebrochen, Metzgergehilfe Totalausfall, mein 18 Std. – Tag wird manchmal sogar noch übertroffen. Aber ich habe einen guten Heilpraktiker, Herrn Bauhofer, die letzte Infusion glaube ich war Kerosin. Wäre mein Knie nicht, dann wäre ich ganz der Alte.
Ich freue mich eigentlich sehr über die Auslastung vom Rupertihof. Ainring hat laut Statistischem Landesamt München 69.000 Nächte, die Ruperti-Betriebe davon ca. 59.000 Übernachtungen im Jahr 2014. Anger hatte im Jahr 2014 nur 17.000 Übernachtungen, Piding hatte 39.000 Nächte und Marktschellenberg sogar nur 30.600 Nächte. Als weißer Fleck können wir doch wirklich stolz sein. Ich freue mich auch täglich über meine zwei Söhne, weil sie voll mitziehen und beide sehr engagiert sind. Hansi ist natürlich eine Ausnahme, denn er ist nicht nur gastronomisch tätig und mit seiner Musik sehr verbunden. Auf der einen Seite freue ich mich, auf der anderen Seite, wenn das Handy 100 Mal am Tag während des Essens läutet, bekomme ich auch meine Anfälle. Bei uns in der Familie nennt man das „bockmayerische Anfälle“. Das kommt aus Vorarlberg und hängt aber mit unserem bayerischen Bocken zusammen, also stur sein.
Es hat sich viel getan, das Chaletdorf wurde genehmigt und ich bin auch noch nebenbei in der Planung tätig. Wenn alles klappt, dann können wir ja spätestens im September bauen, außer meinem Freund fällt wieder was ein. Ich schaue mit jeden Nachmittag in meiner Ruhestunde Sturm der Liebe an oder Rote Rosen, da wurde jetzt ein großer Knochen gefunden im Baugelände, angeblich von einem Dinosaurier. Dem Oberbürgermeister wurde jetzt die Baustelle gestoppt. Das wäre doch eine gute Idee lieber Freund, beim Neuwirt schlummern viele Knochen und Sauköpfe, die wir als Buben vergraben mussten.
Ich hoffe, Euch geht´s gut, hatte jetzt 5 Jahre Steuerprüfung, die Schlussbesprechung war wirklich positiv. Es ging noch viel über die alten Zeiten Busbetrieb usw., war nicht einfach, aber herzlich. Melde mich, sobald ich kann. Zum Schluss noch einen Gruß, das Oberste Landesgericht hat jetzt endgültig entschieden, die gebaute „Kanone“ muss wieder als Abflussrohr umgebaut werden, es geht nichts mehr – rechtsgültig.
26.05.2015
Liebe Geschichtenleser,
ich freue mich eigentlich sehr, dass so viele meine Geschichten lesen. Am Wochenende – Pfingsten – war am Ulrichshögl viel los. Wenn ich so durch die Reihen gehe, dann treffe ich auch immer wieder Leute die mir sagen, sie lesen alles.
Interessant ist, dass sie sogar behaupten, dass Sie sich bei Ainringern und anderen erkundigen, ob das wirklich alles wahr ist. Einer sagte sogar dass ich untertreibe, dass zum Teil noch alles schlimmer war. Das kann ich nur bestätigen, weil ich traue mir halt auch nicht alles schreiben. Und dann gibt es ja immer wieder Menschen, die man ganz gern mag und die wären dann auch dabei und ich brauche doch auch noch was für mein Buch.
Seid mir bitte nicht böse, aber ich muss jetzt diese Woche pausieren. Heute ist ein ganz wichtiger Tag, es geht um die Entscheidung im Gemeinderat für das Chaletdorf. Ab morgen weht dann vielleicht ein anderer Wind und ich bin dann vielleicht wieder Planer, Baumeister usw., das läuft ja noch nebenbei.
Ab nächster Woche habe ich ein paar tolle Geschichten und es wird auch zum Teil lustig.
Ich hörte ein wunderbares Gerücht, wir hätten schon zwei Chalets an Wieninger verkauft usw. Da kann man ja nur noch lachen. Aber das schönste sind für mich die neue Spitznamen, der „Nitro-Franzl“ und der „Heizöl-Tommy“, mit den beiden geht es nächste Woche weiter. Da es in Ainring dieses Jahr kein Bauerntheater gibt und um den Dorfpark es ziemlich ruhig wird, muss ich doch für Stimmung sorgen, ich war doch immer schon wenigstens ein guter Alleinunterhalter.
Ich muss nachdenken, bis Dienstag.
22.05.2015
Die Feiertage stehen vor der Tür und wir sind so gut wie ausgebucht. Überall brennt es, viel zu wenig Personal. Keiner will mehr an den Feiertagen arbeiten. Nur noch kurz eine wichtige Geschichte, die an die Kriegszeit erinnert.
Franz Schaider aus Ainring hat 1940 die Hochzeit angesagt. Mein Vater war in Russland und mein Opa hatte ihm geschrieben, dass der Schaider Franz heiratet und dass zwei Kälber geschlachtet werden. Eine große Bauernhochzeit beim Neuwirt. Mein Vater suchte zu diesem Termin Urlaub an. Und tatsächlich an diesem Tag nach Hause. Der Opa hat ihm schon sein altes Flügelhorn hergerichtet und mein Vater freute sich auf die Feier. Es war der letzte Herbstsamstag Ende November. In der Kirchenzeit war beim Neuwirt nur der Wirt und ein paar Bedienungen und alle freuten sich, dass der Hans nach Hause kam. Er saß dann auf der Spielleitbank im Neuwirtssaal und wartete auf die Hochzeitsgäste. Die Begrüßung seiner Freunde war groß und es schaute danach aus, dass es ein wunderschöner Tag wird. Doch dann kam der alte Demei und sagte „Was tust Du denn da?“. Wenn ich mich nicht irre, sagte mein Vater er hätte ihn einen Rotzbuben genannt. Der Demai war auch politisch tätig. „Mir brauchan koan mehr zum spuin, zum fressen und zum sauffa.“. Das härte der Galler Riap und fing mit dem Demei einen Streit an. Die anderen Musikanten regten sich auch auf. Dann kam der Bräutigam umarmte den Sepp Huber Hans und sagte „Du kriegst zwei Kalbsbraten, trink was Du magst, Buam spuits auf, heidi s a scheena Dog!“. Viele von Euch kennen den alten Moor Paul, Althammer Paul, Sohn vom Moor Bauer aus Ainring. Mein Vater und er waren sehr gute Freunde. Solange mein Vater lebte traf er sich jeden Nachmittag mit dem Paul im Rupertihof und sie erzählten immer wieder diese Geschichte. Paul war auch Musikant und sogar ein sehr guter. Das passte dem Demei sowieso nicht, denn sie meinten sie waren die Besten. Jeden Tag die gleiche Geschichte zum Beispiel die oid Huberin, Wirtin vom Ainringer Hof, wo sie das Geld hinbrachte und warum sie so viel Geld nach Reichenhall mit dem Schubkarren fuhr, das ganze Lengauerwesen vertan und den Zellerhof auch noch dazu. Dann Turnhuber Heini hatte zur Währungsreform 10 Ochsen im Kühlhaus in Freilassing, das war damals so viel Geld, das kann man sich gar nicht vorstellen und die Schmiedin mit dem Schöndorfer, die Sache mit dem Teppich in der Kirche, den Fernseher für den Pfarrer und vieles mehr. Wenn der Paul gut drauf war, dann erzählte er noch, wie er und der Schaider Franz von der Musik rausgeschmissen wurden. Irgendwann ham sie halt auch mal gestritten. Der Kapellmeister meinte sie sollen ein paar Proben aussetzen, bis sich alles beruhig hat. Als sie dann wieder in die Musikprobe gingen sagte der Musikmeister sie müssen aufhören, weil sonst gehen die ganzen Demein. Wer sagt das ist nicht wahr, dann fragen sie doch mal nach. Es gibt noch genug, die sich daran erinnern können. Der Althammer Paul, der uns auch an Sonn- und Feiertag jahrzehntelang das Öl brachte, war ein herzensguter Mensch, aber einmal ihn beleidigen, das war lebenslänglich ganz tief drin. Er war ein toller Mensch, genauso wie sein Sohn der Nigrin. Der Hut wie man ihn so nannte. Er war auch im Rupertihof wie zu Hause und wie er noch jung war nannte man ihn sogar Geschäftsführer vom Berger. Er und der Kriechbaumer Robert. Alles nette Leute, die uns nie etwas kaputt gemacht haben und immer geholfen haben. Der Pauli war Vorstand bei der Feuerwehr und bis zum Schluss seines Lebens aktiv. Wenn sie in der Nacht ausrückten und Hunger hatten musste der Pauli wo beim Berger der Kühlhaus Schlüssel war. Auch noch 1995 ging Pauli in die Kühlung holte was er brauchte und wenn dann der Kommandant Herbert sagte „Was sind wir schuldig?“ hat er mir gestern erzählt, war meine Antwort: „Verschwinds es Deppen!“ Alle lachten und alles war gut. War noch eine schöne Zeit. Tolle Stammgäste und Freunde der Familie. Sie müssen sich vorstellen, wenn ich um 7 Uhr als Kind in unsere Küche kam, saß am Stammtisch der Charly mit Bild Zeitung und Weoßbier, am Küchentisch bei meinem Vater der Kaibi Luk, der jeden Tag ihre Rügenwalder Streichwurst as, dazu die Frau Oszer die über meine Mutter schimpfte und der Luk klärte meinem Vater auf über das Liebesleben. Ich wusste oft nicht, was die Beiden da alles redeten. Bevor ich in die Schule ging, war bei uns war los. Man kann sagen täglich Zirkus. Die Erna, die 42 Jahre bei uns als Köchin war, kam dann um halb 8, machte noch mein Schulbrot und dann war für mich in der Garage gedeckt. 2 Bierkisten Tisch, eine Kiste Stuhl, Hausaufgabe und die Bedienung die gerade Dienst hatte. Wenn sie wissen wollen, wo ich das alles her weiß, dann trau ich mir auch noch zu schreiben, dass mein Musiklehrer Schorsch Obermaier hieß und mir so viel erzählte, über die Mannschaft genannt „D-Brut“ da würden sie staunen. Aber ich brauch doch noch Munition für mein Buch. Schöne Pfingsten!
Wie hat Ludwig Thoma immer gesagt?
„Ich muss überlegen!“
Und das mach ich über Pfingsten.
Da Papa
Da Papa war ein sehr fleißiger Mann und ich habe von Ihm sehr viel gelernt. Handwerklich war er Höchstbegabt und er wusste sich überall zu helfen. Ich möchte heute an seinem 100. Geburtstag einen kurzen Überblick von seinem Leben schreiben. Heute ist auch für mich ein besonderer Tag und ich habe mir vorgenommen ab 13.00 Uhr einen freien Tag zu machen. Es ist jetzt 9.40 Uhr und schreib aber heute noch in meiner eng bemessen Zeit einen Rückblick.
Seine Geschichten bewegten mich immer sehr und vor allen Dingen wenn er mir von Früher, von seiner Kindheit erzählte. Sie waren 3 Buben, Hans Berger, Simon Berger und Stefan Berger. Schwester Maria und Philomena, der Sepp Huber Simon Berger war wohl der kleinste Bauer in Ainring. Und er hatte einen Spitznamen. Sepp Huber Ochsei. Warum Ochsei? Weil seine Ochsen so klein waren und er Gomei Hermann sagte: Beim Berger konnten sich die Ochsen unter Deichsel kreuzen.“ Dieser Spruch sagt eigentlich alles. Der Opa hat nebenbei im Steinbruch gearbeitet, war Sprengmeister und verletzte sich bei einer Sprengung sehr schwer den rechten Fuß. Trotz allem konnte er mit diesem Geld schon damals seine 3 Söhne ein eigenes Instrument kaufen. 2 Trompeten und eine Klarinette. Stefan Berger war weit und breit laut einer Aussage eines Hausierers aus Friedolfing mit Namen Hollinger der zu mir vor 30 Jahren sagte. Da war der Berger Stefan zu Hause, das war der beste Trompeter, den wir im Krieg hatten. Die Hollingers waren auch sehr bekannte und gute Musiker. Simon spielte Klarinette und mein Vater Hans Berger beherrschte fast jedes Blechblasinstrument. Der Ainringer Hof gehörte früher der Familie Lengauer. Das war Verwandtschaft und wenn mein Opa mit seinen 3 Söhnen über den Kirchberg runterging schrie die alte Lengauerin: „Leute, räumt die Würste weg, die Sepp Huaba Buam kommen zum Betteln!“ Mein Opa musste dann oft beim Ainringer Hof mit dem Schöpfer die Jauchengrube ausschöpfen. Um den Schöpfer hingen dann die Würste, die sie weggeschmissen haben. Das tat meinem Vater immer besonders weh. Sein Pate war der Kaibi Hansl und der war Metzger und zeigte meinem Vater schon damals das Metzgerhandwerk. Mein Opa musste schauen, dass er für seine Kinder genug zu essen hatte und darum hat er sie oft zu den Lengauers geschickt. Damals waren die Wirtsleute vom Ainringer Hof einer der reichsten Leute von Ainring. Was daraus wurde erscheint dann in meinem Buch. Wie es so manchen Wirt erging, der sich auf das Einheimischen Geschäft und auf einen guten Ruf verlassen hat. Mein Vater hatte dann beim Lengauer zu wenig Arbeit und musste dann zum Bauern an der Straß als Knecht. Er war 15. Dort ging es ihm wirklich gut. Nette Leute und sie hatten den Hans gern. Letztes Jahr feierte eine Hammerauerin am Högl den 95. Geburtstag und sie sagte sie wär heute noch in meinen Vater verliebt und denkt oft an den Hans. „Er war immer lustig, ein guter Musikant und ohne Hans war es beim Bauern dann nicht mehr schön.“ Wir mussten beide weinen, das hat mich wahnsinnig berührt. Auch meine Frau hörte zu uns sagte „Er muss schon sehr nett gewesen sein!“. Diesen Tag vergesse ich auch nicht mehr.
1935 hat sich Hans Berger zum Arbeitsdienst gemeldet und er kam nach Berlin. Sein erstes Essen war ein gebackener Seelachs mit Sauce Remoulade und Salzkartoffeln. Beim Bauern gab es wieder überall mittags Speckknödel und abends Dampfnudeln. Die Postkarte schrieb er nach Ainring. „Lieber Vater, es geht mir sehr gut. Habe heute einen Fisch gegessen. Mit einer weißen Soße.“ Schnell wurde Hans Berger in Berlin als Musiker beliebt. Bei einem Standkonzert musste er mit ein paar Münchnern und einem Miesbacher platteln. Herms Niel, sein Kapellmeister, war vom Hans auch begeistert und er beförderte Ihn zum ersten Trompeter. Beim nächsten Standkonzert spielte Hans Berger die erste Trompete und das Solo „Die Post im Walde!“. 1936 bei der Olympiade von Berlin kam unser Nachbar Josef Althammer ins Haus gestürmt und rief ganz laut „Hans ist im Radio! Simmerl komm schnell in 5 Minuten redet er nochmal.“ Mit einem Freund hat er dann ein Lied gesungen und Grüße nach Ainring geschickt. Demnächst gibt es eine Geschichte wo sein bester Kriegskamerad und Musikfreund, den er in diesen Tagen in Berlin kennenlernte, in Ainring als Gast wiedersah. Der beste Klarinettist Otto. Sogar die Ainringer sagten sowas hätten sei noch nie gehört. Als der Krieg ausbrach hatte mein Vater immer noch das Glück bei Herms Niel als Musiker zu bleiben. Er hatte dann aber einen Befehl und musste nach Russland an die Front. Vor lauter Traurigkeit hat er um 23 Uhr aus seinem Kasernenfenster die „Die Post im Walde“ nicht in F-Dur, sondern in G-Dur gespielt, höher als das Original und wie gewohnt. Um 5 Uhr weckte man und ein Befehlshaber schrie: „Wo ist der Trompeter?“ Mein Vater hatte Angst und wollte sich nicht melden. Nach größerem Druck und Androhung einer Strafe sagte er dann doch „Ich wars!“ Sofort ins Hauptquartier, sie bräuchten einen Trompeter. Der Zug, der nach Russland ging und wurde 10 Stunden später in die Luft gesprengt und mein Vater war wieder bei Herms Nil. Die ganze Kriegszeit hat ihm sein Instrument immer Glück gebracht und das Leben gerettet.
Nach dem Krieg und der Gefangenschaft war seine erste Frau in München als Köchin bei einer Familie die die bekannte Gaststätte Floßlände hatten. Wiederum wollten sie den Hans nicht hergeben. Aber er musste nach Ainring. Seine Beiden Brüder sind gefallen, der Opa konnte nicht mehr und so kam er dann mit seiner Frau und seinen Beiden Kindern Hansi und Helmut in das Sepp Huaba Anwesen. Seine Frau starb kurz darauf an Krebs. Es kam die Maul und Klauenseuche und er hat den ganzen Viehbestand verloren und auf jedem Schrank klebte ein Kuckuck. Finanziell haben ihm dann zwei Leute geholfen. 1. Die Firma Möbel Reichenberger, der alte Reichenberger Siegfried, der ihm die ersten Fremdenzimmer umsonst gab und sagte: „Hans zahlen tust Du, wenn Du Geld hast!“ und sein Freund Sägewerk Spitzauer gab ihm 10.000 Mark, sonst wäre es aus gewesen. Wie es weiterging werde ich Ihnen Morgen noch schreiben.
Nur eins steht fest. Die Holztruhe mit der mein Vater zum Bauern an der Straß ging, steht heute ein Spruch: „Ohne Fleiß keinen Preis.“ Den hat wiederum sein Freund Hans Auer aus Hammerau zu Lebzeiten draufgeschrieben. Wer den alten Auer kannte, der hat sicherlich nur etwas geschrieben, wenn er es wirklich erlebt hatte. Die Beiden waren auch Freunde und der Hans Auer hat den Hans Berger am Anfang die ersten Fremdenzimmer umsonst gestrichen. Nur einmal wurde der Hans Auer sauer. Als er zum 5. Mal seinen gemalten Ruperthus runter meißeln lies. „Einen sechsten Heiligen kannst Du Dir selbst malen. Jetzt mog i nimma!“
15. Mai 2015
Eine nette Geschichte die wirklich gut passt...
1954 kam ein junger Bursch aus dem Sudetenland, Horst Hofmann als Flüchtling nach Ainring. Der Kaibi Luk erzählte mir, wenn er mit den Pferden geackert hat, hätte ihm der Horstl die Brotzeit abgebettelt. Er gab sie ihm gerne, weil er wirklich nichts zum Essen hatte. Er kam dann zu einem Bauern nach Ainring, als Knecht. Da war er nicht so lang, denn er brauchte Geld und ging dann zum U-Bahn bauen nach München. 1966, ich weiß es noch genau, kam der Horstl zum Bauern auf Besuch und erzählte er fährt die kleine Walze auf der Großbaustelle in München. Er zeigte uns auch Zeitschriften, wo Frauen ohne Kleider gut sichtbar waren. Horstl kam immer von Samstag bis Montag nach Ainring und brachte uns interessante Nachrichten aus München. Der Bauer bekam einen neuen Deutz Traktor geliefert. Es regnete fürchterlich und wir warteten gespannt auf den neuen Traktor. Auch der Horstl war da und sagte zum Bauern: „Das eine sag ich Dir, ich fahr als erster Bauer.“ „Du bläda Hund steigst mir ned auf“,sagte der andere. Naja wir warteten und dann kam doch der Traktor und sogar ein Dach war drauf. Wir hörten nicht mehr auf zu betteln, da der Sohn vom Bauern auch dabei war. Der Lukei und der Högler Ferdl und Horstl saß am Steuer. Der Bauer sagte: „Den Schlüssel bekommt ihr nicht!“ Aber dann gab er doch nach und wir fuheren eine Runde richtung Campingplatz. Auf einmal bog Horstl in die Wiese ab den sogenannten Hahnei-Huaba-Bühl. In Richtung Herzkirschbaum. Wir sprangen grad vor Freude auf dem Traktor und Horstl sagte: „Jetzt hauen wir den 4. rein.“ Auf einmal gab es einen Knall und wir rauschten über etwas drüber. Es zischte und pfiff und der Traktor senkte sich. Horstl fuhr über eine Gras-Ahrn. Der das nicht kennt, muss ich es erklären. Da gab es eine große und eine kleine und die große war ungefähr 2 auf 3 Meter. Man spannte sie vor ein Pferd oder zog sie dann mit einem Traktor. Ein Holzgestell mit ca. 20 cm langen Eisennägel, 2 cm Durchmesser und ganz spitz. Da kratzte man das Gras damit auf. Die lag verkehrt im hohen Gras, mit den Spitzen nach oben. Der Bauer lief vom Hof Richtung Wiese und wir sind geflüchtet. Nur Horstl blieb da und sagte: „Du bläda Hund warum lasst Du a die Ahrn liegen und a nu verkehrt.“ Wie es dann zuging, will ich gar nicht mehr schildern. 3 Reifen waren zerplatzt bzw. Fingerdicke Löcher – eine Katastrophe. Mein Vater überredete den Horstl dann zu uns als Spüler zu kommen. Wer ihn nicht kennt, er hatte den Spitznamen Kohlnruss. Er arbeitete nämlich noch nebenbei im Lagerhaus zum Kohlentragen. Er war auch Filmregisseur beim Kino in Mitterfelden. Könnt Ihr Euch noch erinnern, der Horst war der Vorführer und wenn es bei Gaudi in der Lederhosen Szenen gab mit oben Ohne, dann wurde er immer lauter. Er streckte seinen langen Hals und Kopf in den Kinosaal und schrie: „Mensch da ist was los, die hat große …!“ Für die Kinobesucher war der Horstl oft interessanter als der Film. Der Horst war derjenige, der mit der taubstummen Maria immer mit dem Mofa unterwegs war. Er wohnte in Niederstrass bei den Baracken und wurde oft angezeigt, weil er mit seiner dicken Anna das Mofa überladen hatte. Leider ist er bei einem Verkehrsunfall in Perach tödlich verunglückt. Er war über 30 Jahre bei uns als Spüler und Hausmeister. Die schönsten Geschichten vom Horst kommen demnächst. Der erste Pornofilm für die Berger Mitarbeiter in Omas Wäschekammer. Unsere Köchin Erna wird jetzt lachen, sie war live dabei. Und noch ein paar andere. Aber alles kann ich heute nicht mehr schreiben, denn ich muss auf die Baustelle. Montag geht’s weiter mit Filmvorführung Horst in der Wäschekammer. Und wie der W. Franz und ich in einer Schachtel dem L. Hias die taubstumme Maria als Geburtstagsgeschenk überreichten.
13.Mai 2015
Langsam bekomme ich Schwierigkeiten mit meinem Verleger. Der Verleger der mein Buch „Ainringer Wirtshausgschichten“ verlegen wird, hat mich abgemahnt. Ich wäre verrückt die ganzen interessanten Geschichten jetzt schon zu verbreiten. Ich solle mir doch diese ganzen interessanten Geschichten für mein Buch aufheben. Ich sagte ihm, dass ich von diesem Buch nicht lebe und auch nicht leben muss.
Für mich ist wichtig, dass jetzt die Menschen aufgeklärt werden, was bei uns in Ainring alles läuft. Wie man mit Rufmord nicht nur einen Menschen sondern ein ganzes Unternehmen vernichten kann. Es gibt doch so viele Beispiele wo jemand einfach was erzählt, der nächste was dazu dichtet und dann wird etwas felsenfest behauptet. Wenn man sich alle Geschichten durchliest macht man sich bestimmt ein Bild. Und das interessante ist doch, dass bis jetzt noch keiner mich verklagt hat. Ganz einfach, weil jedes Wort stimmt und das ganze vielleicht noch ein klein wenig untertrieben ist. In einem Punkt hat Frau Utzmeier sicher Recht. Warum wir uns das gefallen lassen haben. Mein Vater würde im Mai 100 Jahre alt werden. Meine Mutter wird im August 88 Jahre alt. Wenn ich sie frage warum sie sich das alles gefallen lassen haben, dann sagt sie Mei Mo, so nennt sie meinen Vater, hat immer gesagt, wenn ich einschreite oder was tu, dann geht halt keiner mehr rein. Ich habe es mir auch zu lange gefallen lassen. Und dann ist genau das passiert. Was passiert ist. Bin gerade beim Suchen und suche Fotos eines Vandalismusschaden im Ruperithof. Ich habe ein Foto wo ein Hona Akkordeon in der Mitte durchgeschnitten wurde. Das ganze Lokal mit Salaten, Essensresten, Schüsselweise mit Soßen verschüttet, sämtliche Bierleitungen mit Messer durchgeschnitten, die ganze Küche verwüstet, alle Kabel und Stecker abgeschnitten, die Musikanlage komplett zerstört, ein Schaden damals, über 100.000 €. Wir waren nicht versichert. Ich hoffe, ich finde die Fotos, damit sie sich ein Bild machen können. Dass die Ainringer nie was waren und nie etwas getan haben ist ja bekannt. Mir fällt da grad noch die letzte Weihnachtsfeier eines Vereins ein wo, der Rupertihof gerade neu gebaut war. 2001, neues Hallenbad usw. Der große Saal ist im Untergeschoss und dort war die Weihnachtsfeier. Jemand schüttete einen ganzen Kanister Putzmittel in den Whirlpool und schaltete die Pumpe ein. Auch ins neue gerade eröffnete Hallenbad kippten sie Chemikalien und Putzmittel und schalteten dann die Gegenstromanlage ein. Die besten schnurlosen Mikrofone die es gibt kommen von der Marke Schur. Ein Funkmikrofon kostet 2500 €. Zwei sind an diesem Abend verschwunden. Eins fand der Jager Lois zwei Tage später im Straßengraben beim Gästehaus. Es war auch kaputt, weil es zwei Tage im Wasser lag.
07.Mai 2015
Es geht um die Wurscht, wer wird sie fressen?
Das sagte immer der Bademeister Walter zu meinem Vater. Um die Wurst geht es wirklich in Ainring. Ich habe viele nette Menschen über die Würste kennengelernt. Prominente und bekannte Fernsehstars, die sich noch heute an die Brotzeiten vom Berger gerne erinnern. Auch die Sache mitden Kastelruther Spatzen bleibt unvergesslich. Ich habe ihnen noch schnell ein paar Regensburger,bei einer Tankstelle, spaßhalber bei der Seitenscheibe hineingegeben.
Als ich Albin Gross anrief und von Freilassing erzählte sagte er: „Nur wenn Du mir versprichst, dass Du die Sache in die Hand nimmst, dann spielen wir kostenlos. Wir sind schon so oft bei Benefizgalas reingefallen, eigentlich haben wir beschlossen hier nichts mehr zu tun.“ Nur zwei Tage später rief er mich an um mir zu sagen, dass aus Ainring anrufe kommen, sie sollen ja nicht beim Berger spielen, der steckt sowieso das Geld nur in die eigene Tasche. Zwei Tage nach Veröffentlichung, dass wir eine Benefizgala veranstalten haben Ainringer beim Frontmann angerufen. Der rief mich dann zurück und sagte: „Ich misch mich in Euren Zirkus nicht ein. Sind bei Euch wirklich alle verrückt? Wie ich in Ainring war und sagte ich besuche Eva-Maria und Thomas, waren sie mir sogar beleidigt, und einer sagte: ess ja nix, da werst vertgift. Ich misch in Euren Zirkus nicht ein.“ Ich habe mit Norbert Rier immer ein hervorragendes Verhältnis gehabt und wenn ich jetzt wirklich alles schreiben würde, was so mancher Ainringer zu den Spatzen sagte, dann wäre das wirklich der nächste Skandal. Selbstverständlich können sie Albin Gross anrufen und fragen ob das alles stimmt. Es war auch unsere gemeinsame Idee und ich trau mir sagen, wir verstehen uns noch heute hervorragend. Dass die Spatzen sauer waren, dafür hab ich auch mitten unter der Hochwassergala Verständnis gehabt. Karl Moik hat sie um 16 Uhr antanzen lassen und um 23.30 Uhr kamen sie erst auf die Bühne. Ich musste Albin und Norbert hinter der Bühne beruhigen. Aber es ist kein Geheimnis, ich bin dann mit Karl Moik das erste Mal so richtig zusammengekracht und wir haben ein halbes Jahr nichts mehr miteinander geredet. Als er dann im Februar in Köln den Herzinfarkt hatte und ich das durch die Nachrichten erfuhr, stimmte mich das Ganze auch sehr nachdenklich. Auf einmal kam von seiner Frau der Anruf: „Karl will Dich sehen und unbedingt mit Dir reden.“ Auf der Intensivstation haben wir uns in einer Minute versöhnt und er sagte nur er möchte nur einmal noch mit mir zum Wasti (Bürgermeister Groß Gmain)
Ja die Hochwassergala bleibt allen in Erinnerung. Es war was Einmaliges und alle haben mitgefühlt. Nur die Ainringer wollten diese Gala nicht und sie schon schlecht machen, bevor sie überhaupt losging… Als die Idee entstand und ich in 24 Stunden alle Musiker beinander hatte und einen Tag später in der ARD bei „Brisant“ die Gala bekannt gegeben wurde, ging es richtig rund. „Dem Berger helfen wir nicht. Weder beim Zelt aufbauen noch sonst wo.“ Bei den ersten Plakaten die wir in Freilassing aufhängten, sagte einer zu meinen Mitarbeiten Günter Niedermayer: „Der Berger steckt sich doch sowieso das Geld in die eigene Tasche.“ Auch in Kastelruth liefen die Leitungen heiß. Die Spatzen sollen ja nicht kommen. Einige Hauptgegner saßen dann beim Konzert beim Nachbarn auf der Haubank. Manche sogar an der Stallmauer. Ich kenne 8 Namen und Personen die dann gegen 21 Uhr ohne Eintrittskarte im Zelt waren und zwei waren sogar im VIP Raum bei den Kastelruthern und haben Vorträge gehalten. Genau die Personen, die zu den Spatzen sagten: „Kommt nicht nach Ainring.“ Hätten mich Albin und meine Frau nicht zurückgehalten, dann hätte ich sie hundertprozentig rausgeworfen. Mit Recht, da sie auch nichts bezahlt hatten.
Hier gibt’s aber in meinem Buch klare Hinweise und Tatsachen, wie man Rufmord so richtig betreiben kann. Haberfeldtreiben ist da noch eine feine Sache.
06.Mai.2015
Die Lodenmantelgeschichte
Da gab es einen Geschäftsmann in Ainring, der 1955 - 1958 bei 30 Grad auch mit einem dicken Lodenmantel, meine Mutter sagte dazu Barrasmantel, in die kleine Metzgerei beim Neuwirt kam. Beim Neuwirt gab es einen kleinen Verkaufsladen von dem Turnhuber Heinrich. Meine Mutter war bei den Turnhubers als Köchin angestellt und sie mochte die Familie sehr. Der Heini war viel zu gut und die Frau Turnhuber war eine sehr feine, hübsche Frau. Geschäftlich klappte es aber nicht so gut. Sie wusste, dass der Kunde mit dem Lodenmantel auch ein Verwandter von den Turnhubern ist. Meine Mutter wunderte sich immer sehr über diesen Mantel.
Immer musste sie was aus dem Kühlhaus holen. Das heißt er schaute in die Theke, sah kein Kalbsherz und sagte: „Hast Du heute kein Kalbsherz?“ Sie musste dann in den Eiskeller, der fast 50m entfernt war. Ein Produkt fehlte immer in der Theke und sie musste jedes Mal in dieses Kühlhaus. Ein, zwei Wochen machte sie das Ganze mit und dann bemerkte sie folgendes: „Beim Rausgehen des Kunden standen ein paar Wienerwürstl aus den Taschen des Lodenmantels. Sie achtete dann immer auf die Taschen bzw. ,bevor sie ins Kühlhaus ging, was sie noch in der Theke hatte.
Mama sagte oft: „Zwei Mark bezahlt und mindestens für 30 bis 40 Mark gestohlen!“ Die Famlie Turnhuber machte Konkurs, waren Großgrundbesitzer in Ainring, ihnen gehörte auch die Neuwirtsalm und viele Grundstücke. Obwohl die Gaststätte immer voll war und er sogar für eine ganze Schweinshaxe 1,80 DM verlangte, kamen sie immer tiefer in den Schuldenberg. Der Verwandte wusste, dass es ihm nicht gut geht und trotzdem hat man hier noch alles getan um sie zu schädigen. Das waren die Oberdorfheiligen.
Der letzte Auftrag war, dass der Herr Turnhuber zu meiner Mutter sagte: „Heute machst Du ein Lüngerl!“ Sie hatten nur noch einen Gast zum Mittagessen. Der Rosner Toni, der Onkel vom Charly. Er kam immer mittags zum Essen. Er arbeitete auf der Gemeinde und sagte: „Marianne, guad host kocht.“ Meine Mutter sagte immer, das war ein ganz netter, so ähnlich wie der Charly. „Zum Lüngerlkochen brauch ich eine Lunge und a bisserl a Schweiners.“ Der Heini Turnhuber ging ins Kühlhaus und brachte eine Kiste alte Knochen, stellte sie hin und sagte zu meiner Mutter: „Jetzt is aus!“
Setzte sich an den Küchentisch und weinte bitterlich.
Fortsetzung folgt…
06. Mai 2015
Ainringer Wirtshausgschichten – Der Kerzenständer
In meinen Geschichten habe ich einmal erzählt, dass der alte Johann Stehböck, Feuerwehr-Ehrenkomandant, Organist und Korigent, ein Freund des Hauses Berger war. Der alte Hans Stehböck hat bei mir einen Kerzenständer für die Kirche in Ainring in Auftrag gegeben. Ich habe ihn mit 14 Jahren gedrechselt, braun gebeizt und als er ihn zahlen wollte hat mein Vater gesagt: „Den wirst Du spenden!“ Darüber war ich nicht so begeistert, aber als junger Mensch denkt man anders. Ein halbes Jahr später hat ihn mir aus der Kirche geholt und ich habe den gleichen nachgedrechselt. Dann stand einer links und einer rechts. Ich war sehr stolz darauf und es war die beste Werbung. Ich habe 30 bis 40 Ständer gedrechselt und sie an Gäste und andere verkauft. Vor kurzem kam ein Schreiben von Frau Utzmeier, dass sie sich durchlesen können. Immer wieder habe ich Ihr geantwortet. Nun zur Erklärung für diejenigen die mich nicht so gut kennen. Vom 5. Lebensjahr an war bei uns immer der Kaibi Luk beim Frühstück. Ab 1970 kam auch der Charly, der Rosei, zu uns. Der Luk um 6 Uhr, Charly pünktlich mit der Bildzeitung im Gepäckträger eingeklemmt um 7.10 Uhr. Das Weißbier schenkte er sich selbst ein und er las in Ruhe seine Zeitung. Mein Vater und der Luk saßen in der Küche und besprachen, was am Tag zuvor beim Neuwirt los war. Der Charly war ein äußerst angenehmer Stammgast, ein hilfsbereiter Mensch. Ich will Euch nur sagen, dass damals 1972 bis 1980 Bei meinem Bruder beim Neuwirt und deren Pächter in der Mittagspause 20 bis 25 Stammgäste saßen. Um 10.00 Uhr kam der Moar Toni, dann der alte Schaider Franz, jeder hatte seinen Stuhl, der Bagger Mat, die Metzger und um 12.10 Uhr pünktlich die Keramikmannschaft. Dazu gehörte auch der Charly. In der Mittagspause wurde zuerst Weißbier oder Bier getrunken und dann stellten sie auch Biba um. Das waren doppelte Cognac. Der Planschi, der Charly, mein Bruder Hansi, der Nowak und weitere Kandidaten haben dann mit dem Kaibi Luk usw. schon mittags auf Cognac umgestellt. Damals war mein Bruder Helmut Pächter und dann die H.-H. Marianne. Ich war noch nicht Pächter und hatte sowieso, da mein Bruder hansi auch dabei war, einen Graus. Dass mein Vater und der Dusch Hans Flaschenweise Jägermeister tranken war auch nicht zu meiner Freude. Ich habe heute nur wenig Zeit, aber ich bitte Sie, dass sie sich mal reinlesen, in das was die Frau Utzmeier schreibt.
1980 brach der Fremdenverkehr in Ainring total zusammen-. 1981 habe ich die ersten Übernachtungsbusse hergebracht. 1978 wurde ich singender Wirt durch die Fernsehsendung von Maria Hellwig. Gleich zwei Wochen drauf baute man mir bei der Bäckerei Götzinger ein Grab auf. 2 Ainringer, einer der im Diamtenspitz wohnt, holte vom Friedhof ein Grabkreuz, dass man bei den Beerdigungen aufs Grab stellt, schnitt das Bild vom Plakat aus und klebte es auf das Grabkreuz. Mit Erde und Blumen, „Hier ruht der spinnende Wirt“. Über alle Plakate die ich damals aufhing, haben sie einen Klebestreifen geklebt. Weiß mit schwarzer Aufschrift: Zwecks Stimmbruch geschlossen. Es gab hier Kriminalpolizeiliche Ermittlungen und die Täter sind bekannt.
Was sagen Sie dazu? Ist das normal? Oder bin da auch ich Schuld? Die Frau Utzmeier war eine hervorragende Vermieterin und Charly war stocknarrisch, wenn sie einmal ein freies Zimmer hatte. Er sagte, das weiß ich noch wie heute: „Die anderen sind voll und bei uns sind 2 Zimmer leer. Meine Schwester hat mich heute wieder zusammengeschissen und gesagt, Du Depp trägst noch das ganze Geld zum Berger!“ Am selben Tag haben wir noch die beiden Zimmer beim Rosei belegt. Ich glaube die Damen vom Verkehrsamt Ainring können bezeugen, dass Frau Utzmeier sehr daran interessiert war Gäste zu bekommen. Jetzt schreibt sie ich hätte die Ainringer Vermieter ausgenutzt. Übrigens die zwei Kerzenständer stehen nicht mehr in der Kirche. Man müßte einmal nachdenken, ob man den gestifteten Teppich von der alten Schmidin, zwecks schlechten Gewissen auch rausnimmt. Auch dazu werd ich jetzt deutlich. Es ist eine bodenlose Frechheit zu behaupten ich hätte den Burschen die Hütte weggenommen. Ich weiß es noch, wie der junge Wingei, der liebe Maxi, zu meiner ersten Frau im Zusammenhang Burschenhütte sagte: „Du vollgefressene Bergersau brauchst da oben nicht wohnen wo unsere Burschenhütte steht.“ Auch dazu werde ich mich äußern und mit Pachtvertrag genau beweisen, was damals lief. Es war sogar noch schlimmer, sie sollen nur wissen, wie nett, dass die Menschen hier sind. Es gab dann auch eine Aussprache im Kulturhaus, wo unser Herr Pfarrer um Aussöhnung bat. Mit dem Burschenverein ist das jetzt fast 20 Jahre gelungen. Nur der neue junge Wingei hat es mal wieder geschafft Unfrieden zu stiften und auf meinem Grundstück ohne Erlaubnis zu baggern und hier vielleicht sogar neue Parkplätze zu schaffen. Als ich ihn fragte, was er hier macht, sagte er, er hätte ins Grundbuch geschaut, mir gehört das nicht und ich hätte gar nichts zu sagen. Der junge Obergscheide weiß aber nicht, dass ein Erbaurechtsvertrag bzw. Pachtvertrag auch ein Vertrag ist. Ich gebe dem Burschenverein den Tipp, ein paar Vernünftige Leute zu mir zu schicken die hier wieder Frieden schaffen. Nebenbei, der Pachtvertrag endet demnächst. Wie oft ich den Pachtvertrag kündigen hätte können, wissen sie selbst. Beim letzten Dorffest riss mir um 5 Uhr früh die Geduld, als die Musik noch sehr laut war. Da waren noch 4 da, unter anderem der junge Wingei. Ich war im Schlafanzug und wie frech er da wieder war, will ich gar nicht schreiben. Die gleichen Personen aus dem gleichen Haus versuchen jetzt wieder das noch gute Verhältnis zum Burschenverein zu zerstören. Aber das wird jetzt einfach öffentlich gemacht und jeder kann sehen, wie die Herrschaften ticken und mit welchen Mitteln mich nur schlecht machen wollen. Tatsache ist, ich habe von der Brauerei Wieninger auf Erbaurecht, die Neuwirtsalm und alles was dazugehört übernommen. Die Burschenhütte wurde verzogen und wieder auf ein sehr schönes Grundstück gestellt. Wir werden als Nachbarn mehrfach seit 20 Jahren von den Burschen gestört und belästigt. Oft bis in die frühen Morgenstunden. Ich habe 20 Jahre lang Verständnis gehabt und werde mir nun gut überlegen was ich mache. Anbei Kopie des Pachtvertrages, wo der verstorbene Max Wieniger in diesen Pachtvertrag aufmerksam machte, wie das Verhältnis zwischen Brauerei und Familie Berger sein sollte. Ich glaube, es ist wieder mal bewiesen, dass einfach nur Rufmord geschürt wird. Frau Utzmeier hat sich wenigstens einmal getraut einmal zu schreiben, was die anderen seit Jahrzehnten erzählen kommt noch alles.
Zur Vermieterei
Ich habe heute Nacht noch einmal überlegt. Von 1979 bis mindestens 2005 habe ich sämtliche Quartiere in der Umgebung gefüllt. Auf bayerischer Seite waren wir bis nach Kammer, Ruhpolding, Reit im Winkl und die letzten Gäste, die Oberbayern gebucht hatten, 7 Tage Busreise sogar die letzten stiegen um 0.05 Uhr Sonntags auf der Insel Rügen ein, um 17 Uhr in Ainring aus und dann ging es in die Quartiere sogar bis nach Hüttau, Koppel, Endorf. Jeden Sonntag 1.000 bis 2.000 Gäste anreise. Für 199,00 DM inkl. Halbpension. Ich blieb keinem Vermieter einen Cent schuldig, möchte aber erwähnen, dass ich mit Reiseveranstaltern wie Sonja Reisen Firma Grund und Garant aus Bremen fast 1 Millionen DM verloren habe. Aus Privatvermögen habe ich alle Vermieter zwischen 78 und 89 wo die Werbefirmen unser Bayerland überfluteten bezahlt. Ich hätte nie einen Vermieter geschädigt, auch wenn die Zeiten nicht einfach waren. Wer hat die Firma Wagnermeier in Ruhpolding gekannt oder den Diel in Bergen? Das waren die großen Manager der Werbefirmen. Und dann kamen alle zum Berger, weil dort die Musik spielte und das Programm passte. Jetzt zu sagen ich hätte die Vermieter ausgenutzt, die über 25 Jahre nur profitiert haben, ist Ainring live. Dass der Kerzenständer aus der Kirche verschwinden musste hat sicher auch einen Grund. Aber ich werde auch dieser Sache auf den Grund gehen.
Von den heiligen und scheinheiligen in Ainring die in derselben Straße wohnen, gibt es Morgen eine nette Geschichte, in Sachen Lodenmantel. Auch jemand der ganz vorne in der Kirche stand und zu den heiligsten gehört hat.
Liebe Leser,
ich brauche Zurzeit eine Pause, da ich nicht so gut drauf bin. Wir haben täglich wieder sehr viel Arbeit und auch viele Sorgen.
Wie angekündigt haben wir einen Wirtschaftsprüfer in Niederbayern Straubing beauftragt, die Kasse der Ruperti Direktbürger Hilfe e.V. zu prüfen. Gestern haben wir nachtelefoniert. Es wird wohl bis Anfang Mai dauern. Der Herr verspricht mir bis Anfang Mai einen Prüfbericht abzugeben.
Wie ihr wisst haben wir das Gästebuch geschlossen und alle gebeten sich per Mail an uns zu wenden. Leider haben wir von den bekannten Namen nichts mehr gehört. Es ist auch keiner zu uns gekommen um die Kasse oder den Rechenschaftsbericht in unserer Buchhaltung einzusehen. Ich hätte mich auch wirklich über einen persönlichen Besuch gefreut.
Vor ein paar Tagen war die Wandergruppe vom Kurstift bei uns. Ein sehr netter Herr sagte er kann das alles gar nicht glauben, was ich da schreibe. Ich sagte nur „Es muss alles stimmen, sonst hätte mich bestimmt schon jemand verklagt.“ Er sagte: „Haben sie nie etwas gemacht?“ Ich sagte: „Aber wenn, dann nur zu Hause und nicht in fremden Häusern.“ Er hätte gehört, ich hätte einer Mitarbeiterin mit einer großen Bohrmaschine in den Rücken gebohrt. Da musste ich lachen.
Obwohl ich wirklich keine Zeit habe, das muss ich schnell erzählen.
Ihr kennt doch den Gamstatter Hermann und den Hausei, den Rehrl Hans. Der war bei mir auch 20 Jahre Metzger. Ich fuhr wie jeden Montag um 3 Uhr Richtung Niederbayern nach Friedolfing zum Schweine holen. An diesem Montag kam ich pünktlich aus dem Bett, war um 4 Uhr früh schon beim Dandl, 30 Minuten zum Laden, ich glaube wir hatten 65 Schweine, LKW und Hänger. Dann fuhr ich gegen 5 Richtung Ainring zurück. Der Hermann stand schon auf der Kreuzung in Perach und erzählte mir, dass der Charly jetzt über unserer Metzgerei wohnt. Hier schlief die tüchtige Küchenhilfe aus Niederbayern. Einer der fleissigsten Menschen, die ich kannte. Sie und die Boschana, unsere Jugoslawin, die auch 30 Jahre bei uns war, machten für 1.500 bis 2.000 Leute 80 Tage hintereinander zu viert jeden Tag Buffet. Die tüchtige Köchin brachte ich durch eine Annonce in Passau nach Ainring. Der ledige Charly hat sich in sie verliebt. Der alte Wingei, der eigentlich nichts mit mir redete, sagte nur: „Wohnt jetzt ein Postbot beim Neuwirt?“ Weil Charly hatte einen gelben Polo, ein ehemaliges Postauto. Er stand jede Nacht bei der Metzgerei. Ober der Kühlung schlief unsere Köchin. Wir hatten alle schon eine Mordsgaudi, weil wir den Charly beobachteten wie er mit vier Holzkisten von der Mosterei Kraiml Laufen, Richtung Neuwirt ging. Ich sagte: „Charly was machst Du?“ Er sagte nur: „Das Bett ist durchgebrochen.“
Hermann und ich hatten schon eine Gaudi von Perach nach Ainring. Als wir vorm Schlachthaus stehenblieben war das Postauto da und Hermann schrie in Richtung Fenster: „Charly auf, trara die Post ist da!“ Ich musste noch einmal in die Kühlung, die genau unter Charlys Zimmer war. Elektro Klössl hatte eine große Hilti in der Kühlung stehen lassen. Mit einem 4 cm Durchmesser großen Bohrer. Ich sagte zum Hermann. Da Bohren wir jetzt rauf. Der Charly schlief noch gut. Der Rehrl Hans reichte mir die Bohrmaschine, ich stand auf dem Bierzelttisch und dann setzte ich den Bohrer in Richtung Charlys Bett an. Der Hermann sagte: „ Bohr ihn bloß nicht an!“ Ich sagte: „Wir haben 30cm Luft, er hat Kraiml Kisten aufgestellt!“ Ich setzte den Bohrer an und brach gleich durch 20 cm Isolierung, dann rief der Hans: „Jetzt ist er wach!“ Charly schrie aus dem Fenster „Ihr Grattler!“ Und mit seiner Köchin zusammen, wie zwei Turteltauben, geschimpft. Ich bohrte weiter, dann kam ein Bretterboden, Teppich und dann wickelte sich um den Bohrer Charlys Bett. Die Zudecke war dann wie ein Hubschrauber und ich dachte mir reißt die Maschine den Arm ab. Ich konnte auch vor lauter Lachen den Bohrer nicht mehr ausschalten. Über mir schepperte es, als ob ein Hubschrauber landen würde und die Beiden schrien. Irgendwann riss Hermann den Stecker raus.
Es war ein unvergesslicher Montag. Charly war stocknarrisch und er kündigte mir die Stelle Geschäftsführer der Kegelbahn. Sie bekamen dann ein stabiles Bett mit Heumatratzen und alles war wieder gut.
Also auch ich machte Blödsinn. War auch jung, aber musste es immer wieder selbst bezahlen oder selbst reparieren.
Auf meinen Aufruf hin, sie sollen sich melden, wenn ich etwas kaputt gemacht habe, hat sich keiner gerührt.
Am Wochenende haben ein paar Leute versucht die Hochwassergala von 2002 anzuzweifeln und sogar den verstorbenen Karl Moik auf unserer Homepage schlecht zu machen. Was hier ablief ist beschämend. Auf Grund dessen habe ich entschieden im Gästebuch keinerlei Einträge mehr zuzulassen. Da mein bester Freund erst vor knapp 14 Tagen verstorben ist und er sich selbst nicht mehr wehren kann, habe ich recherchiert. Das Ganze ist jetzt 13 Jahre her und wir haben auch nur noch wenige Unterlagen. Aber eine Aufstellung war im Computer zu finden, die sehr interessant ist.
Abrechnung Ruperti-Reisen Thomas Berger, Spendengala zugunsten Hochwasseropfer am 17.09.2002 in Ainring:
376 Karten Ruperti-Gäste á 20,- € das waren unsere Hausgäste.
275 Karten an der Abendkasse á 20,- €
1.371 Karten im VVK an Einheimische á 20,- €
3.866 Lose verkauft a 2,- € (hier spendierte Ruperti-Reisen ich glaube 40 Reisen von Tagesfahrten bis Mehrtagesfahrten) das ergibt 7.732,- € für Lose.
Brauerei Wieninger spendete für 1.328,50,- € Bier
Meine Freunde vom Achensee, Hans Rieser als Bürgermeister und Taufpate von meinem Sohn Hansi, organisierte über den Tourismus Verband Achensee (wo ich jede Woche mit unseren Bussen 300 – 400 Leute zum Achensee brachte und das über 10 Jahre lang) 5.450,- €
Wolfgang Handrick, 60mal mit Ruperti-Reisen unterwegs, ein armer Rentner aus dem Osten, weinte auf der Bühne und zog 500,- € aus der Tasche
Familie Lürzer aus Obertauern, sie kennen sie vielleicht Lürzer Alm, Lürzer Betriebe Obertauern, Freunde unserer Familie 500,- €
und Max Aicher 500,- €
Insgesamt waren das dann 56.450,50,-€
Thomas und Eva-Maria Berger 5.000,- € Spende
Dann waren es an diesem Abend 61450,50,- € und es folgten weitere Spenden bis zu einem Gesamtbetrag von 72.000,- €
Vielleicht darf ich noch folgendes hinzufügen. Im August waren wir im Spreewald und hatten 7 Tage lang jeden Tag Veranstaltungen. Die Mücken waren so böse, dass wir keine Nacht schlafen konnten. Vor unserem Bett stand ein großer Ventilator. Ein direktes Gebläse, dann ging es. Wir haben dort die Zelte abgebrochen und sind auf dem direkten Weg nach Ainring zurück. Mit ca. 30 Mitarbeiter haben wir das Zelt und die ganze Einrichtung in Tag und Nachtarbeit schnellstens wieder aufgebaut. Nebenbei mussten wir für die Gala werben, da der Kartenverkauf vor Ort nicht so gut lief. Egal wie, es war eine unwahrscheinliche Leistung, die ich heute sicherlich nicht mehr gesundheitlich und nervlich durchstehen würde. Nebenbei haben wir noch die 19 Künstler organisiert und ich behaupte es war eine einzigartige Veranstaltung. So viele Interpreten für 20,- € Eintritt. Kann man das wirklich als Spende ansehen oder war es ein Konzertbesuch mit einem guten Zweck? Die 20,- € waren ja Eintrittsgeld. Für 19 Interpreten würden man da in Salzburg heute sicher 90,- € bezahlen.
Die Spenden wurden verteilt wie bekannt. Und Karl Moik wollte einfach noch einen Betrag für Oberalm. Hier gab es einige schwer betroffene Familieen, die ich gerade über die Stadt Oberalm ausfindig mache. Bzw. Oberalm ist verständigt, nachzuweisen, wie sie den Betrag von Ruperti bekamen. Die müssen auch suchen, bitte haben sie Verständnis.
Im Namen meiner Mitarbeiter und ehemaligen Mitarbeiter möchte ich als Firmenchef dieses Unternehmens, noch einmal klarstellten, dass die Spendengala 2002 auch eine einmalige Geschichte war. Heute wäre das alles undenkbar und mit unserem neuen Mindestlohngesetz und Stundenaufzeichnung usw. undenkbar. Der Zoll würde uns noch vor der Veranstaltung den Laden dicht machen. Alle Rupertimitarbeiter haben 14 bis 18 Stunden oder oft auch durchgearbeitet. Fragen sie hier mal einen Lohwieser Sepp, der mir am nächsten war und heute noch weiß, was wir alle geleistet haben um so etwas auf die Beine zu stellen. Schon damals war es beschämend was danach geredet wurde. Gott sei Dank habe ich diese Liste gefunden und Diejenigen die das noch bezweifeln müssen mich gerichtlich anklagen und somit beweisen, dass hier was nicht richtig lief. Auch ohne Namen und Adresse Anschuldigungen ins Internet zu schreiben, lasse ich von meiner Seite her nicht mehr zu. Es wurden von dieser Veranstaltung über 72.000,- € gespendet und ordentlich verteilt. Nun wissen sie auch, woher das meiste Geld kam - von Ruperti und unserem Betrieb. Das Zelt auf und ab zu bauen und alles was dazugehört, hat mich mindestens 40.000,- € gekostet. Dies könnte man hier noch zusätzlich als Spende von Ruperti aufführen. Was ich persönlich leisten musste, steht nicht zur Debatte.
Am Wochenende waren viele Leute am Ulrichshögl. Wir waren so gut wie ausgebucht und wir freuten uns über ein paar Sonnenstrahlen. Ich freute mich aber ganz besonders über die vielen netten Menschen, die zu mir sagten schreib Deine Geschichten weiter. Es interessiert uns auch was Du so alles machst und lass Dich nicht immer von ein paar Neidern narrisch machen. Einer sagte ich sollte die Geschichten kennzeichnen und damit fangen wir heute an.
Es ist ein guter Anfang:
Nummer 1: Karl Moik
Wie ich meinen verstorbenen Freund Karl Moik kennenlernte werden sie in meinem Buch lesen. Ich kann ja nicht alles verraten. Da gibt’s ja noch viele Überraschungen. Eine Geschichte über Neid und Missgunst fällt mir da ein. Viele erzählten ja, der Berger wird der Moik Nachfolger. Hierzu möchte mich nicht äußern, aber es liefen schon viele Gespräche und einmal war ich ganz nah dran und wir verhandelten direkt mit dem ORF und den Verantwortlichen. Auf einmal kam ein Anruf aus Wien ich müsste am nächsten um 10Uhr beim Unterhaltungschef in Wien sein. Ich machte einen Luftsprung wie ein kleines Kind und war mir sicher ich bekomme eine Sendung. Ich machte dem ORF einen Vorschlag und stellte ein Konzept für eine neue Volksmusiksendung vor. Bei der Fahrt nach Wien war ich mir sicher es klappt. Ich kam ins ORF Zentrum und man erwartete mich. Ein großer runder Tisch und 5 Herren und eine 1 Dame saßen dahinter. Da dachte ich mir noch es geht ziemlich streng zu. Keine gute Atmosphäre. Der Unterhaltungschef Dr. Böttger sagte: „Herr Berger wir müssen dringend reden.“ Ich meinte: „Dafür bin ich da!“ „Sie sind doch ein Freund von Karl Moik?“ Ich sagte: „Das stimmt!“ „Es fällt uns auf, dass sie ein sehr guter Freund sind.“ Ich antwortete wieder mit Ja. „Wieviel zahlen sie Karl Moik für die Freundschaft?“ Dann wurde mir klar was da läuft. „Wir wollen wissen, was Sie Herrn Moik bezahlen für die ganzen Reisen und Geschäfte oder was bekommt Herr Moik für die Eintrittskarten Musikantenstadl usw.?“ Ich hatte nämlich über 128.000 Menschen zum Musikantenstadl gebracht. Ich sagte „Meine Herren das kann ich ihnen genau sagen. Jede Woche frische Weißwürscht, ein Pfund Leberkäs, Schinkenwurst usw.“ Sie fragten nochmal „uUnd was noch?“ „Ich habe einen Freund und das ist mir wichtiger, als alles andere.“ Dann gab es noch Gespräche die ich nicht veröffentlichen möchte aber das Fernsehen erklärte mir, dass es viele gibt die an Moiks Stuhl sägen und seinen Platz einnehmen möchten. Sie sind sehr froh, dass ich nicht dazugehöre und der Vorschlag über meine Sendung würde geprüft werden. Aber sie meinten ein Geschäftsmann mit 90 Bussen, 104 Reisebüros und über 1.000 Beschäftigten wäre keine gute Voraussetzung als Moderator für eine eigene Sendung. Dann war mir schon klar, dass ich mich wieder um mein Geschäft kümmern muss und die Herren in Wirklichkeit Recht haben. Eine eigene Sendung ist ein Vollzeitjob und beim Heimfahren habe ich meine Bewerbung für meine eigene Sendung zurückgezogen. Mit dieser Geschichte sehen sie: überall waren die Neider. Nicht nur in Ainring. Keiner konnte verstehen wie man so ein großes Rad drehen konnte. Heute verstehe ich auch nicht mehr, woher ich die Kraft eigentlich hatte. Wahrscheinlich waren es die vielen guten Mitarbeiter, die mir die Kraft gaben. Wenn ich nur an meine Omnibuswerkstatt denke, an die Mechaniker oder die 140 festen Busfahrer, alle meine Mitarbeiter im Büro… Ich kann sie alle gar nicht namentlich erwähnen. Es waren alle tüchtige Leute die sich rund um die Uhr für mich einsetzten. Heute wär das gar nicht mehr möglich und absolut undenkbar. (Siehe Mindestlohn) Nicht weil die Leute bei uns wenig verdienten, nein die Stundenaufstellungen würden das alles, was geleistet wurde, unmöglich machen. Man wäre nur noch im strafbaren Bereich. Hier sieht man, wie dieses neue Gesetz nicht nur uns Gastronomen zu schaffen macht. Die Verwaltung und Aufstellungen würden das Ganze, bevor es losgeht, kippen. Ich hoffe, dass ich wieder ein paar Interessante Geschichten geliefert habe. Ich werde auch in Zukunft mehr über mein Geschäftsleben berichten und so mancher wird dann auch verstehen wie schwierig Gastronomie und Hotellerie ist.
Nummer 2: Meine Ostergeschichte -oder meine Osterfeiertage
Vor Ostern machten wir ein bisschen Urlaub. Meine Telefonrechnung war sicher höher als die Hotelkosten. Trotzdem konnte ich mich gut erholen und marschierte täglich 15km. Ich rief täglich meinen Hausmeister an. „Alles ok?“ „Chef Aggregat läuft, alles gut.“ „Wie geht’s der Heizung?“ „Alles gut Chef!“ Der liebe und gute Mann merkte nicht, dass die automatische Wasserzufüllung kaputt war und ein Kessel ohne Wasser lief. Den hat es zerrissen. Er schaltete dann den zweiten ein und auch der ging auch kaputt. Die große Umwälzpumpe lief trocken - Totalschaden. Dann gab es eine Kettenreaktion. Das Aggregat lief heiß, das zweite saugte Luft und fiel auch aus. Als ich heimkam war alles kalt. Es waren 100 Gäste im Haus. Ratlos stand ich da. 6 Installationsfirmen hatten keine Zeit, 3 schauten es sich an und jeder sagte „Geht vor Ostern auf keinen Fall.“ Unser Herr Obermeier, Heizungsbauer aus Teisendorf, kam ins Krankenhaus. Mein zweiter Meister wurde 3 Stunden später von einem Hund gebissen und gegen 13 Uhr waren nur noch Aslan, Zahid und ich da. Wir hatten nur noch 4 Stunden. Um 17 Uhr kamen die Busse. Dann kam uns eine Idee und wir machten mit Pottdicht wenigstens einen Kessel flott. Beim Aggregat half mir der Bichlmaier aus Reichenhall. Der Bertl Bichlmaier ist ein toller Mann und wir Beide verstehen uns einfach und sind uns technisch meistens einig. Er arbeitete mit seinem Mechaniker bis 23 Uhr. Vorher brachten wir ein Aggregat wieder zum Laufen. Ein Hausmeister war unterwegs nach Niederbayern und holte Erzsatzzeile, der Andere in Richtung Wien. Am Dienstag kam Licht ins Dunkel. Bis Gründonnerstag täglich 16 Stunden mit der Mannschaft, bis wir alles wieder für Ostern im Gang hatten. Nebenbei die Metzgerei, die Ostervorbereitungen, ein ausverkaufter Rupertihof. Und Hansi war nach mir auch 8 Tage im verdienten Urlaub. Wenn er nicht da ist, dann weiß ich erst, was ich an ihm habe. Thomas wird jetzt auch ganz gut, er ist einfach ein guter Kellner und Verkäufer und das brauchen wir. Die Feiertage sind gut verlaufen und die Heizung lief auch Sorgenfrei. Die Stromerzeugung ist mein Hobby und ich habe einfach große Freude daran, für alle Betriebe den Strom selbst zu Erzeugen und die Abwärme zu nutzen. Jetzt haben wir noch den Montag. Der Högl ist gut gebucht, der Rupertihof ist immer noch voll und es gibt viel Arbeit.
Ab Morgen hat meine Sekretärin Urlaub und bis nächsten Dienstag ist Pause.
Ich hoffe, dass ich bis dahin für die Hochwassergala 2013 eine geprüfte Kasse von einem Wirtschaftsprüfer vorlegen kann. Der Verein Ruperit Bürger Direkthilfe e.V. wird von einem Wirtschaftsprüfer geprüft. Sie bekommen dann weitere Informationen.
Neben dem Diktat habe ich ein paar interessante Fotos gefunden.
Beim Heimfahren einer großen Tournee war mein Freund Karl Moik müde. So schlief er neben mir ein. Und das war oft so. Aber er hatte einen sehr harten Job.
Unser Zelt.
Karl Moik mit seiner geliebten Kalbsbrust.
Ein Foto wo Maria Hellwig in der Kutsche saß und ich bei 3.000 Menschen mit 2 schönen Haflingern ins Zelt fuhr. Für die Pferdefreunde unvergesslich. Ich sang das Lied „Stellts meine Ross im Stall“ und bei vollem Zelt fuhr ich durch die Reihen. Martina war bei den Pferden und sie taten keinen Mucks. Das waren die besten Pferde die ich in meinem Stall hatte. Als ich im Trab beim Zelt hinausfuhr hätte ich fast vergessen den Kopf einzuziehen. Ich hatte wie immer großes Glück.
Zu unserem Bademeister Walter:
Als die Sache mit der Wasserqualität endlich klar war und der Herr Karl Petz vom Gesundheitsamt, die Nachricht „Moorwasser, alles ok“ überbrachte, war mein Vater froh. Er brauchte jeden Pfennig und die Einnahmen. Durch den Schwimmbadbau bekam er 40 Kriegsinvaliden die 3 Wochen blieben, das war ein Erfolg. Er erhielt sogar einen neuen Vertrag und pro Person 12,50DM für Vollpension. Die ersten Fließwasserzimmer mit Zentralheizung wurden gebaut. Die Kriegsversehrten und vor allem die Frauen und Kinder waren vom Schwimmbad begeistert. Doch die Nachbarn konnten es einfach nicht ertragen, dass der Sepp Huber Hans mit dem Moosgrundstück so viel Geld verdient. Der Bademeister Walter war beliebt. Viele können sich noch daran erinnern, wenn er ganz laut schrie: „Hat noch jemand was in der Badehütten? Wer noch nicht bezahlt hat, bitte an die Kasse kommen!“ Viele Ainringer wählten den Eingang mit einem Sprung über den Stacheldraht und wollten nicht an die Kasse kommen. Die hat sich der Walter geschnappt. Die ersten Bikinis kamen und es war richtig schön im alten Berger Bad. So mancher hat bestimmt nur schöne Erinnerungen.
Dann kam der Hammer. Das Landratsamt, Herr Karl Petz und die Polizei kamen ins Berger Bad. Wo ist hier der Bademeister? Herr Walter antwortete: „Der steht vor Ihnen.“ Polizist: „Es liegt eine Anzeige vor, in der eine Bäuerin aus Ainring behauptet Sie könnten nicht schwimmen.“ Herr Walter antwortet: „Das stimmt.“ Die Polizei fragte: „Was machen Sie, wenn einer ertrinkt?“ Unser Bademeister antwortete: „Den müssen wir nach drei Tagen beerdigen.“ Alle lachten und mein Vater kam und stellte den neuen Rettungsschwimmer vor, einer seiner Metzger der Kawici, der von dem Job begeistert war.
Nacktbaden in Ainring
Mit großer Freude habe ich heute in der Zeitung über das künftige Mondscheinbaden gelesen. Super! Gute Idee, gefällt mir.
1956 hat mein Vater in Ainring das Berger Bad eröffnet. Das erste Freibad weit und breit. Von Anfang an hatte er auch große Gegner und es waren die gleichen Gegner und Namen, die mit dem Rohr zu tun haben. Obwohl mein Vater unter schwierigsten Bedingungen kurz vor dem Ausstand war, hat man ihn in Ainring noch zusätzlich mit Füßen getreten. Es gibt viele Zeugen, die das alles miterleben durften.
Mein Vater wollte eigentlich Berufsmusiker werden, seine erste Frau aber war in München bei einer Familie Zeller, die das größte Freibad dort betrieben. Es war die bekannte Floßlende. Die Familie Zeller hatten keine Kinder und haben meinen Vater wie einen Sohn gesehen. Seine Frau Walpurga Berger hatte schon einen Sohn, den Helmut, der schwer von der englischen Krankheit gezeichnet war und als Kind einen dreimal so großen Kopf hatte wie normal. Das gibt aber nochmal eine eigene Geschichte über Selbstheilung. Die Familie Zeller waren vermögende Leute, nur Herr Zeller hat über Nacht das ganze Geld an der Börse verloren. Anschließend nahm er sich das Leben. Die Stadt München verlängerte den Pachtvertrag der Floßlende nicht mehr und mein Vater stand vor der Entscheidung nach Ainring zu gehen. Er sagte das der Frau Zeller. Sie solle doch mitkommen, er würde zu Hause eine Wirtschat bauen. Sie sagte: „Von München geh ich nicht weg, aber ich kann mir das ja mal anschauen.“
Ein LKW kam, sie packten alles zusammen und warteten auf die Frau Zeller. Sie kam nicht. Mein Vater wollte die Tür Ihres Schlafzimmers öffnen. Sie hatte sich an der Türklinke erhängt. Kurzum, mein Vater kam mit seiner Frau und dem Helmut in Ainring an. Der Großvater sagte zu meinem Vater: „Deine zwei Brüder sind gefallen. Du wirst jetzt der Bauer.“ 14 Tage später hatte er die Maul und Klauenseuche, den ganzen Viehstand verloren und keine Versicherung.
Seine Frau erwartete ein Kind und Hansi kam in Ainring auf die Welt. Kurze Zeit später wurde seine Frau Krebskrank und er sagte, immer wenn er im Wald arbeitete, dort oben bei den Eisstockweihern, hörte er sie sogar vor Schmerzen schreien. Er musste Morphium in Salzburg holen und das letzte Geld war weg. Seine Frau verstarb und er stand mit zwei Buben und dem Opa ganz alleine da. Die ersten Fremdenzimmer wurden gebaut und ein Vertrag mit dem Landeswohlfahrtsverband, der ihm Gäste brachte, war nur möglich, wenn er ein Schwimmbad hat. Und so hat mein Vater in Ainring nicht nur das erste Schwimmbad gebaut, sondern auch die erste Sauna. Ein Bild zeigt die Familie Schwerzl, die die ersten Gäste im Rupertihof waren und auch zu den ersten Badegästen zählten. Herr Schwerzl erzählte mir als Kind immer vom Nacktbaden im Berger Bad. Als der Kaibi Luk dann mit dem Viehwagen vors Bad fuhr und alles ausleuchtete. Die Frauen trauten sich nicht mehr aus dem Wasser und die Polizei stand auch mit den großen Lampen da. Unsere liebe Nachbarin konnte den Erfolg nicht verkraften und auch nicht, dass der Berger mit den Mooswiesn so viel Geld verdiente. 10 Pfennig Eintritt waren es damals und ich seh heute noch die Plastiktüte voll Pfennig, Fünferl und Zehnerl, die der Bademeister Walter am Abend abliefern musste. Die Wasserqualität wäre schlecht und die Leute wären krank, sagte sie und zeigte es an. Rauskam, dass es Moorwasser ist, sogar gesund sein soll und dann durften sogar auch die Schulkinder ins Berger Bad. Wie viel schöne Stunden haben hier die Ainringer erlebt?! Der Bademeister war der Knecht vom Pfarrhof. Jetzt sind wir wieder beim Pfarrhof. Pfarrer Freudenstein wollte ihn nicht mehr als Knecht, weil er ein fauler Hund sei. Seine Frau die Frau Walter war eine super Köchin. Sie kamen aus dem Sudetenland und waren als Flüchtlinge beim Pfarrer. Die Frau Walter hat einmal über den Pfarrer etwas ausgeplaudert und musste daraufhin gehen. Die Frau Walter war dann beim Berger in der Küche und ihr Mann, der ehemalige Heuhändler, Bürgermeister und Viehhändler aus dem Sudetenland, wurde Bademeister im Berger Bad. Wieder eine Anzeige. Herr Walter kann nicht schwimmen. An das hat mein Vater nicht gedacht. Das wusste nur die besagte Nachbarin.
Weiteres folgt. Ich fahr jetzt nach Vorarlberg und muss auch mal wieder was arbeiten. Auch meine Sekretärin hat noch etwas anderes zu tun.
Das Buch macht mich selbst noch ganz narrisch und süchtig. Jetzt ist Schluss. Vielleicht am Montag wieder.
Schönes Wochenende!
Die Vermieter in Ainring
Ich war lange Vorstand vom Fremdenverkehrsverein und glaube, dass das, was wir in Ainring bewegt haben, es so nie wieder geben wird. Ich betone wir, da hier alle Vermieter beteiligt waren und sich alle an den Gästen und an dem guten Geschäft erfreuten. Ich sehe heute noch bekannte und prominente Hoteliers im Ainringer Hof stehen. Sie zählten die Busse und im Rupertihof war noch der große Saal. Das Lokal und insgesamt 1.500 Sitzplätze voll. Ich glaube es konnte keiner verstehen oder nachvollziehen, was damals ablief. Wir hatten viele sehr gute Vermieter. Natürlich die Häuser links und rechts vom Rupertihof, oder Nähe des Rupertihofes profitierten am allermeisten. Aber ich muss auch dazu sagen, es waren sehr gute Quartiere und tolle Vermieter. Eine Nachbarin vom Rupertihof war wirklich eine der Besten und sie hatte über 30 Jahre vom Berger immer das Haus voll. Die Gäste meldeten sich sogar damals: „Nicht zum Berger sondern gleich zum W..“ Die Gäste waren vom Wohlfahrtsverband Hessen, Kriegsversehrte und Kriegshinterbliebene. 3 bis 4 Wochen Aufenthalt im Rupertihof vom Staat bezahlt. Genauso beim Schaider oder Haus Bogner. Jedes Zimmer wurde gebraucht und vermietet.
Ich war 20 Jahre alt und der Vertrag mit dem Landeswohlfahrtsverband wurde uns gekündigt. Über Nacht hatten wir keine Gäste mehr. Es war eine sehr schwierige Zeit und ich sehe heute noch meinem Vater weinend mit meiner Mutter am Küchentisch sitzen. Von 1954 bis 1982 hatten wir diesen Gästekreis. Seine Existenz wurde 3 Wochen vor Auslauf des Vertrages gekündigt. Ich erlaube mir zu schreiben, ohne Selbstverherrlichung, dass diese Angelegenheit nicht nur für uns, sondern für alle Vermieter ein Riesenschlag war. Innerhalb von 3 Monaten hatte ich diese Lücke aufgefüllt und alle bekamen wieder Gäste. Der erste Schweizbus wird eine eigene Geschichte und einmal was zum Nachdenken, was so alles im Fremdenverkehr passieren kann.
Wenn ich heute die Zeitung lese und das ganze Theater der BGLT verfolge kann ich sowieso nur den Kopf schütteln. In dieser Woche werde ich mich mit dem Thema Fremdenverkehr auseinandersetzten und auch wenn wieder jemand schreibt es wäre Selbstverherrlichung, den Lesern mitteilen, was wir so alles erlebt haben. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese Tatsachen auch zu den Wirtshausgeschichten gehören. Aus aktuellem Anlass der BGLT und Marktforschung möchte ich erzählen, wie schnell man reagieren muss, um nicht unter zu gehen. Wenn man das Geld nur von anderen bekommt und selbst nicht kämpfen muss oder genauer gesagt das Geld nicht selbst verdient, kann man gar nicht so denken, so wie ich denken und reagieren musste. Ein Herbert schrieb Heute ich soll über mein Busunternehmen erzählen. Da gibt es nicht viel zu erzählen, dass muss nur einer mal nachmachen oder erlebt haben. Das kann man nicht kopieren, da bin ich mir sicher.
Ich behaupte, dass nur die tüchtigen, fleißigen, netten Vermieter, Gastronomen und Hoteliers die Gäste bringen. Nur mit einem großen Zufriedenheitsgrad bekommen wir Gäste in unseren Landkreis. Wir sind bestimmt einer der schönsten Landkreise von ganz Bayern. Die Nähe zu Salzburg ist unser wertvollstes Gut. Dass in ganz Reichenhall kein wirkliches 5 Sterne Haus ist, das ist unsere Schwäche. Und warum haben wir so etwas nicht? Auch das will ich ihnen sagen. Jeder der schon einmal ein Hotel bauen wollte, oder einen Bauplan für Hotelgastronomie oder Chaletdorf eingereicht hat, kann einschätzen wer schuld daran ist, warum wir so etwas nicht haben. Die Anforderungen bis zur Genehmigung sind so hoch, kosten so viel nerven und sind oft so unerfüllbar, dass sogar ein Mensch wie ich irgendwann mal sagt: „Jetzt mag ich oder kann ich nicht mehr!“ Erst gestern hatten wir eine Hochkarätige Runde von Persönlichkeiten im Rupertihof. Vier Männer aus unserem Landkreis, die wirklich was vom Leben verstehen und auch hochrangige Juristen mit Lebenserfahrung sind. Wir waren einstimmig der Meinung, dass man viel Mut und Kraft braucht und es auch an die Gesundheit und Persönlichkeit geht, wenn man einen Hotelbau planen oder durchführen möchte. Ich glaube die Politiker müssen sich hier schnell etwas einfallen lassen, sonst fahren wirklich die meisten Gäste nach Österreich in den Urlaub. Anfangs meiner Geschichte habe ich die Österreicher erwähnt, die nach Ainring blickten um zu sehen was da der Berger macht. Ich erlaube mir, mit ein klein wenig stolz, ihnen mitzuteilen, dass auch ein Herr Hettegger (Hotel Edelweiß Berchtesgaden) auf uns blickte. Was dieser Mann in Berchtesgaden bewegt hat, ist ein Zeichen, dafür, dass man nur mit größtem Respekt und Anerkennung beziffern kann. Hoffentlich schauen die Berchtesgadener und Politiker auf ihn und es geht ihm nicht so wie es mir auf meinen Höhepunkten ergangen ist.
Ab Morgen Tourismus seit 1954. Gründer Hans Berger der dieses Jahr im Mai seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.
5 Mark fürs Aufpassen
Meine Mutter hatte nie Zeit und am Abend, wenn ich alleine war, hatte ich immer Angst. Speziell im Winter, wenn wir wenig Gäste hatten. Wenn meine Mutter zum Neuwirt musste, war ich allein im Rupertihof, gerade zur Krampuszeit war es dann bei mir ganz aus. Es gab ein Kindermädchen. Das war der Horstl, der damals für 5 Mark auf mich aufpasste. Er war 2 Jahre älter und viel gescheiter als ich. Zur Verköstigung war auch ein Schnitzel dabei. Anders lief nichts. Aber ich war froh, dass er da war, denn alleine im Rupertihof war´s unheimlich. Horstl legte immer schon viel Wert auf Gage. Wir haben zusammen beim Neuwirt im 1. Stock/Saal, geplattelt. Wer besser plattelte weiß ich nicht. Nur war ich ziemlich dick und schon damals ein Publikumsliebling. Aber das war ja schon immer ein Problem. Nach dem Platteln haben wir gesammelt und jeder hatte damals schon 20 / 30 DM Gage. Unsere Begleitband war die Kapelle Menzel. Mein Bruder Helmut rückte nicht gerne ein Schnitzel raus, es gab immer nur eine Salami. 2 Scheiben Kochsalami, 2 cm stark. Für uns eine schmale Kost. Horstl sagte zu mir, entweder Schnitzel oder er plattelt nicht mehr. Das sagte ich meinem Bruder Helmut, der daraufhin meinte, dass der Alte genauso geizig ist. „Der kommt beim Reh essen immer mit der Milchkanne. Isst zweimal und kauft sich nicht einmal ein Bier. Ein Bier ist bei der Jagdgenossenschaft dabei, das schluckt er und dann muss ich ihm die Milchkanne voll Rehragout füllen. Danach siehst Du ihn für ein Jahr nicht mehr. Gegen 16 Uhr schreit er immer: MAAL zum melchen is!“ Das heißt: Liebe Maria wir müssen jetzt melken. Wen dieser Ruf kam, lachten alle Metzger beim Neuwirt. Naja früher war´s halt auch schön, aber die Grundsteine wurden schon damals gelegt. Und Schnitzel beim Berger waren schon immer beliebt.
Schöne Geschichten werden verlangt, aber die lasse ich noch nicht alle raus. Ich brauche auch noch Material und Überraschungen für mein Buch. Am Freitag kam eine Anfrage vom Fernsehen zwecks einer Talkshow. Es ist, glaube ich, keine gute Reklame für Ainring, wenn das alles Bundesweit bekannt wird. Aber schauen wir mal. Ludwig Thoma sagte immer: „Ich muss nachdenken!“
Zum Horstl, wie wir ihn nannten, gibt es tolle Geschichte.
Mein erster Schwarzbau
1972, ich war gerade 12, hat uns mein Vater aus unseren geliebten Hütte verjagt. Die Renate, den Lukei, den Fertl und den Fenko (Horstl). Mein Vater wollte uns nicht mehr, denn wir machten nur ärger. Ich musste immer das Fleisch zum Grillen aus der Kühlung holen. Einmal haben wir sogar ein ganzes Kotelett verbraten. Das Stück mit ca. 30 Portionen war für die Gäste am Abend vorgesehen und wir machten damit eine Grillparty. Beim letzten Kotelett sagte ich: „Das war ganz schön salzig!“ Alle lachten, denn der Lukei hatte angeblich draufgebieselt. Das werde ich nie vergessen. Oft denke ich heute noch daran, wenn ich so ein ganzes Karree in der Hand halte. Mein Vater kam mit einer langen Rute, die er zuvor von der Trauerweide abschnitt, und schrie: „Ich werd Euch alle miteinand daschhlogn!“ Jetzt brauchten wir ein neues Heim. Lukei meinte er kenne einen schönen Platz am Waldrand vom Campingplatz. Ich holte alle meine Werkzeuge zusammen und die erste Bohrmaschine mit Zusatzgerät Handkreissäge. Der Fertl legte den Strom vom letzten Campingwagen in Richtung Wald. Horstl machte nicht mit, er war damals schon gegen Schwarzbau. Nach zwei Tagen stand unsere Hütte und wir fingen an einzurichten. Das passte Horstl gar nicht. Er kam am Nachmittag und wollte uns die Hütte abreißen. Mit zwei Dachlatten gingen wir aufeinander los und ich erwischte ihn am Kopf. Ganz langsam tropfte das Blut von der Stirn auf die Wangen. Er rieb sich im Gesicht, sah das Blut und schrie: „Jetzt kommt mein Papa“ und lief Richtung Heimat. Ich schrie: „Bitte, bitte hör zum Weinen auf uns sag’s nicht Deinem Vater!“ Vorm alten H.-H. hatten wir wirklich Angst. Er schrie so laut, dass man ihn bis Mitterfelden hörte. Horstl lief weiter und mir fiel die Sache mit unserem Kramer ein. „Bitte hör zum Weinen auf. Du bekommst 3 Tafeln Schokolade!“ Er drehte sich um und schrie: „Einen Füller und 3 Pfund Bananen!“ Lief zu Hause vorbei und direkt rein zu unserem Kramer. Auch Verbandszeug wurde noch gekauft, dann war die Sache erledigt.
Heute Morgen um 8 Uhr bekam ich den schönsten Anruf von meinem besten Freund Karl Moik. Ich soll zu ihm kommen und am liebsten wäre es ihm, wenn ich eine Nudelsuppe mit Würschtl mitbringen würde. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Die brachte ich ihm auch bei seinem letzten Herzinfarkt. In den vergangenen 10 Tagen durfte, außer die Familie, keiner zu ihm. Jeden Tag erkundigte ich mich, wie es ihm geht und es stand gar nicht gut um ihn. Aber jetzt geht es aufwärts. Heute ist ein stressiger Tag. Hansi ist beim Fernsehen in Tübingen, mittags haben wir 200 Gäste und am Nachmittag Musikprogramm. Heute geht es rund, doch irgendwann habe ich Zeit für meinen Freund, das muss sein.
Gestern habe ich noch eine interessante Geschichte geschrieben, die ich heute veröffentlichen möchte.
Täglich kommen Leute in den Rupertihof und sagen: „Das gibt’s nicht. Ist das wirklich alles wahr?“ Ich schreibe keine Geschichten die nicht wahr sind und die ich nicht verantworten kann. Ich habe keine Lust wegen übler Nachrede angeklagt zu werden. Wenn ich etwas schreibe, frage ich zuerst die Leute die das miterlebt haben, ob sie das notfalls auch bezeugen würden und erst dann wird geschrieben.
Eine wichtige Frage: Eintrag im Gästebuch, warum ich mir das antue und ob ich mit meinem Leben unzufrieden bin. Darüber brauche ich nicht nachzudenken.
Ich wollte eigentlich nur ein Buch schreiben, aber dann kam die Idee, Dinge die mich schwer belasten aufzuklären. Mir ist besonders wichtig, dass die junge Generation lesen kann, was da alles passiert ist. Die Eltern werden ihnen nicht erzählen, dass sie beim Berger in den Nachtkästen ihre Notdurft verrichteten, ganze Zimmereinrichtungen beim Fenster hinauswarfen und mit ihren Mopeds durchs Lokal fuhren. Dass man früher Gästen, sogenannten Feriengästen in die Handtasche geschissen hat und dem Berger alles antat was nur möglich war, werden sie sicher auch nicht ihren Kindern erzählen.
Dazu viel mir folgendes ein. Es gab in Ainring den Wagner Sepp. Seine Frau lernte er im Rupertihof kennen. Sie kam aus Frankfurt, eine Apothekerin und sehr nette Frau. Sie hieß Hedi und war eine Tochter von unseren Gästen. Sie hatte den Sepp geheiratet und immer Heimweh. Sie war in Ainring einfach nie richtig zu Hause. Der Bogner Sepp hatte auch ein Problem mit mir. Sein Vater war der alte Wagner, der letzte in seinem Handwerk, und als Kind war ich immer bei ihm. Er zeigte mir, wie man einen Schaufelstiel oder für einen Hammer einen Stiel machte. Ich ging nicht aus seiner Werkstatt bis er mir lernte, wie man einen Eisstock macht. Dann habe ich selbst den ersten Eisstock gedrechselt. Sein Enkel der Alexander hatte kein Interesse und das war für den Sepp unbegreiflich. Wir gingen in die gleiche Klasse und der der Alexander war immer ängstlich. Der Vogel Hansi bieselte ihm sogar in die Haussuche. So machte man den Buben fertig. Die Ainringer Schulkameraden wissen alle was sie mit dem Alex gemacht haben. Dazu noch der Lehrer Plankenauer, ein Vollalkoholiker, der während der Unterrichtsstunde mindestens zwei Weißbier trank. Für den Sepp war es furchtbar, denn er wollte doch einen Handwerker. Dass ich immer bei seinem Vater in der Werkstatt war, konnte er nicht ertragen. Wenn er in die Werkstatt kam, sagte er meistens zu seinem Vater „Schmeiß ihn raus, den verzogenen Kribbe!“ Ich hab den Bogner Sepp nie gemocht, weil er hat uns immer geschlagen, wenn wir am 30. April verlippelten. Die Hausbank stand auf unserer Liste. Er hat Kupferdrähte draufgenagelt und sie mit 220 Volt geladen. Als wir die Hausbank anrührten flogen wir mit einem Stromschlag in den Rasen. Der Kaibi Luk sagte: „So ein Grattler!“ Dann baute er noch ein Karussell das mit der Hobelmaschine betrieben wurde. Beim Schnellgang flogen wir 5 Meter aus dem Karussell. Für den Sepp war ich ein rotes Tuch. Ich ging mit seinem Sohn in die Schule und der Alexander hatte meistens Hausarrest. Ich hab den Alexander immer gern gemocht. Nur durfte er nie raus. Sogar ein Zaun hinterm Haus wurde dafür aufgebaut. Als mir der Lehrer Haderer mit dem Kopf gegen die Heizung knallte, fuhr er mich mit dem Rad zum Doktor Hucke. Ich wurde sogar genäht. Der Hucke war ein Freund zum Haderer und der Hucke zu meinem Vater. Dr. Hucke sagte: „Hans zeig das nicht an, es war ein Versehen!“ Mein Vater gab wieder nach. Der Haderer sagte immer nur: „Berger Du fette Qualle halts Maul, ich will von Dir nichts wissen.“
Der Bogner Sepp erzählte schon überall herum: „Der Berger Bua bleibt sitzen und ist der schlechteste in der Schule.“ Ich musste immer im Rupertihof die Aufgaben machen und eine Bedienung oder Küchenhilfe half mir dabei. Wir saßen an einem kleinen Ecktisch und die Stammgäste schauten immer rüber zu uns. Ich weiß heute noch, wie der Moor Hans sagte: „Mit dem Deppen ist es sowieso sinnlos!“ Sowas vergisst man nie.
Es gibt noch eine eigene Geschichte, warum mich mein Vater dann von Mitterfelden nach Bad Reichenhall in die Schule schickte. Als ich versetzt wurde, erzählte der Bogner Sepp er wäre mir nachgefahren und der Berger Bua geht auf eine Sonderschule. Er weiß das hundertprozentig, weil er arbeitet in Bad Reichenhall und hat ihn schon zweimal in die Schule reingehen sehen. Der Sepp wusste nicht, dass in Bad Reichenhall im ersten und zweiten Stockwerk die Hauptschule und im letzten Stockwerk die Sonderschule war. Die hatte allerdings einen eigenen Eingang.
Ja, ja so geht das in Ainring. Schon als Kind hatte ich meine Probleme, nur weil der alte Wagner mich mochte und mir was lernte. Die Frau Bogner hatte 22 Betten, war eine hochfleißige Frau und hatte nur zufriedene Gäste.
Wir brauchen keine BGLT, wir bräuchten wieder solche Gastgeber, dann hätten wir alle mehr Gäste im Berchtesgadener Land.
Meine Freunde sagen sie wollen ein Tagebuch über alles was ich so den ganzen Tag mache. Ok, ich werde es versuchen. Aber nur kurz und auch nur, damit manche sehen, was ein Gastronom so alles zu tun hat.
Die Bichler Schnalzer waren bei uns und fragten, ob sie das Gemeindeschnalzen bei uns durchführen können. Der Pötzl Hubert, ein sehr netter, angenehmer Mensch sagte: „Auch wenn viele sagen wir sollen da nicht hingehen, wir gehen trotzdem zum Berger!“ Das hörte ich oft, aber meistens bekam ich zu hören: „Wir würden ja gerne zum Berger gehen, aber wir können nicht!“
Egal wie, die Bichler kamen zu uns. Die Tische wurden für die jeweiligen Passen der Gemeinden reserviert und alle waren da. Nur die zwei Reihen der Ainringer blieben lange frei. Der Saal munkelte: „Wo sind die Ainringer?“ Einer sagte: „Wo werden die schon sein? Beim Nachbarn!“
Als es Zeit für die Preisverleihung wurde, kam einer nach dem anderen. Manche haben sich sogar etwas zum Trinken bestellt. 150 Schnalzer können sich sicherlich daran erinnern und bezeugen, wie das Schlachtfeld, die zwei Ainringer Tische mit den mindestens 40 zusammengeschlagenen Gläsern aussah und sich diese Personen bei der Preisverleihung aufführten.
Auch ich war sehr lange Schnalzer. Wenn wir gewonnen hatten, mussten wir nicht dem Wirt die Gläser zammhauen. Der Irmann Luk hätte uns an den Ohren genommen. Auch der Adi wäre gleich gekommen „Du verzogener Berger Kribbe führ dich anständig auf, sonst schmeißen wir dich bei den Schnalzern raus!“
1982 war ich ein paar Tage am Achensee und einer sagte zu mir: „Pass auf, die wollen dich raushauen. Nicht weil Du schlecht schnalzt, sondern weil du ihnen zu groß wirst. Versäum ja kein Zusammenschnalzen und keine Probe, sonst bist du weg!“
Ich glaube es war ein Mittwoch, um 17.00 Uhr war Probe. Ich fuhr die 130 km vom Achensee ins Feuerwehrhaus nach Ainring. Als ich reinging, sagte der Irmann Gerhard ich solle verschwinden, allen Schnalzern wäre es lieber, wenn sie meine Fersen nur noch von hinten sehen würden. Diesen Satz habe ich seitdem nie wieder gehört, aber auch ein Leben lang nicht vergessen. Ich war immer gerne Schnalzer und bei den großen Schnalzen dabei. Die schönen und unvergesslichen Stunden mit den Perachern, mit dem Gomei Hermann und den Scheiderbrüdern (Hibeln). Wenn wir uns heutzutage sehen ist das erste Thema immer der Hermann. Beim Tanken an der Aral, wenn der Chef da ist, heißt es: Der Hermann war schon ein verreckter Hund! Und immer wieder gibt es eine nette Geschichte über den Gomei, den sie in Ainring kaputt gemacht haben. Ich behaupte, dass ich ihm bis zum letzten Tag die Stange gehalten habe, auch wenn es oft schwierig war. Die Peracher sind überhaupt andere Leute. Jeden Tage bekomme ich Komplimente über die Aufklärung und Richtigstellung.
So jetzt ist es kurz vor halb 10 und meine Leute in der Metzgerei warten schon auf mich. Wir müssen heute 600kg Wurscht machen. Bis 10.15 Uhr haben wir 200 Paar Weißwürscht fertig. Wer es nicht glaubt: bis 14 Uhr gebe ich Vollgas, sie sind eingeladen.
Ein Schlusssatz zum Wochenende:
Wer der Meinung ist, irgendetwas in meinen letzten Geschichten sei gelogen oder falsch interpretiert, der möge das bitte in mein Gästebuch schreiben. Ich glaube nicht, dass ich irgendwas verwechsele oder falsch erzähle.
Meine Sekretärin kann auch schon nicht mehr – Schönes Wochenende!
Vergangene Nacht habe ich sehr lange nachgedacht.
Der Anruf eines bekannten Bürgers, der sogar mal als Bürgermeister kandidierte, erschütterte mich. Er hatte meine letzte Geschichte gelesen und wollte mir dazu etwas sagen.
Der freundliche Postbote behauptete, er hätte einen Brief gesehen, in dem Thomas Berger, Herrn Hans Poschner Geld für seinen Wahlkampf gegeben hätte. Ein sehr bekannter Mitterfeldener könne bestätigen, dass dieser Postbote das mehrfach behauptet hat.
Des Öfteren wurde ich schon darauf angesprochen, ob ich Herrn Poschner oder Herrn Eschelberger Geld für den Wahlkampf gegeben habe. Laut Postbote sogar auf dem schriftlichen Weg.
Stellen Sie sich diese üblen Nachreden einmal bildlich vor! Genauso ist es all die Jahre gelaufen. Einer erzählt etwas, hat es angeblich sogar schriftlich vor Augen gehabt und nichts davon stimmt. Ich schwöre Ihnen, dass ich weder Herrn Poschner noch Herrn Eschelberger auch nur einen Cent Wahlspende gegeben habe. Vielleicht einmal Herrn Hans Waldhutter bei seinem ersten Wahlkampf. Ich glaube Herr Simon Kern bat mich damals um Unterstützung.
Ich erinnere mich noch sehr genau daran, wie es damals war, als das Bürgermeisterwahlspektakel Poschner, Eschelberger und Z. lief und sich die Postboten in Mitterfelden weigerten, meine Postwurfsendung zu verteilen. Einige ließen sich sogar deswegen krankschreiben. Als ich am Donnerstag vor der Wahl erfahren habe, dass die in Mitterfelden meine Wurfsendung nicht verteilen würden, habe ich über Nacht eine Traunsteiner Verteilerfirma dafür eingesetzt. Es wurden 8.500 Exemplare verteilt und jeder weiß wie es ausging. Dass ich anschließend wegen übler Nachrede verurteilt wurde, und das zu meinen Vorstrafen zählt, war mir die Sache einfach wert. Nur möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich kein schlechtes Gewissen habe muss. Diejenigen, die vor Gericht ausgesagt haben, können sich sicher noch an die Worte des Richters erinnern. Er sagte: „Als erstes Herr Berger, sie sind ohne Anwalt da, warum?“ Ich meinte: „Ich kann mich hier sehr gut selbst verteidigen.“ Am Ende ging es darum, wer beim Neuwirt-Brand in einem Auto auf mich zufuhr. Ich behauptete, dass der Fahrer allein im Auto und sicherlich nicht nüchtern war. Sie wissen, wer alles ausgesagt hat. Mein größter Fehler war, dass ich die Herrschaften nicht vereidigen ließ. Das habe ich damals leider übersehen. Daraufhin musste sogar ein guter Freund bei der Feuerwehr gehen, da er auf meiner Seite war. Viele wissen noch, wer zum Schluss alles, und vor allem in welchem Zustand, im Feuerwehrhaus gewesen war. Jeder der dabei war muss nur einmal darüber nachdenken und dann selber entscheiden, ob ich oder der andere schuld war. Das hat sogar der Richter gerochen. Seinen Hinweis will ich gar nicht wiederholen. Der Wahlkampf war hart und ich setzte mich einfach für Neutralität in Ainring ein. Ich glaube, das ist mir sogar gelungen. Wir haben hier einen sehr guten Bürgermeister. Auch wenn es ab und zu Meinungsverschiedenheiten gibt, wird mal diskutiert, aber dann muss auch wieder Ruhe herrschen.
Also nochmal und bitte nicht vergessen: Rufmord ist etwas ganz fürchterliches. Wenn sowas losgeht, dann kann man sich nicht mehr wehren.
Im heutigen Internetzeitalter und der Tatsache, dass ich ein Buch schreibe kann man allerdings im Nachhinein die Leser darüber informieren, wie es damals gelaufen ist.
Leider kann ich aus familiären Gründen und meinen Kindern zuliebe nicht alles schreiben. Sonst würde es hier im Ort innerhalb eines Tage drei bis vier Ehekrisen oder Scheidungen geben. Das möchte ich nicht, denn in diesem Punkt habe ich selbst genug mitgemacht. Natürlich war auch ich nicht heilig, aber Sie werden hier nur wenige mit Heiligenschein finden.
Die Geschichte Ainringer Hof ist noch lange nicht zu Ende und wird selbstverständlich weitererzählt.
Nach dem Pfingstkonzert kam es zur Explosion, da wieder einiges auf der Bühne zerstört wurde und ich mit Reinhard zusammenrauschte. Ich sagte: „Es reicht, die Anlage ist schon wieder verstellt. Du bist der Vorstand und Du sorgst jetzt endlich dafür, dass diejenigen damit aufhören die Anlage zu verdrehen und ständig Sachen kaputt zu machen. Du musst endlich erwachsen werden und nicht hundertmal Papa sagen oder Deine Mama im Hintergrund mitreden lassen.“
Sowas zu einem Demei zu sagen, hat sich vorher wahrscheinlich noch keiner getraut. Unheilbare Worte! Die Herrschaften sind dafür bekannt, dass sie über drei Generationen streiten. Ich glaube es war Robert Dusch, der eine Aussprache wollte und wir trafen uns in der Pension Irene. Ich erklärte den Herrschaften, dass ich wenigstens 500 DM als Kaution oder für entstehende Schäden haben möchte. Sie sagten mir, dass wenn ich das verlange, sie nicht mehr zu uns gehen würden. Ich sagte: „OK!“ Anschließend wurde in der Musikkapelle abgestimmt und es gibt seither den Beschluss, dass beim Berger nicht mehr musiziert wird. Ich glaube solch einen Beschluss gibt es in ganz Bayern, und weit darüber hinaus, kein zweites Mal. Einem langjährigen Sponsoren der Kapelle, einem ehemaligen Musikanten und jemanden der sie immer unterstützt hat und nicht zuletzt äußerst großzügig war, so etwas anzutun ist ein Wahnsinn. Gestern sagte ein Musikant zu mir: „Es ist zum Schämen, was bei uns alles abgelaufen ist.“ und ich solle ja nicht damit aufhören das ganze Übel anzusprechen und zu veröffentlichen.
Junge Musiker die heutzutage bei der Kapelle sind, wurden, wenn überhaupt, falsch aufgeklärt und es wurden ihnen sicherlich nur eine Seite der Geschichte erzählt. Die zerstörerischen Maßnahmen und der dadurch entstandene Unfrieden wurden immer nur von den gleichen vier bis fünf Leuten geschürt. Die Entscheidung, nicht mehr bei uns zu spielen hat einen unvergleichbaren Rattenschwanz nach sich gezogen. Die Trachtler treten nicht mehr auf, wenn die Musik nicht spielt. Es gab keine Schnalzerweihnachtsfeiern mehr und sogar langjährige Mitglieder, die bei uns heiraten wollten, konnten nicht, da die Musik nicht spielen würde. Leichenschmaus und Geburtstagsfeiern waren nicht mehr möglich. Nur einzelne Personen trauten sich noch zum Berger zu gehen.
Ein Peracher sagte mir, dass sie angegriffen wurden, weil sie das Gemeindeschnalzen bei uns durchführten. Ach die Bichler Schnalzer wurden mehrfach darauf angesprochen, dass wenn sie beim Berger das Gemeindeschnalzen durchziehen, würden die Ainringer nicht kommen. Dazu Morgen eine Geschichte, die das Bestätigt und 150 Zeugen hat.
Leider habe ich momentan eine Art, altes und aktuelles beim Schreiben zu vermischen. Das geht nicht anders, da nicht alle Leute alles Lesen. Ich bitte hierfür um Verständnis. In meinem Buch werde ich die Geschichten genauer unterteilen.
Lieber Reinhard,
Du warst lange genug Vorstand und hast alles selbst miterlebt. Jetzt fangen wir mal ganz von vorne an. Die Geschichte mit den Ainringer Buam habe ich ja gestern schon einmal kurz erzählt. Es war nur ein kleiner Auszug. Leider warst Du nicht überall dabei. Wenn Du aber dabei warst, dann nur solange, bis Dir keiner was ans Zeug flicken konnte. Das war schon immer deine Stärke. Jetzt musst du ertragen, dass ich auspacke und ich weiß selbstverständlich, was du in Mitterfelden als Postbote in den einzelnen Haushalten losgelassen hast. Auch im Kurstift gibt es keine Wohnung in der du nicht erwähnt hast: „Ja nicht zum Berger gehen, die Küche ist schlecht.“ Weißt du, ich habe auch Freunde und Gäste die mich mögen. In 39 Jahren rund um die Uhr arbeiten macht man nicht alles falsch. Mein größter Fehler aber war, dass ich dich nicht früher wegen Geschäftsschädigung angezeigt habe. Es war mir wegen einem Vater zu blöd und ich wollte nicht noch mehr Zirkus. Außerdem kommt hinzu, dass ich mit 90 Bussen, 24 Betrieben und über 1.000 Beschäftigten nicht auch noch um deinen Quatsch kümmern konnte. Wenn ein Gast sagte: „Der Postbote hat erzählt, wir sollen nicht zu ihnen kommen, aber wir probieren es mal.“, dann wusste ich genau welcher Postbote gemeint war.
Nach der Übernahme habe ich Rund um die Uhr an der Renovierung des Ainringer Hofes gearbeitet. Wir bauten für die Musikkapelle eine riesengroße Bühne mit Erhöhung für den Schlagzeuger usw. Alle waren glücklich und Peter Hogger, der Kapellmeister bedankte sich. Auch der Felber Hans (Hogger Hans), der super Posaune spielte, und für mich einer der nettesten Musikanten und Menschen war, sagte mir persönlich Danke und freute sich über die Bühne. Es gab einen Bühnenabgang für die Theaterfreunde usw. Für die Vereine hatte ich damals alles getan. Was passierte dann?
Es gab Veranstaltungen und alles lief ganz gut, aber es gab ein paar Leute denen dieser Erfolg nicht passte. Mein Techniker Peter Bachhuber installierte Mikrofone und Lautsprecher vom feinsten auf der Bühne. Auch ein Mischpult war vorhanden. Bei der ersten Veranstaltung wurde das Mischpult absichtlich verdreht und alles auf Null gestellt. Am nächsten Tag hatten wir große Probleme damit. Zugegeben, ich war stocknarrisch. Zu Reinhard, dem Vorstand sagte ich ich: „Sag Deinen Leuten sie sollen das lassen!“ Natürlich war es wie immer keiner von ihnen.
Dann ging es los, dass die ersten Kabel und Stecker abgeschnitten wurden. Sogar meine Trompete hatte im Trichter einen Totalschaden. Durch diese Zerstörungswut wurde ich natürlich auch immer wütender. Keiner wollte es gewesen sein. Beim Feuerwehrfest in Ainring, für das ich das Zelt kostenlos zur Verfügung stellte, konnte ich sogar während des Mittagsgeschäfts zusammen mit Zahid hinterm Vorhang beobachten, wie der heutige Vorstand mit seinem großen Trommelständer auf das Mischpult einschlug.
Ich glaube es war das Pfingstkonzert wo der junge Schuster zu mir sagte: „Was willst Du eigentlich du Arschloch? Hast ja sowieso nur Auslänger beschäftigt und ein normaler würde bei Dir sowieso nicht arbeiten.“ Ich stand vor der Küche in Richtung Saal, nahm ihn bei den Ohren und forderte ihn auf das zu wiederholen. Er wurde noch frecher. In diesem Moment erinnerte ich mich an meine Vorstrafe wegen Körperverletzung, lies ihn los und ging durch die Küche Richtung Heimat. Er war der mit dem Trommelständer. Sein Großvater war der beste Freund unserer Familie und ich musste für den alten Schuster jede Woche XXL-Bratwürste machen, da er das österreichische Maß wollte. Bis heute kann ich nicht verstehen, warum er uns gegenüber so bösartig war. Wieder teilte ich dem Vorstand mit, dass ich mir das nicht länger gefallen lassen werde.
Nebenbei belieferte ich die Herren mit Würsten für ihr Gartenfest in Eschelberg. Damals war wirklich noch viel los und es waren gewaltige Veranstaltungen. Der alt eingesessene Ainrigner Edfelder Antons Senior behauptete, ich hätte bei der Würstelabrechnung zu viele Kilo aufgeschrieben. Das ließ ich mir nicht nachsagen! Sonntags kamen immer 40 Rupertibusse nach Ainring, wir hatten ca. 1.500 bis 2.000 Menschen da uns es herrschte zwischen 15 und 19 Uhr totaler Stress. Nebenher noch das Gartenfest mit ca. 2.000 Gästen. Somit gab ich für das nächste Fest dem Dusch Reinhard den Schlüssel für die Metzgerei und sagte: „Reinhard nimm den Schlüssel, hol Dir was Du brauchst und schreib alles auf, ich vertrau Dir.“
Der Vorstand konnte sich also alles holen was er brauchte und kostenfrei zurückbringen, was nicht benötigt wurde. Ein paar Jahre lang hatte er über das jeweilige Wochenende für das Fest die Schlüssel zur Metzgerei. Bereits kurz nach Weihnachten fing er an mich zum ersten Mal zu fragen, ob er auch für´s nächste Fest wieder den Schlüssel haben kann und ob das auch alles mit dem Sauerkraut klappt. Bis zum Fest stellte er mir diese Fragen mindestens 30 Mal. Die Zeit war immer sehr aufregend, aber ich hatte immer das Gefühl, dass alles passt und ich war stolz der Lieferant sein zu dürfen. Die Rupertiwürste hatten einen guten Ruf. Unser Nachfolger wurde dann die Metzgerei Winkelmaier aus Freilassing.
Der Gamei Hermann war ein super Mensch. Abends haben sie ihn in Ainring geschlagen und in der Nacht holten sie ihn zur Notschlachtung. Der Hermann war nicht einfach, aber ich behaupte seine Weiber zu Hause haben ihn narrisch gemacht. Ich hätte diesen Haufen nicht so lange ausgehalten. Vier Tanten, die Mutter usw. Er war ein armer Hund, aber der beste Metzger und absolut der beste Lehrmeister weit und breit. Die Peracher behaupten noch heute: „Den Hermann haben sie in Ainring narrisch gemacht!“ Das stimmt. Hermann kam oft wütend nach Hause, weil man sich in Ainring erzählte seine Frau hätte was mit dem Kaplan. Ob das stimmte weiß ich nicht. Hermann drehte durch und spritzte mit dem Gartenschlauch in die Küche, weil seine Frau fragte ob es regnet, als er klitschnass nach einem Wolkenbruch mit dem Mofa nach Hause kam. Angeblich nahm er dann noch den Besen und bedrohte seine Rosi. Die Polizei kam und nahm ihn mit nach Gabersee.
Somit hatte ich keinen Metzgermeister mehr, 3.000 Essen pro Tag und das Gartenfest stand auch noch vor der Tür. Der Hausei, ein Vollalkoholiker war der zweite Metzger und Bernhard, auch ein super Mann. Wir hatten mit unseren durstigen Kollegen zu tun, dass genug Bier vorhanden war, wenn wir an einem Dienstag 100 Schweine auslösen mussten. Von der Konkurrenz lagen schon Anzeigen beim Landratsamt: ich hätte keinen Meister. Herr Landrat Seidl hat mir geholfen den Hermann aus Haus 52U, Gabersee Nervenheilstand Spezialhaus für Alkoholiker, in dem auch der Kaibi Luk lag, rauszuholen. Am Mittwoch kam ein Schreiben, dass ich unterschreiben und die Verantwortung dafür übernehmen muss, dass der Herr Gamstatter als Metzgermeister dringend bei mir im Betrieb gebraucht wird. Der Arzt gab mir noch mit auf dem Weg, dass ich auf ihn aufpassen solle, da er hoch aggressiv wäre. Am Donnerstag holte ich Hermann ab und sagte während der Fahrt zu ihm: „Trink in Eschelberg keinen Tropfen Alkohol und lass Dich ja nicht provozieren!“
Lieber Reinhard,
am Sonntagnachmittag um 14 Uhr hast du mich angerufen. „Die Schweinswürstel sind aus!“ Ich stürmte in die Metzgerei, trommelte alle zusammen und machte 600 Paar Schweinswürstel, Leberkäs und Wiener. Der Hausei mindestens schon 15 halbe Bier und Hermann, laut Bedienung auch schon 4 Maß. Wir lieferten um 15.30 die erste rote Kiste Schweinswürstel. Uns kam Dein Lieblingsonkel Gebhard entgegen und sagte: „Hey Hermann bist du schon wieder zurück aus Gabersee? Normal bleibt man da ein halbes Jahr!“ Der Hermann lies die Kiste fallen und packte ihn. Ich schrie: „Hermann bitte nicht. Auch mich sperren sie ein.“ Mit aller Kraft konnte ich Hermann zurückhalten, sonst hätte er ihn wahrscheinlich erschlagen. Er schrie: „Du Trottel, deiner Lebtage hast nichts gekonnt außer mit dem Fußball ins Mistfenster reinschießen. In der vierten Klass bist aus der Schule und fahrst seit 30 Jahren die Schaufel, wo heute noch das Preisschild draufklebt im Gemeindeauto spazieren. Du ganz stinkfauler Hund.“
Hermann war nicht mehr zu beruhigen. Bis ich sagte: „ Du bist morgen wieder in Gabersee.“ Dann wurde er weiß, fing an zu zittern und bekam einen Schweißausbruch. Der Gebei dampfte ab. Hermann fuhr mit mir zurück in den Rupertihof. Am nächsten Tag um 5 Uhr in der Früh waren wir auf dem Weg zum Schlachthof. Der Hausei stieg mit einer Fahne ein, die sogar mich besoffen machte. Wir hatten 120 Schweine zu schlachten. Als er die erste Schau elektrisierte gab er ihr ein Küsschen auf die Schnauze und sagte: „Der Montag fängt schon wieder gut an.“ Und das zu der toten Sau.
Morgen geht’s weiter…
Bleiben wir bei den Vorständen…
Der sogenannte Papa-Bua, immer freundlich, immer diskret, weiß von jedem alles und weiß sogar durch seinen Beruf, wo man gerade im Urlaub ist. Mit den Postkarten ist es zwar ruhiger geworden, aber er kennt sich immer noch überall aus. Der Name Papa-Bua stammt nicht von mir, den hat ihm sein eigener Cousin aufgedrückt. Warum? Weil er immer sagte: „Der Papa hat gesagt…!“ Obwohl es eigentlich die Mama war. Hier gäbe es sehr viel zu schreiben…
Wir waren als Kinder viel zusammen und er stellte genauso viel an wie ich, war aber immer weg, sobald es heiß wurde. Sein Bruder war da schon anders. Er ging auch mal mit Bergschuhen über einen gelben Mercedes Diesel. Das Auto vom Irmann Hans, dem Vater unseres Bürgermeisters, hatte damals noch ein stabiles Dach und eine robuste Motorhaube. Der Herbert sagte: „Die Dapper waren auf dem ganzen Auto.“ Und der Herbert hat das auch nicht vergessen.
Zurück zum Papa-Bua. Auf dem Foto sehen Sie, wie ich mit seinem Vater zusammen meinem Vater ein Geburtstagsständchen spiele. Wenn wir Beide spielten wurde es ruhig im Saal. Ich trau mir zu behaupten, dass wir sehr gut zusammen gespielt haben. Auch wenn der Altersunterschied sehr groß war, waren wir sehr gute Freunde. Und für mich war der Sepp einer der besten Musikanten. Für seinen Sohn war das natürlich nicht so einfach. Er eiferte sehr und heute habe ich sogar Verständnis dafür. Es passierten dann Dinge, die einfach nicht mehr normal waren. Aus der ganzen Geschichte entstand ein großer Streit, eine Neidkampagne und Missgunst, wie ich es so absolut nicht mehr nachvollziehen kann. Egal ob in der Musikkapelle oder bei den Ainringer Buam, es wurde immer Neid und Hass geschürt. Zum Beispiel war bei den Ainringer Buam eine Probe angesagt und es kam die Mama vom Papa-Buam. Sie behauptete ich würde Veranstaltungen wie z.B. Hochzeiten nicht annehmen und wäre schlecht für die Ainringer Buam. Einer der Papa-Buam sagte ich hätte Bleifinger und sie hätten schon einen neuen Akkordeon-Spieler. Mir ging es dann genauso wie meinem Freund dem Irmo Hansi, den sie ein Jahr vorher nach Hause schickten, weil er nicht so gut war wie die Herren meinten. Das sind Tatsachen und ich hätte damals zu meinem Freund Hansi stehen und auch gleich Schluss mach müssen. Mein Vater sagte mir, als ich sehr traurig war: „Merk Dir eins, ein Berger wird nie in Ainring Kapellmeister. Und auch nicht bei den Ainringer Buam.“
Ich kann die Geschichten gar nicht erzählen, ohne dass es immer so ausschauen würde,als wäre immer ich unschuldig gewesen. Selbstverständlich war auch ich nicht immer unschuldig. Das Problem ist, dass sich immer alles bei uns abspielte und nie woanders. Ich erinnere nur an die Dame mit der Klarinette. Diese Geschichte kann ich gar nicht so ausführlich schreiben wie es war. Das würde mehr ins kriminelle gehen. Durch eine Zeitungsanzeige kam eine Küchenhilfe aus Niederbayern zu uns nach Ainring und brachte ihre Klarinette mit. Sie wollte unbedingt bei der Musikkapelle mitspielen. Ihre Eltern baten mich, dass sie weiterhin Musik machen durfte. Wie das alles ausging, ist der absolute Wahnsinn. Das Mädchen wurde von drei Ainringer Burschen auf die übelste Weise behandelt und zum Schluss haben sie ihr auch noch die Einrichtung, von ihrem kleinen Zimmer über der Metzgerei beim Neuwirt, zum Fenster rausgeworfen. Direkt beim H.-H. vor der Eingangstür lag das zerstörte Mobiliar. Ich trau mich gar nicht zu schreiben, was sie dem armen Mädchen angetan haben. Sie war erst 17 Jahre alt. Vor ein paar Tagen konnte ich sie telefonisch erreichen und habe sie noch einmal befragt. Sie sagte zu mir: „Herr Berger, erinnern sie mich nicht an diesen Tag. Ich hatte und habe noch immer mit dieser Angelegenheit zu kämpfen.“
Sagt jetzt nicht wieder: „Das stimmt alles nicht.“ Alle, nicht nur die drei Täter wissen, dass es stimmt. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, der Papa-Bua war nicht dabei. Die drei Herren, die mittlerweile selber Kinder haben, sollen einfach mal darüber nachdenken. Seid nur froh, dass mein Vater das damals nicht angezeigt hat. Ich hatte das in letzter Minute verhindert. Auch die Eltern konnten wir überreden keine Anzeige zu erstatten. Aber ich schäme mich heute noch für diesen Vorgang, der in unserem Haus geduldet wurde.
Jahrelang wurde behauptet nur ich sei schuld. Nie hatte ich die Gelegenheit mich zu rechtfertigen. Ich denke man sollte diese Geschichten schon alle aufschreiben, damit sie keiner vergisst.
1978 bis 1985 herrschte in Ainring eine Zerstörungswut. Anderen Leuten etwas kaputt machen war für einige spannend. Die Ainringer denken jetzt sicher an die Namen der einzelnen Personen, die alle aus der gleichen Verwandtschaft kommen. Es gab einen, der der Schlimmste in dieser Sache war. Könnt Ihr Euch noch an die Gaststube im Neuwirt erinnern? An einem Sonntag war von 14.00 bis 17.00 Uhr geschlossen. Eine Neuerung die ich als Wirt vom Neuwirt einführte. Gegen 14.30 Uhr bat die Bedienung den D. Hans zu gehen. Er nahm dann eine volle Bierkiste, schleuderte sie vom Stammtisch aus durchs Fenster über die Terrasse. Diese blieb dann auf der Straße liegen. Eine zweite flog hinterher. Zwei Stühle usw. Zufällig fuhr ich gerade von der Kleinen Kneipe Richtung Neuwirt. Die Flaschen und die Stühle lagen auf der Straße. Die Bedienung weinte und wollte kündigen. Sie sagte, sie macht das nicht mehr mit. Zum Hans traute ich mir gar nix sagen, denn er war in dieser Zeit wirklich zum Fürchten. Alle können sie sich noch daran erinnern. Ich wiederum sehe auch hier eine große Schuld bei uns. Warum wir das geduldet haben? Man hätte hier einfach schon früher Schluss machen müssen. Einige junge Leute haben sich von diesen Streichen anstecken lassen und glaubten sogar, das wäre schön. Ich könnte über solche Vorkommnisse, wirklich schlimme Dinge, stundenlang schreiben, aber ich sehen hier nur noch Wiederholungstaten. Es würde die Gemüter auch nur noch mehr erhitzen. Aber bitte, es soll keiner sagen es stimmt alles nicht.
Für mich ist sehr wichtig auf meine Wirtshausgschichten hinzuweisen, wo ich schreibe, dass mein Vater Angst hatte etwas zu unternehmen. Er hatte Angst, dass dann keiner mehr zu ihm geht. Zwischen 1978 und 1982 hatte ich auch diese Angst. Als ich dann aber nicht mehr auf dieses Geschäft angewiesen war, verspürte ich sagen zu können, jetzt ist Schluss. Natürlich war ich dann wieder der Böse.Keiner kann behaupten ich hätte, weder als Kind noch als Jugendlicher oder als Erwachsener, in seinem Haus Schaden angerichtet. Ich bin bekannt dafür, dass ich immer nüchtern war. Ich kann behaupten, dass ich zu den wenigen Wirten gehöre, die keinen Schluck Bier trinken. Freilich hat der Alkohol viel Schuld und trotzdem waren es Fehler, Schandtaten und kriminelle Delikte, die in Airning passiert sind.
Demnächst kommt meine Sicht über den Streit mit der Vorstandschaft der Musikkapelle. Die jungen Musiker wollten immer wissen, warum wir so streiten oder gestritten haben. Wenn sie alles lesen, können sie ja zu Hause nachfragen und sich selbst ein Bild machen.
Morgen geht’s weiter…
Der Oringer Faschingsbrief
30 Johr hots koan mehr gem. Es werd Zeit, der Fasching der so leben.
Liabe Leid es is soweit, jetzt ham ma wieda Faschingszeit. Z Oring da geht’s oiwei zu, da werds as ganze Jahr koa ruah. Der Berger hod a Mauer baut. Da hod da ganze Landkreis gschaut. So schnei macht des koana, mecht i moana. Alle hom se da beschäftigt und an Berger a verdächtig. Dass er wieder an Schwarzbau macht, da hot sogar da Landrat glacht.
Sofort gabs dann vom Kreml a Geständnis: Der Pfarrhof werd jetzt a Gefängnis. Da sperr ma dann an Berger ei, mir san uns sicher des muaß sei. Koa Internet und a koan Strom, dann herd ma vom Berger a koan Ton. Wer häd denn glabt, dass der Kribbe no schreibt alloa a Biachl. In der Schui war er beim Sitzenbleibm und jetzt dad er a Biachl schreim. Lang schaung mir da nimma zua. Des war für uns a schwarer Schlog. Jetzt is passiert, jetzt is vorbei, jetzt hom ma do die Sauerei. Ham as doch gemeinsam gschafft und ois war guad durchdacht. Für uns wars doch a langer Weg, dass koaner mehr zum Berger geht. Gott sei Dank san unsere Kremelleid langsam a so weit. As Schwimmbod griagt der nimma, da ham ma uns scho kümmert. Koide Wirscht, Pomm Frit net knusprig, na des is doch nimma lustig. Das Eis des war doch a ned guad, viel zu süß, da kriagst a Wuad. Und Sandwich die warn viel zu lang mir wird ja scho ganz Angst und Bang. Gott sei Dank hob i nix kafft. I hobs grad ghert und i glab des passt.
Der Landkreis hod jetzt a beschlossen, in Oring sitzen jetzt die Volksgenossen. Kulturhauptstadt wern mia jetzt ned, in Zukunft wern mai´s ganze Johr verwöhnt.
Theater gibt’s des ganze Jahr – ohne Eintritt des is klar.
An Bahnhof in der Hammerau, mein Gott da werst a nimma schlau. Den hams jetzt kafft, ganz eminent, die Oringer ham a Talent. Da Aicher wiotn a scho kaffa, da woitens boid no Raffa. Aichersaal war dort geplant des gähd ned - a Skandal. De Hammerauer mechten a an Soi. Hast gherd, verstehst, wias war an Zellersoi. Beim Kauf da ham die Herren vergessen und ham se sogar gscheid vermessen. Der Soi der werd jetzt wieda z`gloa. Dann sitz ma da alloa. Kultur in Oring is ned gfragt, des hod sogar da Kreml gsogt. In Oring do wird weida gstritten und doan sogar auf an großen Soi verzichten.
Der Kremel arbeitet jetzt ohne Plan, genehmigt wird nur noch nach de Nam. A und B wird ned behandelt D und E wird glei Ja gsogt. Bei H wia Hahnei-Huaba des is unser Bruada. Bei SCH und hinten Z da han die Zeiten anders woan. I sog nix mehr ohne Foto. Genehmigt wird nur noch unter diesem Motto. P wie Parkplatz hob i vergessen, da hoid ma zamm, werd nei vermessen. Olle die koan Parkplatz ham, stellen sich dann beim Berger zamm. Mir miassen nur no mit erm redn. Er werd uns scho verstehen. Jetzt hod er Zeit jetzt und braucht a Ruah und schaugt die Leid beim Parken zua. Abgeschleppt werd bei uns jetzt nimma, des sogt sogar de gscheid Frau Schlimmer. Die Gutachten des miasts no olle wissen, wern sofort in Papierkorb gschmissen. Kimmt vom Berger a naier Plan, dann fang ma nur von vorne an. Ois nomai guad überdenga und du duast a dein Finga senga. Du konnst doch ned fürn Berger stimma, schreit von hint die Frau Schlimmer.
Genehmigt werd in Zukunft nix, vielleicht trifft erm doch no da Blitz. Da ham ma uns doch olle gfreit, sogar die ganzen Weibaleid. Hoif ma zamm, mir miassens schaffa, jetzt wer man doch boid fertig macha. In Oring is des hoid der Brauch und da gibt’s sogar Applaus.
Noch ein Tipp und des is wichtig. I bin richtig, und i glab a ganz schee wichtig. Bin a no im Gmeindausschuss, hab recht und jetzt ist Schluss. Nur noch d`Hand hem für die Sache, damit ich es auch richtig mache. (Goethe – Berger)
Des ganze Dorf is gega erm. Liabe Leid es is zum raen. Jetzt baut a ganz alloa a Dorf, dreißg Häiser und sogar Chalets, a Schwimmbod mit a Sauna drauf. Do gehts wirklich richtig auf. Vielleicht baut a sogar ein Gotteshaus, mein Gott was sich der Berger traut. A Pfarrer wird dann engagiert des Gerücht scho lang kursiert. Bayernchalets so ham ses gnennt, in ganz Deitschland scho a jeder kennt. Ölscheichs und Finfnazminister. Promis gehen dort ein und aus, mein Gott was sich der Berger traut. Ausm Bergerbod werd dann a Stod.
Liabe Leid, seits mir ned bäs. Jetzt werds ma langsam seiba zbläd. I steig jetzt ei und fohr nach Wien. Da Lugner wart scho, dass i kimm. Die ganze Weld schaut heit dorthin und z´Onring schaut, ob i a kimm. Vom Lugner bin i a guada Freind, des woa bei uns die ganze Gmeind. Drum mach ich schluß i mua jetzt foan. Mir hern uns dann wieda Übermoang. Vielleicht schick i eich dann a Foto - Schee wars unter diesem Motto.
Bis heid auf d´Nacht, mir wern uns seng, i sog bis bald auf Wiedersehen!
Eier Tommi
Da Gockerl Stammtisch unter dem Motto:
Ohne Hehna is fui scheena!
Um hoibe sechse kimmt da erste und wart auf seine Freind. Da zwoate kimmt und sogt im Vertrauen: „I ko scho nimma schloffa!“
„Host Du wos glesen? Hot er wieda was gschrim? Mei oide find die Augnbruin ned und heid hob i sem ned Zeit ghobt.“
„Wenn der numoi fo mia wos schreibt, dann ko er wos dalebn.
„Warum host denn so a schlechts Gwissen?“ frogt da oide Freind.
„Ja woaßt scho, wegerm Max.“
„Was fir a Max?“
„Ah die Bedienung!“
„Hot die Max ghoassn?“
„In Maxglan wars dahoam, drum hots Max ghoassn!“
„Moanst Du die Bedienung vom Neiwirt, die wos so gstunga hod?“
„A grod a bisserl. Leicht hoid vom Zehankaas.“
„Ah des war doch die Zeit, wo i no Schigsprunga bin.“
„Wo bist Du Schigsprunga?“
„Na beim Neiwirt Du Depp!“
„Hey, war da a Schischanzn?“
„A Du woast scho, i war doch da Herr Telemark.“
Er lacht und erinnert sich an die oide Zeit.
„Brauchst koa angst ham, des is jetz scho so lang her.“
„Ja aber da war doch no die Nebelkrähe!“
„Ja host Du zwoa ghabt?“
„Bist staad, gstei di ned so bläd.“
Da kimmt da dritte und sagt:
„Habts es scho glesn? Jetzt packt er an Bürgermoaster. Endlich streitens de zwoa.“
„Die streiten ned, die hoifan zamm, des garantier i da. Die hom scho miteinander Musi gspuit. Und dalerna hots von denen zwoa Deppen koana.“
„Da oid Irmo war doch a bloß Begleiter wia Du. Du host as a ned kenna, sonst warst ned Begleiter gwen.“
„Du konnst mi moi am Orsch legga. Du hoidst immer zum Berger, dem Deppen. Wenn der no weida schreibt, dann bin i fertig.“
„I glab ned, dass se der des traut. Er war doch sem da gräßte Hund.“
„Aber nur in da ersten Ehe. Dann hod er se nimma traut, die feige Sau!“
„Oiso hom mir nix gega erm? Oda host Du wos?“ Der dritte griagt glei an roden Schädel und is kurz vor da Explosion
„Du warst doch sei bester Freind. Du miasast doch wos wissen.“
„Her bloß auf! Für mi is des sowieso nur no a Graus. I werd nix song und a koan verglong. Sonst hots mi.“
„ A warst Du a ned sauba? Du host doch so lang Himmeltrong. Da ko ma doch nur heilig sei.“
„Hoit dei bläde Fotzn! I ko a nimma schloffa.“
„Über di sogt a nix, sonst hätt a scho lang auspackt. So, jetzt spui ma Karten!“
„Wo bleibt denn da Rotkreizla?“
„Der werd heid ned kemma. Der mua lesen. Der jammert eh scho. Sei Oide geht vom PC nimma weg. Jede Minuten schaugts eine und ruaft dann o, bis er nimma arbeiten ko.“
„I hob erm nix do, hob a koa angst. I glab, das des Ganze gar nimma so lang dauert. Dem geht boid die Munition aus.“
„Glab i ned! Muast a moi des fo gestern lesen.“
Da Vierte kimmt und hod scho drei Hoibe und die Vorspeis beim Italiener, a Schnappsal intus. Mit seim Freind, dem fo Dunkeldeitschland, der a ois ganz genau woas und sei Auto erst ab da fünften Hoibe ospringt.
„Servus! Gibt’s wos neis?“
„500€ soi i zeun. Für´s Foischparken beim Grattler.“
„Scheiß di nix, bist a lang gnua umsonst übernacht blim.“
„Einzelzimmer“ sagt der Ander.
„Personalzimmer, aber ned alloa. Meistens warst zu zwoat! Dann bist äh billig wegkämma.“
„Hoit dei Fotzn! Mir glangts a schee langsam.“
„Mia hän doch ned so mit erm umgeh soin!“
„Moanst Du?“
„Mi hod er lang gnua umsonst zeut.“
„Am besten bist Du ausgstiegn. Und a Renten griagst a no fia den Blädsinn.“
„Jetzt herts auf! Jetzt werds ma langsam z´bläd. Für mi is des nimma normal. Mir wird Angst und Bang! I ko a nimma denga. So wia frirar. I bin ganz und gar von da Spur. I hob langsam gnua fo dem seine Gschichten, die se allmählich zum Dorfskandal entwickeln.“
„Jetzt is scho Simme und mir redn scho über a Stund. Soi ma ned an Scheidungsrichter glei fest o´stäin? I moa des dad se rentieren.“
Olle lochan, bis auf zwoa.
„Wo bleibts Kupferdachi?“
„Der Salamifabrikant, der Gamswurschterfinder, der Bedienungsbetreuer und Köchinnenausbilder?“
„Wer war na des?“ Frogt höflich der achte Mann im Bunde.
„Ah da Rambo Du Depp!“
Jetzt kimmt a braver.
„Gott sei Dank, fo Dir ko er nix schreim.“
„Na, des moants es! Leider bin i a amoi im ersten Stock drom gwen. Bei da Österreicherin. Erni hots g´hoassn.
„Die mit der Zitter? Die wos olle amoi packt hom? Du a?“
„Du als Gemeinderat und ehemaliger zwoater Bürgermoaster? Bist beim Kirchenchor und immer heilig gwen.“
„Du bläda Hund! Bist staad. I hob äh scho Stoiverbot.“
„Derfst eh grod die Kia oschaung, wenn dei Schwigadochter ned do is.“
„Lass, i hob nix do. I woid bloß schaun. Mei Schwoga, da Jager is Zeuge.“
„Ah der, der oiwei beim Berger in der Wohnung war und gleid hod, wenn er ned do war. Ah den moanst Du, a ganz a scheener.“
„Da Schwigawingei, a ganz a braver!“
„Wos war mit der Zitterspielerin?“
„Woast scho de wo da oide Feierwehrkommandant oiwei aufn Busen higlangt hod.“
„Du die Feierwehrler warn scho oiwei hoaße Typen!“
Jetzt lochans bis auf oan.
„Und wos war jetzt mit dera im ersten Stock drom?“
„Die war nackerd im Bett drin. Und wer kimmt daher? Der Berger! Wenn der des unter die Leid bringt, hob i zu meim Schwoger gsogt, dann wissens es sogar in Palling.“
„Wos host denn Du im ersten Stock drom verlorn?“
„Im Parterre war ois b´setzt!“
Olle lochan, nur drei san blass und dengan nach, wos jetzt dann passiert.
„Ah, bei Dir wars doch ned so schlimm, wennst nix do host und host grod gschaut.“
„Du host zwoa moi gschaut und i hobs gseng.“
Die Stimmung is leicht aufghoazt und olle warten auf a paar wichtige Informationen.
„Jetzt kimmts Kupferdachi!“
Alle lachen und frong:
„Host scho glesen?“
„Hod er wieda wos g´schriem?“
„Ja desmoi von deina Muada, die wos an Pfarrer an Teppich gschenkt hod.“
„Hey, warum hod die am Pfarrer an Teppich gschenkt?“
„Und a Waschmaschin!“
„I glab an Fernseher a no!“
„Freili! Stimmt. S´Gwissen hots packt. Unter dem Motto: Die Besten han doch die Hauthandler. Schöndorfer unterwegs.“
„Hörts auf mit die grausigen Gschichten! Is doch eh nix wahr! Ois bloß Grücht.“
„Na na na!“ Sagt der Ander. „Des is scho wahr. Des woas i gwieß. Mir hots gsogt dei Bruada, der Luk. Drum hot erm dei Muada as Leibgeding auffedruckt.“
Langsam wird immer heißer und die Kepf wern oiwei roda.
„Warum is denn eigentlich bei Eich im Haus a Grenzstoa drin?“
„Des gibt’s a ned numoi in ganz Bayern!“
„Des war die erste Mauer, gleich nach der DDR. Mim Viehwogn habts an Luk die Dia zurparkt, dass er ned amoi mehr no ins eigene Haus eini kenna hod. A Austrag fiar an normalen Menschen ned zum dazoin. An eigenen Bruada habts miteinand aufgarbat. Jetzt ziod a und is dahi.“
„Wo isn eingentlich da Wirt?“
„Der is doch nimm do.“
„Der wissat ois ganz genau, bis in´s tiefste Innere.“
Olle lochan.
„Hod sie der so guad auskennt?“
„Der hod ois gwisst. Der war Familenberater in zehn Fällen und nebenbei erster Spritzer bei der Feierwehr.“
„Grod bei da Feierwehr.“
Jetzt lochans wieda olle.
„Er hätts in der Hand ghabt, dass am Berger an Lodn zuadrahn. Vier Johr hod er mim F. kämpft, dass an Berger zwecks Brandschutz die Bude zusperren. Der F. hod ois o`zoagt und er war der Ratgeber. Des war a ned ganz sauba.“
„Richtig!“ Schreit da Herr Wichtig, der in seim ganzen Lebm no ned fiu zammbrocht hod. Des oinzige, die ganzen Grind verkafft ab und zu ums Letzte grafft. Wenn d`Weiber do ned goarbat hän, dann war er eh schnäi weg gwen.“
„Bist stad, jetzt werds peinlich.“
„Wer hodn eigentlich as Rohr zuagmauert?“
„Des woa koana.“
„Das i ned lach. Des woa doch a jeder.“
„Oft hod ma a gseng, beim Rohr an Pallingerjager.“
„Er da Kuahdreckuntersucher. Dreißg Johr bei die Bauern d´Leid ausgricht, fo dem derfst glei aufhern!“
„Der war nur zum Schaung eigsetzt.“
„Warum is er dann am Gricht drin gsitzt? Ganz vorn und ganz alloa.“
„Mei war des peinlich mit dem Rohr. Zwoa moi hintereinad oan osauffa lassn und dann no histeh und bläd locha. Des gibt’s nur bei uns und des is gwiß.“
„Ja mit dem Rehrl des war koa saubere Sach. Da häd si a die Gmeind kimman miassn.“
„Des is ned ganga, die ham an Radlweg braucht.“
„Weger dem hod da Ander zwoa moi osauffa miassen?! Do stimmts doch nimma ganz.“
„Zoin“! schreit da Anda, „Heid is ned lustig.“
Jetzt san nur no Sechse do. Der Bergerfreind griagt langsam Angst. Mit erm werd jetzt nimma gredt. Doch der losst se ned obigriang und frogt dann no, was eigentlich mim Harenberg war.
„Der von Ostfriesland war und vierz´g Johr die Musi gsponsort hod.“
„Du host doch mit erm die scheensten Urlaub gmacht. Und frei gwen bist und wia fui Reisch host auf dem Mo seine Kosten ghabt!?“
„Der hod mi beleidigt. Drum bin i erm a d´Beerdigung ned ganga. Der hod mir as Kraut ausgschitt.“
„Warum?“ frogt sei Nachbar.
„I hobs erm drei moi gsogt. Wenn er no oamoi zum Berger geht, dann is d´Freindschaft aus. Stei da fiar. Der Wilhelm Harenberg war dann sechs dog hintereinand im Berger seim Haus. Auf da Terrassen sans a dann gsitzt. Und gsunga homs, des war mir dann wirkli zviu. 50 Friesen und des beim Berger. Dann hob i gsogt jetzt gibt’s ärger.“
„Ja spinnst jetzt direkt? Des war doch a feiner Mo.“
„Aber er war a Verräter!“ Moand dann der Übeltäter.
Jetzt sans nur no drei. Und jeder moant jetzt is vorbei.
„Irgendwo lafts nimma grecht. I hob do langsam Verständnis. 20 Johr hobts übern Berger gschimpft, Sachen erfunden die einfach ned stimma und wennst heid aufpasst host dann muasst die wirkli frong, ob des ois no ganz normal is.“
Der letzte moant dann: „Auf des hod hoid a koana denkt. Dass se der des traut und ois schreibt und fazäid. As schlimmste is, dass a no wahr is.“
„Und olle was heid dabei warn, homs seim hundertmoi fazäid. Aber nur dann, wenn die Täter ned do warn.“
„Wo isn eigentlich der Hausbesitzer?“
„Da F. ?“
„Der kimmt nur wenns Freibier gibt.“
„Hot se der mim Zeifei zgriagt?“
„I woas a ned ganz genau, aber gem mua wos ham, des steht fest.“
„Jaja die lang Freindschaft und die große Kälten dauert ned lang. Des hod da oid Berger scho oiwai gsogt.“
A saubläde Gschicht! An des hod koana denkt, dass da Mensch so denkt und doch da Berger wieda lenkt!
Nachrichten vom Gockerl Stammtisch direkt aus der Vernichtungszentrale aus alten Zeiten.
Ohne die Drechslerei bin ich nun seit 39 Jahren selbstständig.
Laut Finanzamt bin ich bereits seit meinem 12. Lebensjahr Einkommensteuerpflichtig erfasst. Durch das Drechseln und Musikspielen hatte ich 100.000DM erarbeitet, die ich mit 16 Jahren meinem Vater übergeben habe. Bei einer Steuerprüfung 1978 fragte mich der Steuerprüfer woher ich mit 16 Jahren soviel Geld hatte.
Ich Idiot zeigte ihm meine Werkstatt, meine Maschinen, er schrieb und schrieb und ich redetet und redete. Ich erzählte, wie viel ich 1976 in den 3 Wochen als Alleinunterhalter in Böblingen verdiente. Als ich damals dort in der Stadthalle ankam, fragte der Hausmeister meinen Vater ob wir Musiker oder Hausierer wären. Im Hänger hatten wir 600 Holzteller, Kerzenständer, alles was ich sonst noch so gedrechselt hatte und meine Musikanlage dabei. Nach 3 Wochen fuhren wir leer nach Hause und ich hätte noch mindestens 300 weitere Holzteller verkaufen können. In diesen Wochen hatte ich mit meinen 16 Jahren insgesamt 12.000 DM verdient. 4.500 DM Gage für den Hexenkeller in der Böblinger Stadthalle, die Holzteller kosteten zwischen 8 und 22 DM, die großen Kerzenständer 120DM pro Stück (noch heute stehen zwei von mir gefertigte Kerzenständer neben dem Altar in der Ainringer Kirche), plus Trinkgeld. Von 19.00 bis 23.00 Uhr spielte ich jeden Abend im Hexenkeller und wurde anschließend immer noch von den Leuten in die Privathäuser eingeladen. Bis heute war ich nicht noch einmal in so tollen Villen. Von der Tiefgarage ein Lift ins Wohnzimmer, 30 bis 40 geladene Gäste und der Junge aus den Bergen spielte jeden Tag bis 5 Uhr Morgens. So stand es täglich in der Zeitung.
Mein damaliger Chef Fritz Herkommer aus Bad Reichenhall, bei dem ich lernte, gab mir in dieser Zeit Urlaub, da das Luisenbad sowieso für 6 Wochen geschlossen war. Dafür musste ich im Luisenbad einspringen, wenn der Musiker krank war oder bei seinem Bruder, im 1. Stock des Bayerischen Hof (hieß irgendwann Tiffany Bar) als Alleinunterhalter auftreten. Ein Beispiel: Kellner bis 21 Uhr im Luisenbad, Helmut Herkammer kam um 19.30 Uhr und sagte: „Ich brauch den Thomas. Der Musiker wurde nach Gabersee gebracht.“ Der Kollege war damals drei Wochen in der Klapse. Zu der Zeit gab es in Reichenhall noch 28 Alleinunterhalter und in 28 Lokalen Musik.
Wenn also behauptet wird, dass ich auch bei einigem Unfug dabei war, muss ich sie leider enttäuschen. Ich hatte sehr viel Arbeit und war damals schon von 5 bis 23 Uhr beschäftigt. Für Unfug hatte ich dadurch nur wenig Zeit. Wenn dann erst ab meinem 24. Lebensjahr. Da war es sicher oft sehr lustig und ich war für jeden Spaß zu haben. Die, die mit mir zusammen waren werden die schönen Stunden sicher nicht vergessen. Anderen Ainringern etwas kaputt gemacht oder in ihren Häusern zerstört, hat der sogenannte Hans Wurst nie. Und wenn es doch so sein sollte, kann ich mich nicht mehr daran erinnern und würde den, von mir verursachten, Schaden sofort ausgleichen. Geschädigte Personen können mir gerne eine Nachricht im Gästebuch hinterlassen.
Unter den Einheimischen bekannt:
Berger Aktion Zimmer 11
Ich glaub, ich war 14 Jahre alt.
Zwei junge Burschen, die sehr gut befreundet waren, haben meinen Vater damals immerzu massiv geärgert. Wenn er sie rausschmiss holten sie sich ihr Bier beim Neuwirt. Mein Vater schimpfte unsere Bedienung Martina, weil sie den Beiden Bier gab. Woraufhin sie sagte: „Berger, die zwoa Maß hams beim Neuwirt ghoid!“ Noch heute sehe ich meinen Vater vor mir, wie er blass, fast weiß und sehr wütend mit dem Ofenhaken Richtung Stammtisch brüllte: „Eine Minute habt’s noch Zeit!“
Einen Tag zuvor hatten sie im Rupertihof den Sprung „Goldener Pfeil“, ich glaube der war aus einem James Bond Film bekannt, geübt. Sie nahmen Anlauf über die Theke, sprangen auf den Stammtisch, nahmen Anlauf über die Holzplanke mit dem Matrosei und landeten, Hände nach hinten, auf dem Boden neben der Theke. Mein Vater hatte damals die erste Stereoanlage gekauft und einen der Lautsprecher auf die Planke gestellt. Diesen hatten die Beiden nicht bedacht. Als sie wieder sprangen, blieb einer der Beiden mit dem Auge am Lautsprecher hängen und riss ihn mit runter. Sein Augenlied hing runter und man legte ihn zum Verarzten auf den Küchenherd. Sein Spezl meinte, dass müsste man von innen heraus desinfizieren und schüttete ihm ein Büchsel voll Salz direkt ins Auge. Mir blieb fast das Herz stehen. Alles war voller Blut. Mein Vater machte daraufhin ernst und schmiss die Beiden raus. Währenddessen, wir wissen genau wer es war, räumte man uns das Zimmer 11 aus. Die Möbel flogen beim Fenster raus und es wurde in drei Nachtkastl geschissen.
Ein guter Freund sagte mir vor zwei Tagen, dass die halt damals besoffen waren. Leider musste ich ihm mitteilen, dass sie so etwas auch oft genug nüchtern gemacht haben. Es waren immer die gleichen. (Zum Beispiel aus der Verwandtschaft Aktion Winkler)
Damals führte der Bäcker Winkler einen bekannten Gast im Ainringer Hof zum Almtanz am Samstagabend. Diesen Vorfall werde ich nie vergessen, da die Dame im Rupertihof untergebracht war und schon jahrelang nach Ainring kam. Während sie beim Tanzen war, hatten sie der gnädigen Frau in die Handtasche gesch... Als sie an ihren Platz zurückkam und etwas aus ihrer Tasche holen wollte, hatte sie die Finger voller Sch...
Als der Irmann Luk, der an diesem Abend die Leitung der Plattler und die Platzanweisung für den Saal übernommen hatte, davon hörte, drehte er fast durch. Die Dame weinte fürchterlich. Der Luk lief voll Karacho aus dem Saal in Richtung Speisesaal, in dem die Gäste saßen, und flog ungebremst durch die Scheibe, nachdem man einen Besenstil durch die Türgriffe der Schwingtür steckte. Ein netter Abend im Ainringer Hof.
Mein Vater war somit Gastgeber der Gäste mit dem besonderen Erlebnis des Luftkurortes Ainring. Der Taschenbeschmutzer wurde dann irgendwann Musikvereinsvorstand.
Immer wieder werde ich angesprochen, ob diese Geschichten tatsächlich wahr sind. Ich kann ihnen nur sagen:
„Fragen sie die älteren Ainringer die es alles miterlebt haben und einfach wissen.“
Gestern wurde ich gewarnt, dass ich aufpassen solle. Demnächst würde man mich zusammenschlagen, wenn ich nicht sofort mit meiner Schreiberei aufhöre. Davor habe ich sicher keine Angst. Ich lasse mich nicht einschüchtern.
Mir ist es einfach wichtig, dass die Leser erfahren was bei uns in Ainring alles so los war. Jahrelang musste ich mir üble Nachreden gefallen lassen. Welche Chance hat man als Wirt und Gastgeber? Praktisch keine, haben alle gedacht. Keiner der Herrschaften hat damit gerechnet, dass ich so einen Weg gehen würde.
Lächelnd wird mir zugetragen, dass diejenigen, die alles wussten, jetzt einfach verstummen. Einer sagte sogar: „Die bekommen langsam Angst.“ Angst braucht keiner haben. Diejenigen, die in unserem Haus zerstörerisch unterwegs waren, werden diese Geschichten einfach ertragen müssen, weil sie wahr und tatsächlich so passiert sind.
Mittlerweile denken schon viele anders. Sie hatten bisher ja nur immer eine Seite davon gehört.
Mehrfach wurde ich gebeten, aktuelle Geschichten zu schreiben. Die alten Geschichten wären zwar ganz schön, aber aktuellere wären interessanter. OK, dann fangen wir mal an.
Aktuelles aus Ainring:
Derzeit haben wir täglich ca. 200 Gäste die zum Mittagessen kommen und anschließend ein dreistündiges Musikprogramm genießen. Der Berger Lenz, Conférencier und Witzeerzähler tritt momentan jeden Tag im Rupertihof auf und erzählt dabei immer einen netten Witz: „Die Ehefrau sagt zum Ehemann: Eines schönen Tages werd ich Dich verlassen. Bei schönem Wetter sagt dann der Ehemann: Heut wär so a scheena Dog!“
In Ainring und Umgebung erzählt man sich, meine Frau hätte mich verlassen. Ich weiß nichts davon, aber so ist das mit den Gerüchten. Ich kann Ihnen nur sagen, dass wir alle, insbesondere ich, sehr, sehr froh sind, dass meine Frau aus dem Krankenhaus entlassen wurde und sich auf dem Weg der Besserung befindet.
Zur letzten Bürgerversammlung im Ainringer Kulturhaus, traute ich mich hinzugehen. Meiner Meinung nach war die Luft zum Schneiden, als ich den Raum betrat. Der Herr Bürgermeister hielt einen tollen Vortrag und die Ainringer können sehr stolz darauf sein, dass es uns finanziell so gut geht. Dabei sollte man aber nicht vergessen, warum es uns in der Gemeinde Ainring so gut geht. Wir haben hier ein paar sehr tolle Großbetriebe!
Es wurde ein Foto von ausgerissenen Bäumen gezeigt und der Herr Bürgermeister sagte: „Eine Kurzschlussreaktion oder eine übereilte Maßnahme?“ Kurz und Bündig meinte er damit die Mauer und die Absperrung der Parkplätze Ainringer Hof. Ich freute mich auf eine Diskussion, aber keiner sagte etwas. Fast bis zum Schluss blieb ich sitzen und dachte immer wieder: „Jetzt muss doch einer was sagen!“ Nein, dieses Problem gibt es in Ainring nicht.
Vielleicht darf ich Ihnen allen mitteilen, dass ich 18 Jahre lang die Parkplätze der Gemeinde Ainring kostenlos zur Verfügung gestellt habe. Die Bäume wurden ohne meine Genehmigung gepflanzt und ich habe mich damals nicht nur schriftlich über die Bäume, sondern auch über die 3 Fahnenmasten beschwert. Sie alle sollen wissen, dass Koni Althammer der Gemeinde ein Grundstück gestiftet hat. Der Dorfpark, so wie er jetzt ist, aber nur durch meine Großzügigkeit entstanden ist. Grundstückstausch, Zufahrt und nicht zuletzt das Emissionsproblem vor unseren Grundstücken. Ich war mir mit Herrn Bürgermeister einig und unterstützte ihn bei seiner Idee mit dem Dorfpark. Von Anfang an war ausgemacht, dass wir selbstverständlich die Bewirtung übernehmen. Leider wurde das nur selten eingehalten. Es ging einfach nicht, weil die Vereine das selbst übernehmen wollten. Ich meinte, sie sollten wenigstens die Würste (hausgemacht und sicher nicht schlechter als woanders) bei uns kaufen. Ein Vereinsvorstand drohte mit seinem Rücktritt, wenn die Würste bei Berger gekauft werden. Wahrscheinlich gibt es sowas in Bayern nur einmal. Ein Verein beschließt das Wirtshaus eines langjährigen Mitglieds und überaus großzügigen Sponsors, der den Verein jahrzehntelang unterstützte, nicht mehr zu betreten.
Wie es genau dazu kam, erfahren sie in nächster Zeit.
Die Lieferung für den Dorfpark funktionierte also nicht und der Herr Bürgermeister schaffte es immer wieder, mit gutem Verhandlungsgeschick, mich zu beruhigen. Oft meinte er: „Bitte lenk ein, lass Dich nicht provozieren.“ Seitdem es das Kulturhaus gibt, haben wir nicht einmal dorthin geliefert. Sie alle wissen, glaube ich, geparkt wurde immer beim Berger. Ich denke die Gemeinde müsste sich bei uns öffentlich dafür bedanken, dass wir solange die Parkplätze kostenlos zur Verfügung gestellt haben. Wenn Sie ein Geschäft hätten, würden sie dann bei sich parken lassen und die Leute würden gegenüber zum Einkaufen gehen? Da ich auch vor den Konsequenzen Angst hatte, habe ich die Sache sehr lange geduldet. Doch der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Kein anderer Wirt hätte so einen Beschluss geschäftlich, moralisch und gesellschaftlich ausgehalten. Jemanden so auszugrenzen und ständig hinten rum schlecht zu machen, so massiv Rufmord zu betreiben, sowas gibt es wohl nur in Ainring. Keiner kann das wegdiskutieren.
Wie oft sagten Leute zu mir: „Ich würde ja gerne bei Dir feiern, aber dann gehen die … nicht rein.“ oder wie oft kamen Freunde und sagten: „Ich kann nicht bei Dir feiern, sonst hab ich einen Familienstreit.“
Ich bitte Sie alle um Verständnis, dass ich durch mein Schreiben einfach aufklären möchte, wie das alles zustande kam. Sie können sich ja dann selbst ein Urteil darüber bilden. Ein Bock allein stößt nicht und ein Holzscheit allein wird auch nicht brennen. Bei uns hat es sechsmal gebrannt. Fünfmal war es sogar ein Großbrand. Was man hier mit mir machte, was alles erzählt und behauptet wurde, wissen die meisten. Langsam wird es für die, die alles wussten, heiß.
Die Ainringer Mauer kam zwar über Nacht, entstand aber über viele Jahre und ist ein Zeichen dafür, wie man mit umgeht bzw. umgegangen ist. Unsere Familie hat mit der ganzen Haberfeldtreiberei sehr viel mitgemacht und aushalten müssen.
Der Verein, den ich am meisten gesponsert, die Leute, die ich am meisten unterstützt habe, wollten mich vernichten. Demnächst werden sie erfahren, was diese Leute im Hintergrund alles getan haben, bis es zum Bruch kam. Es wird auch weiterhin die Wirtshausgschichten geben, aber damit es vielleicht für einige von Ihnen noch interessanter wird, auch immer wieder mal was Aktuelles.
Auch für mich ist das Schreiben sehr aufregend. Ich komme immer mehr dahinter, dass immer wieder die gleichen Namen in Ainring Unruhe stiften. Wenn Sie Morgen die Geschichte lesen, was man in Ainring mit Feriengästen oder auch mit den eigenen Bürgern getan hat, werden sie mir sicherlich Recht geben, dass das alles nicht normal ist.
Große Nachfrage zu den Eselgeschichten
Momentan hab ich zwar recht wenig Zeit zum Schreiben - Sorgen und Probleme um mich rum, aber wenn ich vom Esel erzähle, dann muss auch ich wieder lachen und das tut gut.
Mein Kommunionsgeschenk, der Esel, war in unserem Pferdestall - früher war es der Saustall vom Papa - beim Rupertihof untergebracht.
Die Gäste schliefen nur wenige Meter davon entfernt. Der Esel war allein und schrie oft die ganze Nacht, was zu großen Beschwerden der Gäste führte.
Mein Vater sagte: „Der muaß weida!“ Der Kaibi Luk bemühte sich den Esel wieder zu verscheppern, aber keiner wollte das gute Stück.
Die Thundorfer werden jetzt alle lachen, da sie sich sicher auch noch an die Geschichte erinnern können.
Ein Thundorfer Bürger, der Metzger oder auch Scheider Matt genannt, war Jahrzehnte beim Berger als Hausmeister und Metzger angestellt. Er war ein äußerst fleißiger und seelenguter Mensch, ein toller Handwerker, aber auch kein schlechter Metzger. Auch er hatte eine Lehrzeit hinter sich, in der er jeden Tag verprügelt wurde. Mit Pickel und Schaufel baute er damals zusammen mit meinem Vater den Camping Platz auf. Der Matt hatte leider ein großes Problem: den Alkohol. Wenn er getrunken hatte, ging es immer rund.
Am Karfreitag war in Ainring beim Neuwirt natürlich der Teufel los. Obwohl eigentlich gar nicht mehr ging, wurde an diesem Tag noch mehr als sonst getrunken. Der Luk sagte: „Pass auf, heute passiert noch was!“
Der Matt weinte ganz fürchterlich, weil seiner Mutter, der Mesnerin von Thundorf, gekündigt wurde. Der Pfarrer wollte eine Jüngere und nicht mehr die alte Frau Reichenberger. Matt schrie mehrmals durch die Gaststube, dass er den Pfarrer umbringt.
Auch der Hans war da und der Eschei hatte die größte Freude, wenn der arme Hans brannte. Der Eschei zündete ihn Buchstäblich an. Die ganze Jacke hat gebrannt und wurde dann mit einer Maß Bier gelöscht. Auch dazu gibt es noch weitere Geschichten.
Der Matt schrie wieder: „Heute schnapp ich mir den Pfarrer!“ und mein Vater versuchte ihn zu beruhigen.
Letztendlich passierte folgendes:
Gegen 3 Uhr morgens wurde beim Neuwirt Schluss gemacht und der Papa hörte den Esel wieder schreien. Der Matt war sein letzter Gast und er sagte zu ihm: „Nimm den Esel mit nach Thundorf, der Hansei wird ihn schon verscheppern.“ Keiner dachte an Ostern und den Einzug in Jerusalem. Gegen 5 Uhr in der Früh ritt der Matt mit dem Esel durch Thundorf und dieser schrie wieder wie am Spieß. Am Fahrradständer vorm Haus hing er den Esel an. Seine Mutter, die immer noch wegen der Kündigung weinte, hatte jetzt auch noch den Esel vorm Haus und einen besoffenen Sohn, der behauptete den Pfarrer zu erschlagen. In seinem Vollrausch sammelte der Matt einen Kübel voll Steine und marschierte Richtung Pfarrhaus. Er schmiss dem Pfarrer 48 Fenster ein und schrie: „Komm heraus, dann erschlag ich Dich!“
Mein Vater musste dann zur Gerichtsverhandlung nach Laufen. Der matt meinte, dass ihm der Berger das angeschafft hätte. Er wurde gefragt, wie er zu dem Esel kam. Der Matt sagte: „Das war Thomas Kommunionsgeschenk, er weckte alle Gäste auf und musste weg.“ Der Richter fragte: „Herr Reichenberger, wie viele Fenster hat der Pfarrhof?“ Matt sagte: „Das weiß ich doch nicht.“ Der Richter meinte: „54 Fenster. Sie haben nur 48 Fenster eingeworfen.“ Der Matt unterbrach ihn und sagte: „Bei den anderen Fenstern hat er noch schnell die Balken zugemacht, die wollte ich eigentlich auch noch einwerfen.“ Da musste sogar der Richter lachen. Er verurteilte ihn wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses, Ruhestörung, Sachbeschädigung und Schadenersatz für 48 Fenster. Der Richter fragte ihn nach seinen Beweggründen. Da fing der Matt zu weinen an und meinte: „Meine Mutter ist jetzt arbeitslos. Die Schande, dass sie nicht mehr Mesnerin ist. Sie war doch immer da. Da tat sie mir so leid.“ Durch diese Aussage fiel das Urteil geringer aus und Matt musste noch sehr lange für den entstandenen Schaden arbeiten. Auch der Pfarrer kam ihm entgegen und der Irmann Luk, der ewige Schnalzervorstand, wurde dann der Glasmeister.
Der Esel kam zum Hartmann Hans. Er hatte mit ihm erbarmen und die Nachbarn ihre wahre Freude.
Ich sagte damals zum Luk: „Was ist nun mit meinem Kommunionsgeschenk?“
Der Zirkus stand noch immer in Feldkirchen. Landratsamt, Tierschutzverein und alle sorgten sich um dessen Tiere. Auch der Löwenkäfig war noch da. Ein maroder alter Wagen. Wenn der Löwe die Pfote raushängen lies, berührte sie fast den Boden.
Wir fuhren zum Zirkus und kauften einen Schimmel namens Mona. Der Eschei sagte: „Der hinkt so, den kannst du nicht einspannen. Der Kummert fällt bei jedem Schritt runter.“ Die Ainringer Pferdefreunde wissen, was er damit meinte, und können sich sicherlich auch noch an die Geschichte vom Zirkuspferd Mona und den Deckungskünsten vom Kaibi Luk erinnern. Der Schimmel sollte unbedingt gedeckt werden, damit das Fohlen dann mein Kommunionsgeschenk wird. Aber darüber schreibe ich demnächst eine eigene Geschichte.
Der Esel auf seinem Weg zur Salami
Könnt Ihr Euch noch erinnern, wie in Feldkirchen ein Zirkus Pleite machte?
Als ich 9 Jahre alt war, kam der Kaibi Luk zum Rupertihof und sagte zu mir: „Geh weida, steig ei! Fahr ma zum Zirkus.“ Ohne großartig zu schauen, fuhr er bei der Aral Tankstelle über die Straße. Schon damals Russisch Roulette auf der B20. Das war typisch Luk. Bei der Kirche stand der Zirkus mit seinen verschiedenen Wägen, Tieren usw. Für mich als Kind sehr interessant und aufregend.
Auf der steilen Treppe eines Holzwagens stand, in viele rote Tücher gehüllt und mit Gold behangen, eine Frau. Damals nannte man sie Zigeunerin. Sie sagte zu Luk: „Komm rein du guter Mann, ich lese Dir aus Deiner Hand.“ Mir gab sie einen Schubs und ich musste draußen bleiben. Um alles zu hören blieb ich ganz nah an der Tür. Ich hörte wie die Zigeunerin sagte: „Dem Geruch nach bist Du wohl Viehhändler.“ Luk hatte immer Gummistiefel, die leicht vom Kuhdreck umhüllt waren, einen grün, violetten Viehmantel an und einen Strohhut auf. Die Dame meinte er wäre ein toller Liebhaber. Luk sagte: „Das stimmt. Oft dreimal am Tag!“ Damals wusste ich noch nicht, was er damit meinte. Sie sagte, dass sein Opa 78 geworden wäre. Luk sagte: „Des stimmt Du Mistvieh.“ Die Handleserin meinte, sie wäre kein Mistvieh. Sie wusste ja nicht, dass man das in Bayern so sagt, wenn jemand etwas errät. Er müsse weniger trinken, seine Augen waren leicht gelb wo sie eigentlich weiß sein sollten, dann würde er so alt wie der Großvater werden. Ja keinen Schnaps und höchstens zwei Flaschen Bier. Luk meinte eine Kiste pro Tag ist hier bei uns normal. Sie schimpfte ihn und erinnerte ihn an seine zwei Kinder. Luk fragte woher sie das weiß. Die Zigeunerin sagte: „Ich sehe es, aber eigentlich sehe ich drei Kinder.“ Luk meinte: „Stimmt, oa Zwilling is gschtorbn. Du bist ja a wuide Hehna!“ Die Dame meinte sie sei kein Huhn und er solle seine Sprüche sein lassen. Als sie sagte, dass er so schnell wie möglich in seiner nächsten Umgebung Frieden schließen soll, weil der Streit in seiner Familie nichts bringt, bekam ich eine Gänsehaut. Wahrscheinlich sah sie die Grenze im Spitzauer-Anwesen. Seine Eltern trennten das landwirtschaftliche Gebäude, ähnlich der Berliner Mauer. Aber dazu gibt es eine extra Geschichte.
Luk fragte was er ihr schuldig sei. Sie meinte er müsse ihr nur versprechen weniger zu trinken, und ihr einen Esel abkaufen. Luk lachte und sagte: „Du host ja an Vogel!“ Die Zigeunerin meinte: „Nein, keinen Vogel. Einen Esel.“ Luk: „Zoag her!“ Als Luk beim Verlassen des Holzwagens, mit seinen 140kg, über die steile Treppe ging wackelte dieser. Ich könnte mich heute noch darüber todlachen.
Wir gingen in ein kleines Zelt. Dort stand ein Esel mit langen Ohren. Luk fragte: „Was kostet der Kribbe?“ Die Zigeunerin meinte: „Kein Kribbe. Unser Felix.“ Genau weiß ich es nicht mehr, aber ich glaube 200 Mark hat er schon gekostet. Luk hatte immer sehr viel Geld in seiner Brieftasche. Die Handleserin sagte zu ihm: „Zeig dein Geld niemand anderen. Du wirst nur Neid und Missgunst ernten.“ An diesen Spruch denke ich sehr oft. Wir luden den Esel ein und fuhren nach Hause.
Dieser Zirkus hatte auch einen Löwen. Der Heiselmann Werner und der Dusch Hans fuhren mehrmals zum Löwentratzen hin. Bis der Löwe den Werner erwischt, und ihm den halben Arm und fast den Kopf abgerissen hat. Über die Beiden gibt es auch noch viele tolle Geschichten.
Kurze Zeit später war meine Erstkommunion. Natürlich war Luk bei der Feier dabei. Er schenkte mir an diesem Tag den Esel von der Zigeunerin. Mein Onkel regte sich fürchterlich über dieses Geschenk auf. Wir aßen gemeinsam zu Mittag und ich war schon voller Vorfreude aufs Reiten mit dem Esel. Als ich aufgegessen hatte, riss ich mir die Jacke meines, speziell angerfertigten (es passte mir keine normale Konfektionsgröße, weil ich zu dick war), Anzugs vom Leib und lief zum Esel.
Mit Hilfe einer Bierkiste stieg ich auf. Der Esel bewegte sich weder vorwärts noch rückwärts. Mein Freund Lukei, der Sohn vom Luk, hatte eine super Idee. Er gab mir einen Stock mit einer Schnur, an der eine Karotte hing. Ich hielt dem Esel die Karotte vors Maul und er trabte los. Leider blieb er recht schnell wieder stehen.
Am Nachmittag wäre noch einmal Kirche gewesen. Da ich nur eine Hose hatte, und diese voller Eselshaare war, konnte ich nicht mehr hingehen. Meine Eltern waren so einiges von mir gewohnt, aber der Onkel wurde wieder Stocknarrisch.
Am nächsten Tag in der Schule forderte uns unser Lehrer Florian Thusbaß auf, eine Geschichte von der Kommunion zu erzählen. Ich meldete mich als erster und erzählte von Luks Kommunionsgeschenk. Normalerweise sagte der Herr Lehrer immer: „Berger, Du Himmelhund, ich schmeiß Dich an die Wand. Dein Vater kann Dich dann mit´m Spachtel abkratzen.“ Doch diesmal musste sogar er lachen. „Kannst Du den Esel in die Schule mitbringen? Wir lernen diese Woche sowieso über die Tiere.“
Ich glaub, der Kramer Toni und ich transportierten dann mit viel List und Tücke, den Esel vom Rupertihof zur Schule. Beim Haus Resi ging er keinen Schritt mehr weiter und schrie was das Zeug hält. Wir köderten ihn mit Karotten und altem Brot und kamen endlich in der Schule an.
Unser Lehrer stand da und sagte: „Ich glaube es nicht. Der größte Esel bringt einen Esel mit. Jetzt hab ich drei Berger Kribbe miterlebt. Den Helmut, den Hansi und Dich. Aber Du bist mit Abstand der dümmste Esel!“
Was noch alles mit dem Esel passierte, bevor ihn der Hermann zur Salami machte, können Sie demnächst hier lesen.
Die wahre Wilderergeschichte von Ainring
Der Schustermann Hiasl war ein Theaterstück. Ob das alles so war? Ich war nicht dabei.
Doch bei der folgenden Geschichte war ich Zeuge und auch viele andere, die beim Ainringer Fleischskandal die Abnehmer waren.
Als vier schwarzhaarige Männer mit Vollbärten in den Rupertihof kamen, war ich 14 Jahre alt. Ihren Dialekt verstand ich nicht. Mein Vater sagte: „Das ist der Neue von der…“
Der Neue war ein sehr guter Handwerker, Zimmerer und Schnitzer, der vom Allgäu nach Ainring heiratete. Er war Mitarbeiter der Firma Weber in Adelstetten, mit der wir seit über 40 Jahren gut zusammenarbeiten. An diesem Tag war er mit seinen drei Brüdern bei uns im Rupertihof. Ich war begeistert wie er über seine Arbeit bei der Firma sprach. Sicherlich habe ich schon einmal erwähnt, dass ich mit 12 Jahren mit meiner eigenen Drechslerei selbstständig war, mein Geld verdiente und immer schon großes Interesse am Handwerk hatte. Er schnitzte so manche Figur und Einrichtungsgegenstände vom Weber.
Eines Abends kam er mit seinem Nachbarn zu uns und ich wollte mit ihm übers Drechseln reden. Sein Begleiter sagte: „Verschwind Du verzogner Kribbe! Mir mechten unsa Ruah!“ Der Schorsch sagte: „Lass doch den Buam!“
Am nächsten Tag kam er, über den Weber, wieder zu uns und ich zeigte ihm meine Drechslerei. Damals habe ich schon 15 Holzteller pro Stunde produziert. Diese Brotzeitteller, die heute noch so manch Einheimischer hat, verkaufte ich beim Musizieren.
Der Muin Franz, der bei der Bundesbahn die Lehrlinge ausbildete, machte mir sogar einen Spezialschrauben, wo ich in nur 3 Sekunden einen Holzteller auf das Futter spannen konnte. Schorsch war begeistert als ich ihm das zeigte.
Ein paar Tage später besuchte ich ihn in seiner Werkstatt. Er hatte schon eine eiserne Drechselbank. Meine war noch aus Holz vom alten Schreiner in Vachenlueg gekauft. Schorsch zeigte mir alles und ich hatte meinen Spezialschrauben dabei. Er sagte: „Ein Wahnsinn, des gfeud ma.“, spannte mir einen Teller ein und lies mich die Drechselbank testen. Innerhalb von zwei Minuten war der Brotzeitteller fertig. Sein lieber Nachbar kam in die Werkstatt und sagte: „Wos duad der Bergei do?“ Schorsch sagte: „Mei der kann drechseln. Du host as doch a glernt.“ Der Nachbar meinte er war Drechsler beim großen Hofherr in Mitterfelden, einer Drechslerei und Furnierfabrik. Ich spannte den nächsten Teller ein und wollte anfangen, da schubste er mich weg und nahm mir das Messer aus der Hand. „Du musst schneiden und nicht pressen!“ Daraufhin flog ihm der Teller um den Schädel und die einzelnen Trümmer durch die Werkstatt. Schorsch und ich lachten. Der Nachbar sagte: „Gleich schmier ich Dir eine.“ Später kaufte ich die Drechselbank vom Schorsch.
Der Gamei Hermann war als Metzger bei meinem Vater eingestellt. Unsere Metzger saßen gerade bei der Brotzeit, als ich stolz die Geschichte erzählte. Der Gamei sagte: „Der Depp hat doch noch nie was gekonnt. Das ich nicht lache. Drechsler gelernt und die Lehre als Metzger nicht fertig gemacht und aufgehört. Dann war er Hilfsarbeiter. Und überhaupt, das Einzige was der kann ist mit der weißen Badehose im Schwimmbad liegen und uns die Weiber ausspannen. Warten bis einer besoffen ist und den dann hinterrücks zamschlong.“ Darüber waren sich alle einig. Auch seine Cousins Jakob und Rudi mochten ihn nicht. Dazu gibt es noch weitere gute Geschichten.
Als ich 15 wurde begann ich mit meiner Koch- und Kellnerlehre im Parkhotel Luisenbad und erlernte noch dazu das Metzgerhandwerk beim Gamei in Perach. Der Hermann war ein Spitzenmetger und ist, in meinen Augen, heut noch der Beste. Er konnte wirklich alles. Vom Schlachten bis zum Wurschten. Das Beste an Ihm aber war: Er konnte es einem so schön erklären, wie er selber immer sagte.
Nebenbei war ich noch als Alleinunterhalter in Waging beim Tanner, in der Winzerstuben in Bad Reichenhall, im Bayerischen Hof, im Kurcafe, im Haus des Gastes in Bayerisch Gmain und als Haus- und Hofmusikant beim Ernst Angerer unterwegs. Hierzu gibt es demnächst auch eine nette Geschichte.
Dadurch kam ich Abends immer erst um 23 oder 1 Uhr nach Hause und bekam nicht mehr mit, was am Stammtisch so los war.
Der Gamei erzählte mir, er solle für einen Ainringer Viehhändler Würste machen, der diese dann verkaufen würde. Hermann war gar nicht begeistert. Warum? Er hatte selbst noch die Metzgerei und es war ihm nicht klar, woher der Viehhändler so viel Reh-, Hirsch- und Gamsfleisch hatte. Ich weiß noch, wie er einmal mit einer gelben Wibergkiste reinkam und zu Hermann sagte: „Da, mach a Gamswurscht!“ Hermann meinte: „Ohne Speck geht nix!“ Er wollte bei seinem lieben Schwager Portisch Rückenspeck holen, wurde aber gleich wieder rausgeschmissen, weil er ihn angeblich letztes Mal mit der Kuh ausgeschmiert hätte. Hermann, der keinen Führerschein hatte, sprang auf das Quikly mit der gelben Kiste und holte beim Metzger Reiter 10kg Rückenspeck. Zu mir sagte er: „Ich mach das nur, damit Du lernst wie man Gamswurscht macht.“ Auch hier gibt es noch 3 weitere Geschichten zu erzählen.
Beim Stammtisch erzählte man, dass der Schwager immer die Waage verstellt, und das Gewicht zurückklopft damit die Kuh leichter wird. Und wenn sein Exfreund, der Hauthandler Schöndorfer kommt, wird die Waage wieder verstellt. Hermann sagte: „Lauter Kratler. Der bescheißt sogar den Schwager, Schwiegervater und Hauthandler“ Damals habe ich das alles noch gar nicht verstanden.
So manch Hufeisenfreund und Eisstockclubmitglied wird noch genau wissen, wieviel Gams-, Hirschwurst und Kochsalamis vom Fleischfabrikanten in Ainring gekauft wurden.
Wer war der Fleischlieferant? Welcher Jäger hat den Fleischlieferanten beliefert? Wo sind die Einkaufsrechnungen für das Wild und die vielen Kochsalamis? Geräuchertes hat er auch noch hergestellt.
Der Fleischhandel funktionierte mindestens 20 Jahre. Dann nahm die Geschichte leider ein sehr trauriges Ende.
Nachdem man ihn beim Wildern erwischte, angeblich war er 30 Jahre lang als Wilderer, Stehler und Hehler unterwegs, nahm sich der Schorsch das Leben. Noch heute habe ich das Bild von seiner Beerdigung vor Augen, wie seine Brüder den Sarg trugen. Der Fleischabnehmer war auch da.
Die Kriminalbeamten hätten lieber mal die Gefriertruhen in der Nachbarschaft durchsucht. Eigentlich wollte ich den lieben Freund damals anzeigen, aber seine Frau, sie war Bedienung bei uns und eine überaus anständige und tüchtige Mitarbeiterin, tat mir leid. Ich bereue bis heute, dass ich seine Schweinereien damals nicht angezeigt habe. Es wurde Kochsalami verkauft und Rehfleisch war drin. Schade, dass der Gamei nicht mehr lebt. Gott sei Dank habe ich noch ein paar Leute, die das alles bezeugen können.
Liebe Wurstabnehmer, vielleicht wird euch nun bewusst, was bei uns in Ainring alles so gelaufen ist und auch noch heute läuft.
Wer war der Gemei Hermann?
Er war der jüngste Metzgermeister Bayerns, Gastwirt in Perach, wahnsinnig hilfsbereit und hatte ein fachliches Können, wie kein Zweiter.
In so manch einer Nacht hat er den Bauern die Notschlachtung gemacht. Auch wenn sie ihm, in Ainring, in betrunkenem Zustand mit Faustschlägen sein Gesicht demolierten. Er war immer wieder zur Stelle.
Wenn er meine rechte Hand nahm, um damit über die große Beule auf seinem Kopf zu streichen sagte er: „Das war meine Lehrzeit.“ Bis heute verspüre ich das Gefühl in meiner Hand, wenn ich daran denke. Der Metzgermeister aus Mitterfelden schlug ihm damals die flache Prax über den Schädel.
1958 wollte besagter Metzgermeister meine Mutter im Kühlhaus beim Neuwirt vergewaltigen.
Die nächste Geschichte handelt von meinem Kommunionsgeschenk. Ein Esel von Hauptmann Hans, den sie dann zur Salami machten...
Ein Miteinander ist besser, als ein Gegeneinander!
„Was hat der eine davon, dass es mich gibt?“
"Gruß" an ein Zimmermädchen…
Seit Jahrzehnten arbeiten wir sehr gut mit einer Ainringer Pension zusammen. Der eine braucht den anderen und umgekehrt. In unserer Branche ist es hilfreich zusammen und nicht gegeneinander zu Arbeiten.
In besagter Pension arbeitet eine junge Frau als Zimmermädchen, deren Vater durch mich schon sehr viel Geld verdient hat. Seit Jahren gibt sie den Gästen den guten Rat ja nicht beim Berger Essen zu gehen.
Kurz vor Weihnachten bekamen wir Besuch aus der Pfalz und brachten unsere Freunde, da wir keine Zimmer mehr frei hatten, in dieser Pension unter. Sie fühlten sich dort sehr wohl und waren absolut zufrieden mit der schönen Ausstattung des Hauses. Sie konnten allerdings nicht verstehen, dass das Zimmermädchen unbedingt mit ihnen ins Gespräch kommen wollte. Kurz nach ihrer Ankunft wurde ihnen das Restaurant H.-H. empfohlen und ihnen dringend davon abgeraten zum Berger rüber zu gehen. Unsere Freunde wurden dabei natürlich hellhörig und fragten nach, was denn so schlimm am Berger sei. Es wurde ihnen erzählt, dass es ständig Beschwerden über das schlechte Essen gibt, die Musik nur Playback und viel zu laut sei und der Berger der unbeliebteste Mensch im ganzen Dorf und weit darüber hinaus wäre.
Ich empfehle dem Zimmermädchen, sich bei Ihrer Tochter im Lagerhaus den größten Besen, den es dort gibt, zu kaufen. Damit sollte sie solange ums Haus und auch bei sich zu Hause kehren, bis der Rauch aufgeht.
Vielleicht wird Ihr dabei bewusst, dass Ihre Kampagnen keine Früchte tragen werden.
Sie war auch diejenige, die das ganze Jahr überaus schnell an unserer Baustelle bei den Chalets vorbeifuhr. Wenn ein LKW nicht absolut korrekt geparkt war brüllte sie los. Unter Zeugen nannte sie mich ein Arschloch, ich sei das Letzte und wie ich mit den Nachbarn umgehe. Sie wisse hundertprozentig, dass hier jeder fahren dürfe, schließlich wohnte der zuständige Sachbearbeiter in ihrem Privathaus.
Dann kündigte sie an, mich auf der Gemeinde anzuzeigen, weil sie nicht durchfahren konnte. Von Herrn Zimmermann erfuhr sie dann, dass ihr Mieter hier nicht richtig gehandelt und die falschen Auskünfte erteilt hat.
Ihren Vater kenne ich sehr gut, er bekommt jetzt sicher einen roten Kopf. Mein lieber Freund, wir waren 30 Jahre lang, sehr eng befreundet und haben wirklich tolle Geschäfte gemacht. Denk doch an den Artikel in der Traunsteiner Zeitung, als wir auf dem Titelblatt waren. In dieser Karikatur stand „Die Ainringer fahren mit dem Heuwagen das Geld von der Geigelsteigbahn nach Hause.“ Ich hätte dich für dieses Geschäft wirklich nicht gebraucht, aber du warst ein Freund. Wie Du weißt ging ich mit meinen Freunden immer sehr großzügig um.
Ich denke du kannst mir als Freund nichts nachsagen, da ich dich wirklich immer Unterstützt und dir die Zimmer gefüllt habe. Es wäre wirklich gut, wenn du deinen Kindern mal erklären würdest woher die ganze Kohle kommt. Mehr brauche ich über unsere Freundschaft nicht schreiben. Hoffentlich ist jetzt endlich Ruhe, für diese musst nun du sorgen.
I
Die Frage warum ich das alles aufschreibe…
Immer wieder werde ich gefragt, warum ich die alten Geschichten wieder aufwärme und aufschreibe. Wir leben in einem Rechtsstaat, in dem die Menschenrechte und die Freiheit noch gewahrt sind und jeder das Recht hat, ein Buch zu schreiben und seine Meinung zu äußern. Leider zeigt uns die aktuelle, politische Lage sehr deutlich und grausam, dass wir uns nicht alles gefallen lassen dürfen.
Anfangs wollte ich nur die alten Wirtshausgschichten aufschreiben. Während ich schrieb wurde mir bewusst, dass zu den aktuellen Entwicklungen und Vorgängen sicher auch die Geschehnisse der letzten 15 Jahre beigetragen haben. Natürlich frage ich mich auch, ob ich nicht selbst schuld an der ganzen Miesere bin und denke wirklich sehr intensiv darüber nach, was man besser und anders machen könnte.
Wenn ich mich an die alten Geschichten zurückerinnere, und sie aufschreibe, wird mir nochmal sehr deutlich, wie das damals alles in Ainring gelaufen ist.
Lesen Sie sich nochmal die Geschichte mit unserer Werbefahrt nach Hattersheim durch. Ich habe ganz vergessen zu berichten was geschah, nachdem ich von Würzburg aus, zu Hause angerufen und von den Vorfällen erfahren hatte. Die Burschen habe ich mir vorgenommen und ihnen gesagt, dass sie wohl total verrückt sind. Bis auf ein paar sehr anständige Buben, die sich von der ganzen Sache distanzierten und nicht´s damit zu tun hatten, lachten mich alle aus und sagten zu mir: „Mit Dir fahren wir sowieso nirgends mehr hin!“ Meine zwei Favoriten der Geschichte knöpfte ich mir ganz besonders, vor und ich bin mir auch nach all den Jahren noch sicher, dass sie es waren, die mir daraufhin am Rastplatz in Würzburg die Plane des Anhängers gelockert haben. Von Frankfurt nach Würzburg war alles in Ordnung mit dem Anhänger und all unsere Instrumente und meine teure Anlage waren gut verstaut. Kurz nach Verlassen der Raststätte, als ich auf ca. 80 bis 100 km/h beschleunigte, ging die Plane auf und die Instrumente flogen quer über die Autobahn. Noch heute sehe ich vor mir, wie die Funken flogen, als die schweren Lautsprecherständer über die Autobahn rutschten. Wir mussten anhalten um die ganzen Sachen wieder einzusammeln - eine wahnsinnig gefährliche Situation für uns alle.
Nachdem wir wieder zu Hause waren, kam eine Mutter der Beteiligten auf mich zu und schimpfte fürchterlich, weil ich die Gage nicht ausbezahlte. Keiner der anderen erzählte zu Hause, dass ich 2000 DM der Gage wegen des kaputten Bühnenbodens zurücklassen musste. Mein Vater sagte ich solle die Brüder auszahlen, da wir uns nichts nachsagen lassen. Nach einer weiteren Musikprobe kam diese Mutter erneut zu mir und fragte nach, warum ich mich als Chef der Ainringer Musikkapelle bezeichnete. Ich erklärte ihr, dass die Auftritte alle von mir organisiert wurden, auch der Fernsehauftritt bei Maria Hellwig im ZDF, und wir uns bisher immer einig waren, dass ich der Chef oder Sprecher der Kapelle bin. Sie meinte, das müsse sich schnell ändern, da einige Brautpaare bei ihr angerufen haben um sich zu beschweren. Ich hätte ihnen gesagt, dass wir zu bestimmten Terminen keine Zeit haben. Somit war sie der Meinung, dass mir nur das Geschäft und nicht die Buben wichtig waren. Daraufhin nannte mich der Demein Robert einen Bleifinger und sagte, dass ich eh nicht gut spielen könne und sie sich einen anderen Akkordeonspieler suchen würden. Die Musikinstrumente wurden zusammengepackt und dann war alles aus. So wurde eine eigentlich tolle Gesichte, - ein 18 jähriger Ainringer organisiert für den Tourismus eine Werbefahrt nach Frankfurt - einfach kaputt gemacht. Jeder erzählte, dass ich ganz allein an dem Streit schuld wäre. Von da an ging ich meinen Weg als Musiker allein. Der Erfolg der Anringer Buam hielt sich in Grenzen.
Nun noch zu einer Geschichte aus aktuellem Anlass. Es steht fest, dass nicht nur der Berger schwarz gebaut hat, sondern auch beim Nachbarn der Wintergarten erst als Schwarzbau errichtet und die Parkplätze hinterher genehmigt wurden. Mittlerweile weiß auch das letzte Gemeinderatsmitglied, dass die Parkplatzsituation in Ainring ungesund ist. Es gibt weder bei der Kleinen Kneipe noch beim H.-H. genügend Parkplätze. Da uns so viele Auflagen gemacht und so viele Gutachten aufgedrückt wurden, behaupte ich, dass wir keine Parkplatzproblematik haben. Von unseren Gästen muss keiner beim Nachbarn parken. Der besagte Mitarbeiter, den ich vor einem halben Jahr entlassen habe und der mich laut Anwalt, schriftlich nötigt, hielt mir noch etwas Interessantes vor. Als er an einem Sonntag mit großer Busanreise im Rupertihof sein Auto in unserer Feuerwehrzufahrt abstellte und und zum Nachbarn ging, ließ ich dort anrufen und bat darum sein Auto wegzufahren. Nachdem nach einer halben Stunde das Auto immer noch dort stand, riefen wir noch einmal beim H.-H. an und es wurde einfach aufgelegt. Daraufhin rief ich den Abschleppdienst und das Fahrzeug wurde auf einen öffentlichen Parkplatz gestellt. Meine Mitarbeiter wissen, dass ich es nicht dulden kann, wenn vor dem Rupertihof in der Feuerwehrzufahrt und dem Rettungsweg Autos geparkt werden. Nun wirft er mir vor, dass ich nachträglich Feuerwehrzufahrtsschilder angebracht habe und, dass R. Z. Senior dies bezeugen kann. Der Herr Kreisbrandrat weiß genau, dass dort ein Rettungsweg ist, da er mich vor vier Jahren persönlich angezeigt hat, nachdem meine Frau einen schönen, großen Christbaum mit Päckchen und einen Schlitten auf unsere Terrasse gestellt hat. Er sah im Falle eines Hotelbrandes den Rettungsweg gefährdet. Das Landratsamt wies die Anzeige ab und genehmigte uns die Dekoration bis 10. Januar. Nach 20 Jahren in unserem Betrieb wusste auch unser ehemaliger Mitarbeiter, dass es sich hier um Feuerwehrzufahrt und Rettungsweg handelt. Die festinstallierten Schilder sind an unserer Terrassenwand zu besichtigen.
Diese Tatsachen bringen mich dann doch zum Schmunzeln. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen die Geschichten mit Herrn Z. nicht zu erzählen, aber vielleicht ändere ich da noch meine Meinung und widme ihm in meinem Buch ein Kapitel. Das Tierheim und der Tierschutzverein können sich sicherlich noch gut an sein Wirken erinnern.
Die Parkplatzsituation in Ainring wird uns alle wohl noch einige Zeit beschäftigen.
Meine Geschichte zu aktuellem Anlass
In den letzten Tagen wurde ich immer wieder darauf angesprochen, warum ich nicht mehr schreibe. Wenn Sie die neueste Meldung unter Aktuelles gelesen haben, wissen Sie warum. Ich hatte keine Zeit.
Vor kurzem bekam ich ein Schreiben, in dem der Verfasser die wildesten Dinge behauptet. Er drohte mir, mich fertig zu machen. Es wird sogar eine Abfindung gefordert, damit er keine Details loslässt. Früher hat er nur beim H.-H. über mich geschimpft und seit ich ihn entlassen habe, Unwahrheiten erzählt. Gott sei Dank, jetzt auch schriftlich. Das Schreiben liegt bereits bei der Polizei und die Anzeige wegen Nötigung und Erpressung läuft.
Hier ein kleines Beispiel. Derjenige schreibt: Hoeneß lässt grüßen! Er behauptet, dass er für mich Geld aus der Schweiz nach Ainring bringen musste. Damals waren die Rupertireisen mit über 90 Bussen unterwegs. Die Ausflüge und Tagesfahrten wurden in Bar kassiert und die Busfahrer mussten bei Ankunft das Geld an der Rezeption abgeben. Im Hotel Baur, unserem eigenen Hotel in der Schweiz, war das genauso. Dort wurde das Geld gesammelt und musste dann mit dem nächsten Bus oder dem Hausmeister nach Ainring gebracht werden. Dies alles erfolgte immer mit Anmeldung beim Zoll. Überweisungen waren damals noch sehr teuer und die Kursverluste beim Wechseln von Schweizer Franken in DM sehr hoch. Unser damaliger Mitarbeiter schreibt mir nun, dass er mich anzeigen würde. Da alles nachvollziehbar und geregelt ist, kann er mich damit nicht erpressen. Da dieser Mitarbeiter ein Einheimischer ist, habe ich ihn 20 Jahre lang mitgezogen. Die letzten Jahre verbrachte er seine Arbeitszeit hauptsächlich mit Bierflasche in der Hand, von Wohnwagen zu Wohnwagen ziehend. Ein ehemaliger Mitarbeiter, sein Saufkumpan, leistete ihm dabei auf meine Kosten gesellschaft. Beide wurden von mir vom Betrieb und vom Platz verwiesen. Dass er daraufhin viel bei den Einheimischen rumerzählen würde, war mir klar. Es gäbe auch sehr viel über ihn zu erzählen, aber seiner lieben und fleissigen Frau zu liebe, werde ich das nicht tun. In dieser Familie mussten leider hauptsächlich die Frau arbeiten, damit die Männer Geld für Bier hatten.
Außerdem erhielt ich einen Anruf von einem Ainringer Buam. Wenn ich nicht aufhöre zu Schreiben, dann ist was los!
Daraufhin viel mir eine weitere Geschichte ein, die allerdings nicht in meiner frühen Kindheit stattfand.
Als ich mit 18 Jahren im Gasthaus Tanner in Waging als Alleinunterhalter auftrat hörten mich dort Gäste aus Hattersheim und waren begeistert. Sie machten daraufhin Urlaub im Rupertihof und ich trau mich zu sagen, dass das meine ersten Fans waren. In dieser Zeit gründete ich die Kapelle Ainringer Buam. Mein Vater sagte damals zu mir: „Lass das! Du als Kapellmeister, ein Berger, das gibt nur ärger. Die Demeins sind die Chefs in Ainring und werden es immer bleiben. Ein Berger oder Sepp Huber wird nie in Ainring die erste Geige spielen. Spiel allein, dann hast a Geld und Erfolg. Mit den Typen gibt es nur ärger!“
Wir probten im Rupertihof und schon da führten sie sich auf wie die Wilden. Daraufhin verbot mir mein Vater die Musikproben und wir gingen dafür in die Burschenhütte.
Irgendwann rief die Familie aus Hattersheim an und erzählte mir, dass in drei Monaten die neue Stadthalle, ein 10 Millionen Projekt mit über 2.000 Sitzplätzen, eingeweiht wird und ich bei der Eröffnung spielen soll. Ich fragte, ob ich mit meiner Kapelle und den Schuhplattlern kommen dürfte. Sie waren begeistert und für uns gab es ein tolles Honorar. Ich bin mir sicher die zwei braven Schuhplattler, die in Richtung Ulrichshögl wohnen, können sich noch genau daran erinnern.
Als wir nach Hattersheim, nähe Frankfurt, reinfuhren sahen wir große Litfaßsäulen mit Plakaten: „Die Bayern kommen!“. Wir sprangen vor Freude im Auto auf den Sitzen, hatten dann aber doch auch etwas Angst, als wir 18 jährigen Buben die große neue Stadthalle betraten.
Wir wurden bei Privatleuten, den Vorständen und Mitgliedern des Fußballvereins in Hattersheim untergebracht. Selten wurde ich so gut bewirtet und habe so nette Leute vorgefunden. Es war wirklich alles vom Feinsten. Unser Auftritt verlief sehr gut und die Leute waren begeistert. Gegen 2 Uhr war Schluß und wir gingen in unser jeweiliges Quartier. Um 9 Uhr waren wir zum Abbauen der Anlage bestellt. Als ich dort ankam, drohte mir der Hausmeister der Halle mit einer Anzeige. Meine Musiker oder Schuhplattler hatten hinter der Bühne absichtlich mit der Axt Löcher in den wunderschönen neuen Parkettboden geschlagen. Dort wo sie ihren Holzhacker aufführten wurde extra ein Teppichboden untergelegt. Der Chef der Halle forderte, dass wir sofort 2.000 DM da lassen, sonst würde unser Auto nicht wegfahren. Von den 3.000DM Gage ließ ich gleich 2.000DM da.
Auf der Heimfahrt wollte ich wissen wer das war. Natürlich keiner! Es gab einen Riesenstreit. Ich hatte den Friedl in Verdacht, denn der hat mir schon als Kind ein einjähriges Pony Namens Markus, trotz Reitverbot zu Tode geritten. Beim Würzburger Rasthaus machten wir Pause und ich rief, von der Telefonzelle aus, zu Hause an. Unser damaliger Geschäftsführer ging ran und sagte: „ Du wirst was erleben, wenn Du heimkommst.“ Die Organisatoren von Hattersheim hatten angerufen. Bei zwei Vereinsmitgliedern (dort schliefen zwei, die wir alle kennen) wurden die Matratzen aufgeschlitzt, hineingeschissen und das Leintuch wieder drüber gezogen. Der geliebte Kanarienvogel wurde ertränkt und mit einem Bindfaden im Käfig aufgehängt.
Seit Jahren erzählen diese Beiden ihren Kindern, was ich für ein schlimmer Mensch bin und was ich alles Fürchterliches getan habe.
Bis heute gibt es noch genug Zeugen die damals dabei waren und sich daran erinnern können.
Meiner Mutter sagte man in den vergangenen Tagen folgendes: „Hast Du gelesen was der Thomas da schreibt? Dass der no ois waos!? Jedes Wort stimmt.“
Ich denke es wird bald eine weitere Geschichte über den Högler Fertl und meinen speziellen Freund Rambo geben.
Dieser zeigte mir vor ein paar Tagen den Stinkefinger und einen Vogel, als ich beim Ainringer Hof stand.
Meine Geschichte zwischen den Jahren 1966 und 1967
In den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester war bei uns im Rupertihof immer sehr viel los und es wurde nicht nur von unseren Gästen, sondern auch von den Einheimischen sehr viel Alkohol konsumiert.
„Schnaps war sein letztes Wort, dann trugen Ihn die Engelein fort…“
Da derjenige, der meinen Vater damals so brutal zusammengeschlagen hat, immer wieder in den Geschichten auftauchen wird, erhält er jetzt von mir den Namen Rambo. Mein Vater fürchtete damals nicht nur seine persönlichen Angriffe, sondern hatte auch Angst vor dem großen Einfluss seiner Familie in Ainring. Schon damals war die Macht der Einheimischen sehr groß und mein Vater musste allein aus geschäftlichen Gründen gute Miene zum bösen Spiel machen, damit man auch weiterhin zum Berger ging.
In meinen Augen ein ganz lieber Mensch war der Högler Fertl. Er war ein toller Handwerker, konnte Mauern und Fliesen, war Schreiner und brachte mir sehr viel bei. Er zeigte mir das Drechseln, wie man ein Messer schleift und reparierte mein Pferdegeschirr. Er konnte, wie kein anderer, Leder nähen und war einer der besten Speckeinsurer. Der Fertl hatte mit nur 17 Jahren im Krieg ein Bein verloren und erzählte uns sehr oft seine Kriegsgeschichten. Sein Sohn Ferdinand war mein bester Freund.
Rambo nannte den Fertl immer Einfuß, was meinen Vater fürchterlich ärgerte. Als Rambo einmal zu Fertl sagte: „Hättest Du Charakter gehabt, dann wärst Du doch gefallen.“ drehte mein Vater fast durch.
Ich glaube, es war der 30. Dezember 1966 als sich mal wieder alle am Stammtisch bei uns im Rupertihof trafen. Der Högler Fertl saß auf einem der rot gepolsterten Barhocker an unserer Theke, die aussah wie ein Sarg und links und rechts Glasscheiben hatte, in denen meine Mutter die Kuchen präsentierte, als er seine sogenannte Schluckimpfung machte. Immer wenn das Wetter umschlug, hatte er fürchterliche Schmerzen in seinem Stumpf und bekämpfte diese mit doppelten Schnäppsen und Pils. Der Fertl mochte den Rambo nicht und es war immer was los, wenn die Beiden aufeinandertrafen.
In den Ferien durfte ich immer länger aufbleiben. In diesen Tagen wollte ich sowieso nicht allein schlafen, da mir immer noch der überaus aggressive Kramperlbesuch vom 5. Dezember in den Knochen steckte. Somit blieb ich auf der Ofenbank sitzen, über der mein Vater einen neuen Ziegelbogen mauern lies, und beobachtete unsere Gäste. Der Stammtisch war so gut besucht, dass sogar ein zweiter Tisch dazugestellt werden mußte. Gegen 21 Uhr kam eine unserer Mitarbeiterinnen, die ich sehr gerne mochte, aus der Küche und setzte sich an die Bar. Rambo wechselte vom Stammtisch an die Theke, bestellte zwei Gläser Rotwein und legte seinen Arm um unsere Mitarbeiterin. Ich ging hinter die Theke und beobachtete das Geschehen. Auf einmal flog ein Weinglas neben mir an die Wand und Rambo schmiss mit dem zweiten Glas nach mir. Die Scherben flogen mir ins Gesicht und ich rannte zu meiner Mutter in die Küche. Die fragte ihn wutentbrannt, ob er spinnt. Er sagt nur: „Verschwind mit dem Fratzen, der gehört sowieso schon lang ins Bett. Wenn Dir was nicht passt, dann schmeiß ich Dich samt Deinem Lausbuben raus!“ Und das obwohl sie die Wirtin vom Rupertihof war. Sie ging zu meinem Vater und ich hörte wie er sagte: „Schaut´s dass jetzt in´s Bett kommst, heut passiert hier sowieso noch was.“
In dem Moment schnappte sich der Högler Fertl den Rambo und sagte ihm, er solle sich schämen, mit Gläsern nach einem Kind zu werfen. Rambo rauchte, packte den Fertl am Hinterkopf und drückte ihm die glühende Zigarre auf seiner Stirn aus. Der Högler Fertl griff nach seiner Krücke, die nicht wie heute aus Plastik. sondern aus Eisen war, da schlug der Rambo zweimal mit der Faust auf ihn ein. Der Fertl hatte durch sein Krückenlaufen eine wahnsinnige Armkraft und packte den Rambo. Doch mit nur einem Bein hatte er keine Chance. Ich mußte mitansehen, wie mein Freund auf dem Boden lag und Rambo auch noch mit seinen Füßen auf ihn eintrat.
Der ganze Stammtisch schaute zu. Nur einer sprang auf und riss die Beiden auseinander. Der Fertl war ein feiner Mensch. Er sagte nur: „Jetzt hat er mir auch noch zwei Zähne eingedroschen.“ Daraufhin ging er mit einer blutenden Oberlippe nach Hause.
Meine Mutter brachte mich in´s Bett. Ich schlief in der Eisdiele, unter dem riesengroßen Fenster in Richtung Parkplatz. Die Stammtischleute dachten nicht daran, dass hier der 6jährige Thomas liegt und schlafen soll. Sie pinkelten vors Fenster und schrien rum. Ich konnte alles hören, was sie sagten…
Ich weiß, wer damals eingriff und derjenige weiß es auch. Er war ein sehr fleißiger Mensch und baute damals im Rupertihof durch die Firma Koppelstätter in Freilassing den ersten Ölbrenner in unseren Küchenherd, unter dem ich immer schlief, ein. Er war meinem Vater immer ein treuer Freund und half ihm zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Er baute mit meinem Vater damals die erste Solarheizung auf unserem Campingplatz, aber dazu gibt es einmal eine eigene Geschichte.
Dieser Abend wird mir immer in Erinnerung bleiben. Besagter Installateur war der einzige, vor dem Rambo sich immer fürchtete.
Meine Silvestergeschichte
Im Dezember 1966 arbeiteten bei uns im Rupertihof die Handwerker auf Hochtouren.Die ersten Zimmer mit Dusche und WC wurden gebaut. Zuvor hatten wir Zimmer mit Fließwasser und Zentralheizung. Der Maler Hans Auer aus Hammerau, der beste Freund meines Vaters war mit seiner Tochter Gisi täglich da.
Die Gisi hat mir in dieser Zeit von den Perchten erzählt. Ich soll ja alles aufräumen. Es sei noch nicht lange her, da hat man einem Kind den Bauch aufgeschnitten, das unaufgeräumte Spielzeug hineingetan und mit einer Schnur zugenäht. Daraufhin konnte ich nicht mehr schlafen, denn die Gisi wusste alles und hatte immer Recht.
Herr Auer schimpfte bei den Renovierungsarbeiten, weil der Putz so nass war, dass seine Farbe direkt mit dem Wasser herunterlief. Wir stellten Heizsonnen zum Trocknen auf.
Am 20. Dezember kamen schließlich die Gäste und mein Vater regelte alles mit Schnaps und Wein. Da auch die Gäste merkten, dass ihre Zimmer sehr feucht waren. Trotzdem bewunderten sie die Duschen mit WC und waren heilfroh, dass sie sich nicht mehr mit 20 anderen eine Toilette teilen mussten.
Der Gstöttner Fritz, bei den Einheimischen bekannt als Gustl Fritz, war für mich, der Werkzeug über alles liebte, der Größte. Er hatte damals schon die modernsten Maschinen und war in meinen Augen der tüchtigste und fleißigste Ainringer und der beste Trompeter weit und breit. Von ihm lernte ich sehr viel. Er sagte zu mir: „Nur wenig Ainringer lassen bei mir ihre Eckbank polstern. Scheiß dir nix, des san eh lauter neidige Hund.“
Er erhielt von meinem Vater den Auftrag, die alte Holzplanke vom Stammtisch mit rotem Kunstleder zu überziehen. Mein Vater sah das zuvor im Hotel Imperial in Wien und war ganz begeistert. Mit einer Nylonschnur spannte der Fritz ein Karomuster und mit den silbernen Ziernägeln sah es wunderbar aus.
Bis Silvester musste unser neues Lokal, mit rotem Teppichboden, geflochtenen Armsesseln, Vorhängen und allem was dazugehört fertig werden.
Mein Vater sagte: „Wo einst der Saustall war, ist heut die Bar!“
Nun kam der Silvesterball und der Klinger Stefan und der Anderl spielten an diesem Abend für unsere Gäste. Mein Vater war wahnsinnig stolz auf sein neues Lokal. Auch im Ainringer Hof war im großen Saal ein Silvester Ball mit Blasmusik. Einige unserer Gäste gingen dorthin, kamen aber gegen 23 Uhr zurück in den Rupertihof.
Damals war ich 6 Jahre alt und sehr, sehr müde, aber ich wollte unbedingt das Schießen miterleben.
Die Gäste hatten Raketen dabei und unser Stammgast Geier ein direktes Feuerwerk – Wahnsinn!
Um 00.30 Uhr kamen die ersten Einheimischen vom Ball im Ainringer Hof zu uns. Als mein Vater fragte, wie sie unser schönes neues Lokal finden, meinte einer: „Wos megst denn mit der Saubude?“
Derjenige war meistens verkühlt und hatte die größte Freude daran, seine Lungenheringe mit dem rechten Finger auf die Rücken unserer Gäste zu schleudern. Das glauben sie nicht?! Es gibt noch Ainringer die sich daran erinnern können.
Unsere Bedienung Martina, die Schwester meiner Mutter, kam zu meinem Vater und sagte: „Der spukt schon wieder die Leute an.“ Kurze Zeit später kam sie um zu berichten, dass die Einheimischen ihre Zigarettenstumpen auf dem neuen Teppichboden austraten. Ich mochte meinen Vater sehr gern und bewundere ihn bis heute. Eines aber kann ich nicht verstehen. Warum er damals vor diesen Herren, die solche Sachen machten, Angst hatte. Meiner Meinung nach hätte er ihnen den Schneid abkaufen müssen, dann wäre uns viel erspart geblieben. Erst als Martina ihm sagte, dass sie Löcher in die neue Lederplanke gebrannt und die Schnüre durchgeschnitten haben, explodierte er. Zwei hat er rausgeworfen und ihnen Hausverbot erteilt. Die anderen sagten: „Dann gehen wir auch nicht mehr rein.“ Daraufhin gingen sie weiter zum Neuwirt.
Ein paar Jahre zuvor hatten ihm zwei aus dieser Gruppe die Zähne ausgeschlagen, als er sie rausschmiss, weil sie mit den bestellten Bismarckhering nach den Gästen warfen. Einer der beiden Brüder, mittlerweile verstorben, hat die ausgeschlagenen Zähne meines Vaters in der Metzgerei abgearbeitet. Der andere trieb sein böses Spiel noch jahrelang weiter. Als mein Vater starb und wir seine Ledermappe durchgingen, fand meine Mutter die Rechnung vom Zahnarzt Scheuer in Freilassing. Ersatzgebiss aufgrund Schaden durch Schlägerei mit den Beiden S. Brüdern, damals schon über 800 DM.
Die Frau des Einen sagte einmal zu meiner Mutter: „Ich schäm mich noch heute, dass mein Mann nicht mal die Zähne vom Berger gezahlt hat.“
Heute Morgen fand ich beim Stöbern alte Fotos. Unter anderem eine Aufnahme, auf der zu sehen ist, wie einer unserer Bedienungen am Stammtisch die Kleider vom Leib gerissen wurden. Mit dabei ein Ainringer, der sich als Unschuldigen gibt und angeblich alles über den Berger weiß. In all den Jahren erzählte er nicht nur in Ainring, sondern auch auf seinen täglichen Fahrradtouren nach Salzburg, so einige Unwahrheiten.
Unsere Freunde aus Salzburg, fragten einmal: „Stimmt das wirklich was der erzählt?“
Doch dazu in den kommenden Wochen noch mehr...
MEINE WEIHNACHTSGESCHICHTE
So richtig erinnern kann ich mich erst ab meinem 5. Lebensjahr. Und dabei sind mir ganz besonders die ersten Heiligen Abende im Gedächtnis geblieben. Warum gerade bei uns am Heiligen Abend 50 bis 60 Gäste waren, war mir damals unverständlich. Gäste die blind waren, Kriegsversehrte, Doppel-Beinamputierte mit riesengroßen Rollstühlen. Selbstfahrer nannten sie die. All das machte mich als Kind sehr nachdenklich.
1966 – ich ging ein halbes Jahr schon in die Schule, stand wieder der Heilige Abend vor der Tür. Meine Mutter ist heute 87 und fährt seit über 50 Jahren jeden Samstag zum Frisör Mirna nach Freilassing. Als Kind durfte ich immer mitfahren, denn in der Nähe war der Spielwaren Seigert. Dort standen im Schaufenster die neuesten Spielsachen. Unter anderem im Jahr 1966 auch eine Dampfmaschine, mit Zusatzgeräten, Kreissäge, Schleifmaschine und Schmiedehammer. Es war klar, als ich mir die Nase am Fenster platt drückte: „Die Dampfmaschine wünsch‘ ich mir zu Weihnachten!
Meine Mutter hatte ab dem 20. Dezember immer viel zu tun und für mich gar keine Zeit. Vielleicht hatte sie auch oft ein schlechtes Gewissen, wenn
ich in unserer Leergutgarage allein essen musste. Auf einer Bierkiste als Stuhl und zwei Bierkisten als Tisch.
Am Heiligen Abend 1966 saß der „Kaibi Luk“ schon seit 10 Uhr Früh in der Wirtsstube beim Frühschoppen. Der Luk war ein Freund der Familie. Er frühstückte jeden Morgen um 6 Uhr mit meinem Vater. Statt
Kaffee eine halbe Bier. Um 14 Uhr als er ganz alleine da saß, sagte meine Mutter zu ihm: „Kannst Du den Buam nicht mitnehmen, er ist so lästig und fragt mich das hundertste Mal, wann bei uns heute
das Christkind kommt.“
Also fuhr der Luk am Nachmittag des Heiligen Abends mit mir zu meinem Großonkel, dem Lenzenwirt in Ufering. Da war nachmittags am Heiligen Abend immer was los. Meine Tante freute sich, dass ich kam,
sie sagte zu mir: „Gell, hat die Mama keine Zeit und jetzt bleibst a bisserl bei uns.“
Der Luk hatte gegen vier bestimmt schon zehn Halbe getrunken, als ich ihm sagte, dass wir jetzt heimfahren sollten. Auch der Onkel meinte wir zwei
wären die letzten Gäste. Luk hatte allerdings den Auftrag von meiner Mutter, nicht vor 18 Uhr nach Hause zu kommen.
Also ging der Onkel mit mir noch einmal durch den Stall und gab seinen vier schweren Pinzgauer Pferden eine extra Ration Hafer. Dabei erzählte er mir die Geschichte, dass nur am Heiligen Abend gegen
Mitternacht alle Viecher im Stall miteinander reden und er sich dann nochmal ums füttern kümmern würde, dass sie auch was zum Essen hätten. Das bleibt mir ewig in Erinnerung.
Jetzt war es halb fünf und der Luk meinte wir sollten schnell noch zum Altwirt nach Piding fahren, da sitzt ein Bauer, den bräuchte er sowieso. Der
Luk war nämlich Viehhändler und hatte schon einen modernen Viehwagen, einen Mercedes LKW, auf dem bestimmt 20 Schweine Platz hatten. Die Fahrt mit dem Mercedes LKW ging von Ufering über Vachenlueg
und Aufham nach Piding. Die Scheiben des LKW waren völlig vereist und als es Richtung Bundesstraße ging, blieb Luk am Stoppzeichen nicht stehen. Ich glaube ich schrie noch wir müssten schauen ob
einer kommt. Der Luk sagt nur: „Um die Zeit kommt sowieso keiner.“ Das war auch so. Noch heute, wenn ich an dieser Stelle vorbeifahre, muss ich oft schmunzeln.
Beim Altwirt in Piding saß tatsächlich der Bauer. Und noch ein paar andere die erzählten, wieviel Kisten Bier sie heute schon am Stammtisch getrunken hätten. Luk wusste auch genau, wieviel Halbe er
heute hinter sich hatte und gab das natürlich zum Besten. Ich glaube diese Erlebnisse haben mich dazu gebracht, dass ich im ganzen Leben kein Bier anrührte, nicht eine Halbe.
Die alte Wirtin sagte zum Luk: „Jetzt bringst sofort den Buben nach Hause, wir sperren jetzt zu.“
Der LKW war schon wieder vereist und nur ein kleines Loch an der Windschutzschiebe war frei. Wir fuhren Richtung Hammerau.In allen Häusern feierten
die Leute mit ihren Familien Weihnachten und ich sah die vielen Christbäume und Lichter durch die Fenster leuchten. Endlich geht’s zur Dampfmaschine! Ich war mir sicher, dass ich sie bekommen würde.
Nach Hammerau ging es links nach Ainring, nur der Luk bog rechts bei der Aral Tankstelle ab. Ich sagte wir müssten doch heim. Luk raunte: „Ich brauch noch ein Weihnachtsgeschenk.“ Mit dem Viehwagen
blieben wir dann vorm Eier Rehrl stehen. Luk schrie: „Hans, mach auf!“. Einen Schneeball schoss er auch noch ans Wohnzimmerfenster. Der Hans kam raus und frage ganz aufgeregt, was denn los sei. Luk
meinte, er hätte noch kein Weihnachtsgeschenk für seine Frau. „Pack mir eine Flasche Eierlikör und eine große Pralinenschachtel ein.“ Der Rehrl schüttelte nur seinen Kopf, ging in seinen Laden und
packte alles zusammen. Endlich ging’s jetzt nach Hause.
Zuhause angekommen sprang ich aus dem Viehwagen und sagte „Pfiat di“. Luk meinte, er würde nach der Mette dazukommen. Schon beim Hinlaufen zum
Rupertihof sah ich im Fenster unseren Christbaum, der zwischen einem Dutzend Gästen stand. Ein weißes Tuch! Groß abgedeckt! Da ist die Dampfmaschine!
Unter den Gästen war eine Familie mit zwei Buben aus dem Norden Deutschlands. Damals sagten wir Preissn. Irgendwie waren sie komisch.
Ich lief in die Küche in der meine Mutter geschäftig hin und her wuselte. Mama sagte: „Ich habe keine Zeit! Jetzt tust Dich baden!“ Ich ging nach
oben und badete brav. Der Onkel Max zog mich dann an. Ich ging wieder hinunter in die Küche und fragte: „Wann kommt‘s Christkind?“ Meine Mutter wurde langsam grantig: „Ich hab Dir schon hundertmal
gesagt, wenn die Essen draußen sind.“ Die Erna unsere Köchin, die 42 Jahre bei uns im Dienst war und die ich liebte, sagte: „Frau Berger, der Bua ist doch arm.“
Ich ging dann ins Lokal, um vielleicht doch noch einen Blick zu erhaschen ob unter dem weißen Tuch die Dampfmaschine wäre. Als ich ins Lokal sah,
heizten die zwei Preissn-Buben die Dampfmaschine gerade mit Esbit ein und sie dampfte schon. Ich machte leise kehrt und kroch unter den Wamsler-Küchenherd, an dem meine Mutter immer noch kochte. Das
war mein Platz. 30 Zentimeter Sicherheit vom Boden bis zum Herd, wo ich traurig und weinend einschlief. Um 22 Uhr kam dann das Christkind und meine Mutter schimpfte die 2 Buben, wie sie dazukommen
würden, die Dampfmaschine einzuheizen.
Das war mein Heiliger Abend 1966, an den ich mich immer erinnern werde.